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Abschied

Die Umgebung um Jill verschwamm, als sie sich selbst in die Meditationstrance versetzte. Der seltsame Farbton des Penumbras wurde zu einem grellen Filter, welcher erst unangenehm in den Augen stach und dann langsam zu einem warmen Licht wurde. Völlig losgelöst von den Lasten der Welt schwebte Jill durch die selbsterschaffene Traumwelt, in welche sie sich zurückziehen konnte, um Energie für Geist und Körper zu tanken. Für gewöhnlich spielte sie hier liebliche Klänge auf ihrer Gitarre oder genoss die innere Stille, die sie sich selbst erschuf.

Doch heute war diese Meditation jemandem gewidmet, es war ein Akt der Selbstreinigung, eine Geste. Sie wollte David gänzlich mit Gaias Glanz beisetzen – und wie sähe es denn aus, wenn sie das Rudel reinigte, obwohl sie selbst vielleicht befleckt war? Zeit, Zeit hatte sie nicht genug, um sich einen Tag in Meditation zu begeben. Davids sterbliche Hülle verging, der Kreislauf Gaias.

Jill kam ein Lied in den Sinn, welches sie heute spielte – etwas angepasst im Text. Doch war es schwer, zu singen, während sie mit den Tränen kämpfte.

Die Erinnerungen an David, gemeinsam mit dem Rudel, krochen hervor und sie hielt sich an allem fest, das ihr Herz positiv berührt hatte. Denn trotz allem, war das Rudel irgendwie ein Zusammenschluß, der immer mehr zu einer Familie geworden war. Alle Unstimmigkeiten waren zum Lernen… jeder Kompromiss war ein Schritt auf die Anderen zu.

Es war befreiend, auf diese Art Abschied zu nehmen.

Stimmung

Yesterday,
All my troubles seemed so far away,
Now it looks as though they’re here to stay,
Oh, I believe in yesterday.

Suddenly,
I’m not half the girl I used to be,
There’s a shadow hanging over me,
Oh, yesterday came suddenly.

Why he
Had to go I don’t know, he wouldn’t say.
I did,
Something wrong, now I long for yesterday.

Yesterday,
Life was such an easy game to play,
Now I need a place to hide away,
Oh, I believe in yesterday.

Why he
Had to go I don’t know, he wouldn’t say.
I said,
Something wrong, now I long for yesterday.

Yesterday,
Life was such an easy game to play,
Now I need a place to hide away,
Oh, I believe in yesterday.

Mm-mm-mm-mm-mm-mm-mm.

Der letzte Ton der Gitarre klang aus und so verharrte Jill noch einige Zeit in der friedlichen Stille ihres selbstgewählten, geistigen Zustandes während der Meditation. Sie lag auf dem Rücken und betrachtete den Sonnenschein, welcher ihre Haut mit Wärme kitzelte. Seelig lächelnd – sie wusste, dass trotz aller Differenzen jeder auf seine Art auf die Anderen achtgab. Auch wenn es niemand aussprach, der Tod Davids trieb das Rudel nicht auseinander, im Gegenteil, es wuchs mehr zusammen.

Egal wer Alpha war.

Published inAllgemeinRollenspiel-Storys

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