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Monat: April 2012

Der verletzte Stolz

Stimmung

STIRBSTIRBSTIRBSTIRB!
Warte!
Schieß!
Anastasia?!
Wa… warum? WARUM?
Weil…!
WER?!
Vasili…
RAH!
NEIN!
LASS LOS!
GENUG!
ICH TÖTE SIE!
Das wirst du nicht tun!
Ohdoch und du wirst mich nicht daran hindern!
Das tue ich bereits. Was zur Hölle ist da gerade passiert?! Du bist doch sonst nicht so unbeherrscht!
Wir sind eins du Idiot!
Deshalb kannst du sie nicht töten, Ryuo. Weder sie noch Marek noch Vasili!
Gib mir die verfluchte Eagle zurück!!!
GAR NICHTS WERD ICH. HALT DIE KLAPPE!
Wir werden sehen, schau mal, da ist die Kleine wieder. Schau dir ihre besorgten Augen an. Sie guckt wie Eve.
Das kannst du überhaupt nicht miteinander vergl… hey, hör‘ auf damit. Darauf falle ich nicht rein. Was hast du gegen sie?!
Zwei Kugeln in der Eagle, eine fürs Herz und eine zwischen die Augen. DIESER VERFLUCHTE VASILLI!
Jetzt verstehe ich das… er ist dir überlegen und das treibt uns in den Wahnsinn.
HALT DIE FRESSE!
Bingo.

when an eagle cry

Stimmung
Jules betrachtete das Handy lange, nachdem Rain aufgelegt hatte. Erinnerte sie sich etwas doch an ihre füheren Leben und hatte ihn angelogen? Er konnte sich das nicht vorstellen. Nicht sie, nicht Rain. Bei den Anderen im Coven wäre er bei Lügen nicht überrascht gewesen, denn jeder hatte seine Geheimnisse und wegen dieser zu Lügen war meist zum Schutz eines Anderen.
Er steckte das Telefon in seine Reisetasche, die bereits gepackt neben dem Bett stand und legte sich dann rücklings darauf. Seine blauen Augen starrten die weiße Decke an, wo sein Geist Rains Gesicht projizierte. Mit geschlossenen Augen roch er sogar ihr Haar und spürte ihre Wärme, wenn sie sich nah waren.
Dann durschnitten wieder Rains Worte seine Gedanken. „Sie sehen dich als Gefahr. Du hast dir den falschen Reisepass besorgt!“
So viele Sorgen, so wenig Worte….arme Rain, sie wusste wahrscheinlich nicht was ihn wirklich antrieb, oder wieso die Technokratie ihn tatsächlich als Gefahr ansah. Er hätte nicht gedacht das sie in der Ukraine so weit entfernt tatsächlich solche Informationen finden würde. Nun schuldete er ihr wahrscheinlich tatsächlich eine Erklärung. Nur das er es ihr auch erzählen können musste. Das würde aber sicher nicht funktionieren, wenn er an der Grenze oder am Flughafen einfach aufgehalten wurde. Er musste also eine Andere Möglichkeit finden dorthin zu gelangen und er hatte da auch schon eine Idee. Er würde sofort aufbrechen.

