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Monat: August 2009

Rook unter Emos

Laut schallte die Musik durch den Club, Rook fühlte sich durch den japanischen Text förmlich angezogen. Sie schlängelte sich elegant an unzähligen Personen vorbei ohne aufzufallen. Stachliges, schwarzes Haar, teilweise über eine Gesichtshälfte gekämmt weit und breit. Man könnte meinen die Besucher des Clubs gingen alle zum gleichen Frisör. An den Betonwänden hingen Bilder von Bill Kaulitz und ähnlichen Persönlichkeiten.

Rook stellte sich an einen der Tische, die allesamt besetzt waren. Die Gäste saßen auf Barhockern daran. Nur einer von den vier an diesem Tisch schenkte ihr Aufmerksamkeit, die Anderen waren wohl zu sehr mit sich selbst beschäftigt und tauschten den neuesten Klatsch und Tratsch der Szene aus. Rook hatte das Gespräch und die Musik vollkommen ausgeblendet und betrachtete den jungen Mann der sich ihr zugewandt hatte.

Das Tagebuch – 15. Rahja 1028

Mit zittrigen Lettern steht geschrieben:
15. Rahja 1028
Bei den Zwölfen, wo bin ich hier nur hingekommen! In Wehrheim steht kein Stein mehr auf dem Anderen. In dem Jahr meiner Abwesenheit muss schreckliches passiert sein. Vielleicht wäre das alles nicht geschehen, wenn ich dageblieben wäre. Morgen werde ich mal sehen ob unser Lehen noch existiert. Bei Tag! Nachts spuken hier Geister herum. Wäre ich doch nur im Wald geblieben.

Aber der Tag fing schon so seltsam an. Ich konnte die Gruppe mit meiner Offenbahrung wohl überzeugen. Lediglich Quentus scheint nicht zugehört zu haben und hat sich wieder Schlafen gelegt. Nachdem wir also den Aufbruch nach Wehrheim beschlossen hatten, hielt ich nach ihm Ausschau. Nach einigem hin- und her konnte ich den Rotschopf davon überzeugen, dass er sich noch ein Bad gönnt ehe wir aufbrechen. Leider war er so stur und zu allem Überfluss rutschte mir die gesamte Lederkluft vom Leibe… ich hätte im Boden versinken können. Quentus schaffte es dann auchnoch das Bad zu fluten. Unsere Kleidung war komplett durchnässt, was unsere Weiterreise nochmehr verzögerte. Während die Keidung trocknete und ich langsam den peinlichen Moment wieder vergaß, konnte ich einen Blick auf das Buch werfen, welches Hjalmar geholt hatte. Dadrin war das Wappen meiner Familie und ein Text, welcher wohl auch den letzten Zweifler überzeugen konnte. Gut, dass ich das Amulett noch bei mir hatte.

Nacht 2, Residence

Raziel verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte den Primogen der Bruhja mit einem trotzigem Blick wie es nur eine Tochter gegenüber ihrem Vater ausspielen konnte. Die beiden Vampire standen allein in dem Vorraum, welcher durch ein paar gedämpfte Lampen in Fackelform mit rötlichem Licht erhellt wurde. Der Bruhja Primogen schüttelte den Kopf und lächelte freundlich, aber bestimmt:
„Nochmal. Bevor du deine Geschichte dem Primogenrat vorträgst… was ist da wirklich passiert? Hör zu. Du stehst unter verdacht diesen Club angezündet zu haben um Spuren zu verwischen… und sie werden wissen wollen was für Spuren das sind….“

Tag 2, Stadtpark (16.10.1998)

Svenja schlug zwischen die zwei raufenden Burschen, jeder bekam einen Handkantenschlag von ihr ab und sofort gingen sie zu Boden. Etwas lauter sprach sie: „Hört auf! Sofort!“

Die beiden Streithähne rappelten sich vorsichtig wieder auf, auf dem Boden sitzend blickten sie zu der blonden Frau hoch. Sie packte beide am Kragen und zog sie ein Stück über den Rasen nah an den Grill heran. Ihre Oberkörper waren entblößt und man konnte Biß- und Kratzspuren sehen, die sich in diesem Moment wieder verschlossen. Auch verschwand das Tierhafte an ihnen langsam.

Nacht 2

Spice saß senkrecht im Bett und blickte sich um. Der Platz neben ihr im Bett war leer. Ein kurzer Blick auf die Uhr im Schlafzimmer, welche sie mit einem blutroten 2:00 anleuchtete. Sie stieg aus dem Bett mit nichts weiter als einem Höschen. Geistesgegenwärtig griff sie nach dem Nachthemd, dass auf dem Nachtschrank gelandet war und striff es sich über. Barfuß ging sie über den Teppich des Schlafzimmers und fragte ängstlich in die Dunkelheit: „Steve?“