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Monat: September 2009

Verwirrung

„Paps, weißt du eigentlich wie spät es ist?!“, Niklas war entsetzt. Nicht nur, dass er sicher nicht damit gerechnet hatte, dass sein Vater ihn überhaupt anrief. Die Uhrzeit war äußerst unpassend. Außerdem hielt Niklas mit einer Hand gerade die Wohnungstür davon ab einfach umzufallen.

„Natürlich bin ich noch wach, was soll die bescheuerte Frage? Schonmal auf die Idee gekommen das du mich mit dem Anruf aus meinem Schlaf gerissen haben könntest?“, oben ging die Tür auf. Die alte Frau klopfte drohend mit ihrem Gehstock auf den Boden. Niklas verdrehte die Augen und ging in die Wohnung, lehnte die Tür wieder an und hoffte das würde erstmal halten.

Gedanken während der Fahrt zu Spider

Autooo faaaahren Auuuutoooo faaaahren, schöööön schnell Auuutooo fahreeeen. Hach, wie erfrischend, welche hervorragende Idee das Verdeck aufzumachen. Der Wind in meinen Haaren fühlt sich toll an, so erfrischend, beinahe erquicklich möchte ich doch sagen. Und mit welch vortrefflichen Leuten ich hier unterwegs bin, wenn ich nicht gerade am fahren wäre so würde ich doch glatt jeden von ihnen mal umarmen. Eeeeecht coole Typen, so jeder für sich halt. Sowas sollten wir öfter machen, einfach mal cruisen, vielleicht ein paar Frauen mitnehmen… aaaah, Frauen… tolle Geschöpfe… tolle Frau da bei Siemens, tolle Persönlichkeit, super Aussehen… wir sollten umdrehen und sie mitnehmen, sie sah aus als ob sie auch ein bisschen Spaß vertragen könnte… hmmm, oder ist das heute nur ne Kumpels Tour, ohne Frauen? Ich sollte die anderen fragen… wenn wir angehalten haben und ich jedem von ihnen nochmal gesagt hab was für dufte Typen sie doch sind… ja, guter Plan. Ich sollte ihnen Freikarten für ein Konzert schenken… wann treten wir nochmal das nächste mal auf? Ach, ich freu mich ja so dass es den anderen gut geht, das wärmt mein Herz geradezu… aber ich glaube Niklas übertreibt ein bisschen was Raziel angeht, sie ist doch eigentlich auch eine ganz Liebe, einfach nur ein bisschen verschlossen. Ich sollte mich mit den beiden mal an einen Tisch setzen und wir reden so darüber, hey, woher weiß er eigentlich dass ich sie kenne? Oh man, ich bin verwirrt…. hab ich grad ne Katze überfahren? Ich hoffe nicht, das würde mich so traurig machen so ein kleines liebes Wesen zu verletzen… ach, sicher nicht, hat ja nix geruckelt, puuuuh, da bin ich aber froh…. was für ein schönes Auto, wirklich, ganz formidabel dieser fahrbare Untersatz…. Auuuutoooo faaaaahn, Aaaaauuuutooo faaaahn

Zwischenspiel

Der Mond stand hoch am nachtschwarzen Himmel als Markus sich aufrichtete, nachdem er Michelle wieder zum schweigen gebracht hatte. Der See vor ihm lag friedlich da und spiegelte die weiße Scheibe wieder. Gedankenverloren ließ er sich ins Gras sinken, das langsam anfing Frost anzusetzen. Es war Oktober und er saß nachts ohne Tshirt auf einer Wiese, blutverschmiert, mit einem Loch im Hals. So hatte er sich seine Zukunft nicht vorgestellt, nicht im geringsten. Dass ihm nicht kalt war fiel ihm kaum auf.

[Harald Seger] Traum: Im Stirling Castle

Musik

Die Luft war von Pfeilschüssen, Kriegsgeschrei, Todesrufen, Blut und Klingen geschwängert. Die Schlacht um Stirling Castle war auf Hochtouren. John kämpfte an forderster Front und bemerkte kaum, dass die Sonne endlich unterging. Olga hatte dazu geraten bei Tage anzugreifen. Die Verluste in den eigenen Reihen waren groß und es kamen immer mehr Zweifel auf, ob diese Schlacht zu schlagen war. Trotz dessen, dass einer der Soldaten sich in ein riesiges, wütendes Etwas mit Pelz, Klauen und Fängen verwandelt hatte und den Engländern nicht nur einen großen Schrecken eingejagt sondern auch große Teile der Soldatet vernichtete – ging auch dieses Monstrum irgendwann zu Boden. Interessanterweise hat das Blut, welches die Gruppe Vampire großzügig unter den Briten verteilt hatte, dafür gesorgt das die Furcht vor dem Werwolf nicht allzugroß war.

Kurzes Gespräch

Unterwürfig und mit Respekt vor dem Kaminfeuer kam die verwilderte Gestalt an den Sessel, welcher zum Kamin gerichtet war, heran und flüsterte: „Ich bin zurück, Herr.“
„Warst du erfolgreich?“
Ein Nicken: „Ja, Herr.“
„Gut. Wurdest du gesehen?“
„Nein, ich habe gewartet, wie ihr gesagt habt. Deshalb bin ich erst jetzt zurückgekehrt.“
„Erfreulich. Wo ist er jetzt?“
„Im Bad.“
Ein Nicken von der Gestalt im Sessel.
„Herr….werdet ihr ohne mich zum Prinzen gehen?“
„Ich fürchte ja.“
„Ich werde auf euch warten und hoffen das euch nichts geschieht.“
„Ich hoffe es auch, aber es ist ein kalkuliertes Risiko, Pintess.“