„Nein du kannst doch nicht einfach…“ Verena brach, als Jules die Hand hob, und sie damit unterbrach. „Ich habe dir doch schon gesagt das du mich nicht aufhalten kannst.“ Die Vorsteherin des Covens schüttelte nur den Kopf. „Ich will dich doch nur davon abhalten eine Dummheit zu begehen. Rain ist eine erwachsene Frau, die gut für sich selbst sorgen kann, das hat sie uns in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen. Du musst jetzt nichts überstürzen und dich selbst, und vielleicht sie, dadurch noch mehr in Gefahr bringen. Was, wenn sie dich tatsächlich an der Grenze aufhalten?“
Jules schüttelte entschieden den Kopf. Dafür brauche ich dich.“ Er hob die Sporttasche an, in dem seine Kleidung und auch alles andere, was er brauchte, verstaut waren. „Ich kann sie nicht mitnehmen, du wirst sie mir wohl nachschicken müssen.“
Verena starrte ihn fassungslos an. „Nachschik…Jules Lefort! Du hast doch nicht etwa vor was ich denke was du vor hast oder?“ Die Unnachgiebigkeit mit der die Frau, vor der er größten Respekt hatte, sprach veranlassten Jules stehen zu bleiben und nicht einfach zu gehen. Trotzdem antwortete er mit derselben Entschiedenheit. „Doch! Ich werde mich nicht verlieren, solange ich ein Ziel habe auf das ich hinarbeiten kann und das ist Rain! Wenn ich bei ihr bin werde ich ja wieder zum Menschen. Außerdem kann mich so niemand aufhalten.“
„Du weißt genau wie gefährlich das sein kann! Du hast, wenn du da ankommst nicht einmal Magik zur Verfügung!“
„Das ist doch wohl nicht so wichtig wie Rain oder? Oder willst du mir etwa sagen das sie dir egal ist Verena?“ Das Oberhaupt des Zirkels schnappte bei diesen Worten vernehmlich nach Luft und sah Jules fassungslos an. Ihr Mund ging auf und zu, weil sie nicht wusste was sie sagen sollte, während Jules den Kopf schüttelte und die Tasche an Ort und stelle fallen lies. Mit einem „pumpf“ schlug die Tasche auf dem Rasen auf und Verena fand ihre Sprache wieder. „Du weißt sehr genau, das sie für mich, wie jedes Mitglied unsere Covens, wie ein eigenes Kind ist! Ich würde nie zulassen das ihr etwas passiert und genauso werde ich nicht zulassen das du dich in Gefahr begibst und darin umkommst! Das würde ich mir nie verzeihen und Rain würde es mir auch nie verzeihen! Weißt du eigentlich das du der wichtigste Mensch in ihrem Leben bist?“

Templer

Stimmung
Auf dem Computerbildschirm liefen Bilder hoch und runter. Auf der rechten Seite prangten drei Bilder, zwei Frauen und ein Mann. Der Mann war Asiate, die beiden Frauen außerordentlich attraktiv. Sie alle hatten scheinbar die Macht die Wirklichkeit zu beeinflussen, also waren sie ähnlich wie sie. Noch gab es keine Übereinstimmung aber sicherlich würde es eine geben, sobald sie wussten wer diese drei waren konnten sie sie Handeln.
Der junge Mann saß in dem dunklen Raum, der nur von dem Monitor vor ihm beleuchtet wurde. An der Wand lief Wasser herab und er war ziemlich froh die Kabel neu isoliert zu haben. Die Suche dauerte eigentlich schon viel zu lange. Waren das die falschen Datenbanken? Konnte eigentlich nicht sein, es waren doch nur drei und wieso zum Teufel waren da so viele Bilder drin? Seine Finger glitten schnell über die Tastatur, so dass sich auf dem Bildschirm mehrere Fenster öffneten die Zahlenkolonnen anzeigten. Er veränderte mehrere Werte und startete die Suche neu, während ein Lächeln über sein Gesicht huschte.

