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Monat: Dezember 2011

Freundschaft

Mit schnellen Schritten polterte Markus die Stufen des Treppenhauses hinunter. Niklas riss die Wohnungstür wieder auf, die eben noch vor seiner Nase zugeknallt war. Ohne zu zögern nahm er die Verfolgung durchs Treppenhaus auf.

Markus machte einen Satz und sprang über das Treppengeländer, sich dabei mit einer Hand an diesem abstützend. Die Kette an seiner langen Armee-Hose klimperte dabei etwas und die Motorradjacke engte ihn in der Bewegung ein. Als er wieder auf den Füßen landete, taumelte er zwar etwas nach vorn, hatte aber ein halbes Stockwerk übersprungen. Grinsend riss der Rotschopf den Kopf kurz zurück und schaute, wo Niklas blieb. Dieser ratterte die Stufen so schnell mit den Füßen hinunter, dass er drohte über diese zu fallen. Der grimmige Gesichtsausdruck des dunkelhaarigen Verfolgers spornte Markus an, noch ein paar Stufen zu überspringen, bis er unten angelangt war.

Erinnerung

„Kann man keine Ausnahme machen?“, brachte Tamara nur noch flüsternd hervor. „Ich… Ich mache alles was du willst.“

„Vorsicht, Tamara.“, Spank öffnete die Augen wieder. „Sag sowas nicht.“

„Denkst du, ich weiß nicht, was du bist?“, sie schluckte und versuchte ihre Stimme zu festigen. „Wir wissen beide das du die Macht dazu hast…. und ich weiß worauf ich mich einlasse.“

Er wandte sich zu ihr herum und blickte ihr fest in die Augen: „Ihr steht dann beide in meiner Lebensschuld…“

Tamara ergriff Huan am Kinn und blickte in sein Gesicht: „Er ist schon nicht mehr bei Bewußtsein… bitte!“

Just Breathe

Stimmung

Das war der Moment, der Schock war vorbei. Mein Körper zitterte und die einzige Möglichkeit dem Ganzen ein Ventil zu geben waren Tränen. Ich hatte mir eingebildet, die Wut durch körperliche Anstrengung zu kanalisieren. Aber es war überhaupt keine Wut, nur Unverständnis warum das eigentlich passiert ist. Unverständnis warum es mich getroffen hatte. Warum ich so nah am Tod vorbeigeschlittert bin – schon wieder. Wieder war es meine eigene Dummheit gewesen. Eve hatte Recht, wir mussten ja unbedingt alles an uns reißen. Aber das war es nicht allein. Wie hatte ich es die ganze Zeit ignorieren können?

Politik

Isaac funkelte die Tür finster an, die ihm gerade vor der Nase zugeschlagen wurde. Die beiden Nosferatu, welche die Tür flankierten, blieben davon unbeeindruckt.

Spank hob einen Mundwinkel: „Tut mir leid das sagen zu müssen, aber er hat vollkommen Recht.“

Der Ventrue richtete seine Krawatte neu aus und wandte sich dann zu dem Parlamentär der Gangrel, nun deutlich gefasster: „Ihr solltet bei euren Wurzeln bleiben, zurück in euer Lokal gehen und weiter Blutgetränke an jegliches Vampirvolk ausgeben das zu euch kommt, ganz gleich welche Gesinnung es hat. Auch wenn ihr ohnegleichen Fähigkeiten zu haben scheint die euer Primogen zu schätzen weiß, wäre es doch schade wenn auch ihr ein Ultimatum bekommt, nicht wahr?“

Gnade

Firewall konnte den Ablick nicht länger ertragen. Sie wandte sich herum und verließ den Folterkeller. Der Schmerz in Form von einem weiteren Schrei verklang erst, als sie die Metalltür hinter sich zu machte. Eiligen Schrittes erklomm sie die Treppenstufen nach oben, durch die Gänge des Berner Schlosses nach draußen zum See dahinter. Erst als sie neben Cuervo war, der in den dunklen Himmel blickte, blieb sie stehen.

„Ich bitte dich, beende das.“, keuchte sie. Sie schaute in sein Gesicht. Langsam nahm der alte Malkavianer den Blick von der Stelle, wo der Mond zu sehen gewesen wäre, wenn nicht gerade Neumondphase wäre. Seine Augen waren klar und hell als er ihren Blick erwiderte.