Zum Inhalt

Monat: Februar 2013

[Akt 03] Roter Regen


Stimmung
Langsam glitt ihr Bewusstsein wieder an die Oberfläche. Ein Duft von Lotosblüten stieg ihr in die Nase. Ihr ganzer Körper fühlte sich angenehm schwer an. So wie man sich nach einer erholsamen Nacht fühlte. Energiegeladen zum einen, aber noch viel zu schwerfällig, um diese auch zu nutzen. Seufzend öffnete sie ihre Augen und musste kurz blinzeln, denn das was sie sah war nicht was sie erwartet hatte. Sie befand sich nicht in ihrem Bett und sie hatte nur sehr verschwommene Erinnerungen an die letzten Stunden, nachdem das Auto auf den Hof gefahren war. Rin versuchte sich zu erinnern, aber über allem lag ein seltsamer Schleier, aus Vertrautheit und der Leichtigkeit. Müde richtete sie sich auf und sah sich genauer um. Der Raum in dem sie sich befand war traditionell eingerichtet. Die Wände waren mit Papiertapete beklebt und darauf waren klassische Japanische Motive gezeichnet. Einige Schwarzweiß andere in prächtigen Farben. Es gab Landschaften voller Kirschblüten, Schlachtenszenen und Städte voller Leben aber allen Bildern war eines gemein. In jedem Bild fand sich ein aufrecht gehender Tiger der ein schwarzes Fell mit gelben Streifen trug. Also genau Gegensätzlich zur normalen Farbgebung. Ihr Blick glitt langsam auf das Bett in welchem sie sich befand. Das Laken, die Decke alles war rot. Sie blinzelte mehrmals bis ihr klar wurde das es kein Blut war, sondern allein die Farbe der Seide, die sie einhüllte. Sie schlug die Decke ganz beiseite und runzelte die Stirn. Wie war sie in diese Kleider gekommen? Ein Seidennachthemd besaß sie überhaupt nicht und zudem war es auch noch blutrot, genauso wie die Bettwäsche.

Wieder hob sich ihr Blick. Das Zimmer war spartanisch eingerichtet. Das große Bett in dem sie lag war das zentrale Element des Raumes. Eine kleine schwarze Kommode stand noch an der Wand, in der sich drei Schubladen befanden und auf der sich verschiedenfarbige Glasfläschchen zu befinden schienen. Neben dem Bett lag weitere Kleidung, die aber nicht ihr gehörte, wo waren ihre Sachen, die sie getragen hatte, als, ja als was eigentlich, passierte? Rin versuchte sich zu erinnern, während sie aus dem Bett endgültig aufstand.

[Akt 03] Tiger Drache Geist


Stimmung
Der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee stieg ihr in die Nase. Um sie herum saßen überall Menschen, welche das herrliche Wetter genossen. Natascha beobachtete das Treiben in dem Kleinen Café um sie herum. Paris war wirklich eine wundervolle Stadt, besonders im Sommer. Sie hatte Vincent überreden können mit ihr die Ukraine zu verlassen. Dieser kam in diesem Moment auch wieder zu ihrem Tisch und setzte sich zusammen mit zwei Tellern Kuchen ihr Gegenüber. „So meine Liebe, hier hätten wir zwei Stück Kirschkuchen. Wollen wir dann zum Geschäft kommen?“ Natascha lächelte und nippte an ihrem Kaffee. Noch einmal schweifte ihr Blick über das bunte Treiben in den kleinen romantischen Gässchen von Paris, bevor sie sich vollends Vincent zu wandte.

„Sie sind ein wunderbarer Gastgeber Vincent.“ Die Augen des Älteren Mannes schienen sie zu mustern, aber ihr Charme schien an ihm vollkommen abzuprallen. Ganz anders wie bei den meisten Männern. „Natascha ich glaube nicht das es klug von ihnen ist jetzt abzulenken. Ich habe genug Kontakte, um sie auch wieder an ihren früheren Arbeitgeber zurückzugeben.“ Er lächelte wissend. Das wiederum jagte Natascha einen Schauer über den Rücken. Vincent Rousseau war ein kalter berechnender Mann, der wenig Sinn für Schmeicheleien hatte. Er würde sie tatsächlich zurück nach Russland bringen und an die Technokraten verraten. Das konnte sie wiederum nicht riskieren. „Gut. Hier mein Angebot.“ Sie stellte die Tasse wieder auf den Tisch. „Ich liefere ihnen die Möglichkeit ihre Agenten zu verbessern. Physisch wie Psychologisch werden sie maximal einsatzfähig sein. Keine Ermüdungserscheinungen, keine Befehlsverweigerung, dabei aber vollständig erhaltenes selbstständiges Denken.“ Das Gesicht ihres Gegenübers war nachdenklich. „Wie gedenken sie die Implantation zu vollziehen und wo, ohne das sie aufgespürt werden?“ Sie lächelte. „Nun dafür muss ich natürlich zuvorderst an die Materialien kommen. Dann brauche ich nicht mehr als eine Injektion , eventuell zwei, je nach Gesundheitszustand des Subjekts.“ „Und was brauchen sie dafür? Was ist das für Material, welches sie dafür benötigen?“

SECHS

Sechs Kugeln noch…

Eine mechanisch einstudierte Bewegung in die entgegengesetzte Richtung, mein Schuh hat nicht genug Griffigkeit im Kies. Ich rutsche weg – die Kugel rauscht haarscharf an meiner Wange vorbei. Verflucht! Woher wusste er in welche Richtung ich ausweichen wollte?!

Der Boden kommt näher, ich muss diese Position sofort wieder verlassen!

Noch fünf Kugeln.

Mit den Händen am Boden abfangen, nach links wegrollen. Die Bewegung der Arme ist zu langsam, er verfehlt mich wieder knapp. Wieder wusste er in welche Richtung ich wollte. Wer ist der Kerl?

Noch vier Kugeln.