„Hey, na komm schon Baby lass mich nicht im Stich.“ flüsterte er und wischte sich über das Gesicht. Er war müde, denn er saß schon mehrere Stunden vor diesem alten Flimmerkasten und hatte immer noch kein Ergebnis. Klar die Bilder waren nicht so gut, aber seine Programme waren eigentlich einwandfrei und sollen doch…
Ein Piepen unterbrach ihn – das Programm hatte einen Treffer gelandet. Er blickte auf den Bildschirm und grinste. Eine der Frauen wurde angezeigt aber das Bild war eine alte Kinderfotografie. Das kleine Mädchen war vielleicht acht Jahre alt, aber die Gesichtserkennungssoftware sagte das diese Beiden Bilder dieselbe Person zeigten. Das Kind hieß Eva, Eva Glass. Außerdem war eine kleine Reihe weiterer Bilder angehängt. Er öffnete die Datei und sah sich weitere Fotos an. Die Jpegs dokumentierten den Lebensweg eines kleinen Mädchens rund um die Welt. Das erste Bild könnte vielleicht mit sechs gemacht worden sein das letzte war wohl mit vierzehn, fünfzehn oder sechzehn, es war schwer einzuschätzen. Aber es war sogar eine Telefonnummer angegeben. Das bedeutete wohl das sie in der Templerdatenbank eingetragen war. Das erklärte sogar wieso es so gute Fotos waren. Da hatte jemand nach ihr Gesucht und sich dafür ihrer Datenbank bedient, das wiederum bedeutete das dieser Jemand ein Mitglied sein musste. Das würde interessant werden. Er griff nach seinem Handy und wählte die Rufnummer, die angegeben war. Aus dem Hörer kam zuerst einmal eine lange Reihe von Piep und Knacklauten, die anzeigten das die Nummer über eine abhörsichere Leitung geführt werden würde. Das wiederum bedeutete das der Suchende ziemlich weit oben in der Hierarchie stehen musste. Dieses Gespräch könnte seine Stellung innerhalb des Ordens bedeutend verbessern. Dann wäre er Marius endlich los.
Endlich ertönte das Freizeichen und kurz darauf ging jemand dran. Ein tiefe sonore Stimme meldete sich. „Ja?“
„Ich freue mich sie zu erreichen. Ich denke ich habe ihre Tochter aufgespürt.“ Kurze Zeit war auf der anderen Seite der Leitung still und er dachte schon sich verschätzt zu haben aber dann antwortete der Mann doch. „Wo?“
Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Severodonetsk – sie ist hier mit zwei weiteren Ungläubigen. Sollen wir diese ausschalten?“ Er versuchte wieder einmal sich als höher darzustellen, als er in der Hierarchie tatsächlich stand, aber bisher hatte das immer funktioniert. „Nein!“ die Entschlossenheit mit der diese Antwort kam überraschte ihn. „Ich werde selbst anreisen und mich persönlich darum kümmern. Ich danke ihnen für ihre Mühen und den Hinweis.“ Das überraschte ihn noch mehr. „Ich dachte der Orden würde…“ weiter kam er nicht, denn der Mann am anderen Ende der Leitung unterbrach ihn barsch: „Ich kümmere mich persönlich darum, habe ich gesagt, verstanden?“ Er schluckte. „Na…natürlich. Ich werde die Beobachtung wieder aufnehmen lassen.“
Er konnte beinahe das Nicken hören, welches sein Gesprächspartner machte. „Gut. Ich bin ohnehin in der Nähe. Wir sehen uns. Verlieren sie sie nicht! Gott mit ihnen.“
„Gott.“ Es klickte, die Verbindung war unterbrochen. Er schaute auf seinen Computerbildschirm, der sich in diesem Moment mit schwarzen Pixeln zu füllen begann.
„Nein nein nein nein nein….“ er hämmerte panisch auf die Tastatur aber er konnte es nicht stoppen und am Ende hörte er ein leises *pflump*. Der Geruch von verschmorten Plastik und heißem Metall sagte ihm das nicht nur der Monitor im Eimer war, sondern der gesamte Tower geschmolzen war. Rein, um seine Hypothese zu bestätigen öffnete er den Tower und sah sich das Zusammengeschmolzene Etwas an, das einmal eine Ansammlung von Platinen und Speicherchips gewesen war. „Fuck!“

Doktor Anderson

Hypolo zog die Nadel wieder nach oben aus dem Fleisch heraus, nur um sie zielsicher wieder in dieses hinein zu stecken um es zusammen zu nähen. Ihre Hände waren getränkt von Adamas Blut und sie spürte, dass ihre Finger etwas zitterten. Früher war Blut nie ein Thema für sie gewesen, es musste an der Schwangerschaft liegen, dass allein beim Anblick der ganzen Verletzungen ihrer Begleiter das Adrenalin durch ihre Adern pulsierte. Es erforderte sie eine Menge Willenskraft sich nicht einfach ab zu wenden und sich vor diesem Gefahrengut fern zu halten.