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Monat: Dezember 2009

[Muna] Gedanken V

Muna lehnte sich aufatmend zurück und genoss das kühle Leder des Sportsitzes in Deros BMW.
Wohlig schloss sie die Augen. Obwohl ihr irgendwie alles ihres Körpers schmerzte, fühlte sie sich das erste mal seit sie dieses unsägliche Haus verlassen hatte wohl und fast so etwas wie geborgen.
Raggaeklänge tönten durch das kleine Coupe – zwar nicht wirklich ihr Stil, aber immerhin auch keine schlechte Musik. Sie gab sich dem Beat hin und ohne es wirklich zu bemerken griff ihre Rechte nach dem letzten Paar Sticks, welches sie noch in der Beintasche hatte. Während ihr Körper sich der Freude hingab, dem Rhythmus zu folgen und eigene Variationen zu improvisieren klärten sich ihre Gedanken

[Killian Moore] Notizen

Heute war ein seltsamer Tag, ich erwachte schon mit einem unwirklichen Traum im Geist… ein Badezuber voller Blut! Mit einem flauen Gefühl im Magen startete also der Morgen. Beim Essen gab es vielsagende Blicke von Andrea. Ihr gefielen meine letzten Zeilen offensichtlich, na immerhin etwas. Ein Besuch bei den Bauern mit meinem Vater. Wieder einer dieser Versuche mit weißmachen zu wollen, dass man als Stadtschreiber auch mit dem ‚minderen Volk‘ zusammenarbeiten müsse. Wir haben ein paar langweilige Daten aufgenommen, wieviele Schweine, Kühe, Hühner und Pferde besitzt der gute Olafson. Er hat uns zum Mittag eingeladen, ich war wohl etwas voreilig das Angebot anzunehmen. Erfolgreich Vaters Zeitplan durcheinander gebracht, das gaba uch wie zu erwarten war, später schelte. Viel schlimmer aber war der kurze Besuch in der Küche, als sie der Henne den Kopf abgehackt hatten und ich das ganze Hühnerblut im Gesicht hatte. Die Magd hat sich in Grund und Boden entschuldigt. Mir war so schlecht, ich musste mich übergeben. Der Tag war gelaufen, sehr peinlich das alles.

[Killian Moore] Gedanken

Es sind die Details…
Die Herrin wird mich aufknüpfen, wenn sie dieses Bild sieht…. Details… ihre Augen, ihr Mund… der Hals… Details… an dieser Stelle hat sie ein Muttermal, ich konnte es einmal erhaschen…
Diese Bildnis wird nicht verbrannt…. nicht so wie die Verse, die ich Andrea schrieb…. oh ich könnte….
verdammt, das Bild… die Tinte… alles hinüber…
Dieser Narr! Wie konnte er nur! Es waren doch nur Verse! Heidnische Schriften… ich weiß nicht mehr wieviele… aber sie hat alle aufbewahrt, alle!
und jetzt sind sie Asche! Meine ganze Arbeit einfach so verbrannt!
Irgendwann werde ich es ihrem Vater heimzahlen, ich weiß nur nochnicht wie…oder wann… irgendwann…

Eskalation

Das Tier zerrte an der Pistole, welche unter Muna begraben war, knurrend riss Cyril an seinem Arm, nicht gewillt die Waffe loszulassen. Irgendwo am Rande der Raserei registrierte er, wie die Fahrertür aufgerissen wurde. Hände griffen nach ihm, rissen ihn aus dem Wagen. Er ließ die Waffe los, krachte mit dem Rücken auf die Straße. Drei Gestalten waren über ihm, irgendwo waren noch mehr, er hörte weitere Türen aufgehen. Fingernägel krallten sich in seine Schultern, er wurde weiter über die Straße gezogen, strampelte mit den Beinen. Cyril blickte durch den Schleier, der sich langsam lichtete – entdeckte ein ihm bekanntes Tattoo auf dem Arm einer seiner Angreifer: Eine vetrocknete Rose.

[Muna] Selbstaufgabe? III

Das Wispern in ihrem Kopf wurde zum Schrei

Du verrätst dich – und du verrätst Cyril!

Muna verstand nicht, was diese Stimme, die sie noch nie gehört hatte meinte – doch dann stiegen Bilder in ihrem Verstand herauf – Cyril wie er ihr erklärte, dass er für ihr Handeln verantwortlich war – dann wie er ihr sagte, dass er den Befehl hatte sie zu diesem Wynn zu bringen. Ein weiteres Bild, in welchem Cyril gehetzt wurde, dann vor zwei Männer gezerrt wurde. Den einen kannte sie nicht – doch der zweite jagte ihr ein Schauern über die Haut, wobei sie nicht wusste ob vor Wonne oder vor Furcht. Es war Dero. Man zwang Cyril auf die Knie und reichte Dero ein Schwert, welches verflixt scharf aussah. Eine weitere Person goss etwas Wasser über die blitzende Klinge und Dero holte zum Schlag aus. Muna wimmerte innerlich auf.