Zum Inhalt

Adhen

Als Reaktion auf mein Stöhnen polterte es plötzlich in einer Ecke rechts von mir und ich hörte wie jemand begann, an irgendetwas zu reiben.

Es klang ein wenig wie Holz auf Holz. Nach einiger Zeit fing es an verbrannt zu riechen und einige Sekunden später, flammte ein kleines Feuer auf. Die Gestallt die vor dem Brett kniete, auf der sie auf einem leichten Kissen von getrocknetem Gras vorher einen Stock gerieben hatte, nahm das Brett und trug es vorsichtig zur Feuerstelle in der Mitte des Raumes.

Seltsam, ich konnte mich nicht daran erinnern, dass diese vorher schon dort gewesen sei, sie war auch nicht besonders gesichert, wenige Steine lagen in einem kleinen Kreis auf dem Boden verteilt, Holz war bereits gestapelt und die gebückt gehende Gestallt trug das nun schon gut brennende Holz dorthin. Es dauerte nicht lange bis dass trockene Holz ebenfalls Feuer fing, worauf das Zwielicht einem hellen Flackern von Flammen wich, in dem Schatten begannen, durch die Hütte zu tanzen.

Manchmal fragte ich mich, ob der Abend das Reich zur Unterwelt öffnete und all die finsteren Dämonen, die sich tagsüber im Verborgenen hielten, dann zum Vorschein kamen und sich am liebsten im schwachen Licht solcher Feuer tummelten, um die Betrachter in den Wahnsinn zu treiben.

Es begann sehr schnell sehr heiß zu werden in der kleinen Hütte, der Lehm an den Wänden begann bereits zu schwitzen. Mir sollte es egal sein, aber ich fragte mich ebenfalls völlig überflüssigerweise, wie es die junge Frau bald hier drinnen aushallten wolle?

Ich erkannte nicht sofort, dass es sich um eine Frau handelte, welche, nachdem sie das Feuer entzündet hatte, wieder in der rechten hinteren Ecke der Hüte herumhantierte. Sie ging gebückt und war ebenso gekleidet wie die Wachen, welche den Schamanen zu mir begleitet hatten. Aber als sie auf mich zukam, mit einer Lehmschüssel gefüllt mit Wasser in der einen, und einem Stück Tierfell in der anderen Hand, konnte ich ihr Gesicht besser erkennen. Sie hätte wunderschön sein können, wenn sie nicht, wie ihre Brüder und Schwestern, ebenfalls zu solch einer missratenen Kreatur geworden wäre. Überflüssigerweise fragte ich mich, ob dies auch meine Schuld war oder doch nur eine Laune der Natur… oder besser, ein Scherz des Baums des Lebens. Während sie sich vorbeugte und begann mit dem nassen Felllappen meine Gesicht zu säubern und schließlich auch meine Wunden versorgte, konnte ich ebenfalls einen kurzen Blick unter ihr Tuch erhaschen, welches ihren Oberkörper bedeckte… ich sah das, was dieser Frau wohl ihre Reize gab. In diesem Augenblick musste ich wieder an Thazyria denken. An jene erste Nacht mit ihr gemeinsam.

Wir waren beide noch nicht lange mit diesem grausamen Schicksal gestraft gewesen und ließen uns noch immer von unseren besthazylischen Instinkten führen. In nur einer Nacht rotteten wir beinahe ein ganzes Dorf aus. Am Kapp der Steine musste es gewesen sein. Ein kleines Fischerdorf, westlich vom Isewicher Hafen. Einzig bewohnt von ein paar Fischern, Mägden, Huren und ein paar tüchtigen Geschäftsmännern, die ihren Kunden in ihren billigen Tavernen das Geld aus der Tasche zogen.

Ein idealer Ort also, um seinen Durst nach Blut und die Gier nach Mord zu befriedigen. Niemand sollte diese Menschen vermissen.
Und wir, erst seit wenigen Monden eins dieser grässlichen und ehrlosen Geschöpfe, Raman, die gefallenen Engel, nutzten diese Gelegenheit. Wir lernten uns in einer ähnlichen Taverne kennen, vor langer Zeit. Es war zwei Monate her, dass ich aus meinem Selbstmitleid darüber, dass ich nun ein Raman war, wieder hervorgekrochen kam und ich suchte mir einen belebten Ort, an dem ich für ein Weile nicht über mein trübes Schicksal nachdenken musste. Nachdem ich stundenlang schon auf das volle Glas Wasser gestarrt hatte, kam sie herein. Ich spürte sofort um was für ein Wesen es sich handelte, aber wollte nichts mit ihr zu tun haben. Sie war es, die auf mich zukam und nach einigen Auseinandersetzungen und dann doch recht erfolgreichen blutigen Streifzügen durch die Städte der Menschen, waren wir ein Paar.

Es war ein reines Blutbad. Tia und ich wüteten die halbe Nacht und labten uns an den Schreien und dem qualvollen Stöhnen unserer Opfer, wenn sie ihrem Tod entgegensahen und wir ihnen das Lebenselixier aus ihren warmen Körpern saugten.

Die Erinnerung an jene Tage erregte mich. Es war absurd, die Situation war völlig unpassend, und doch spürte ich, wie es sich zwischen meinen Schenkeln regte und ein angenehmes warmes Gefühl sich dort breit machte. Aber auch der Gedanke an jene Nacht, als wir mit unserem Treiben in dem Dorf geendet hatten und wir uns in eines der Häuser von einem der recht wohlhabenden Bürger des Dorfes zurückzogen.

In jener Nacht liebten wir uns auf dem großen, mit Jechackleder bezogenen Sofa, der Gedanke dieses sündhaft teure Stück zu besudeln, erregte uns noch mehr.

Als Tia völlig verschwitzt all ihrer Energie beraubt in meinen Armen einschlief, betrachtete ich ihren Körper. Er war makellos, so perfekt. Ihr blondes Haar verdeckte ihre Brüste, und irgendwie fand ich dies noch ansehnlicher, es hatte etwas an sich, dass die Neugierde weckte, einen leiden ließ, brennend vor Erregung sich danach sehnte sie zu liebkosen, dieses perfekte Wesen zu lieben, stundenlang, ach was, tagelang.

Dass diese Gedanken in dieser Situation sehr geschmacklos waren, wurde mir sehr schnell klar und auch, dass ich die ganze Zeit dem armen Geschöpf auf ihre Brüste gestarrt hatte. Mit zitternden Händen zog sie das Wolfsfell tiefer, so dass die Schnauze des Wolfes sich über das Dekolleté legte.

In diesem Moment empfand ich tiefstes und ehrliches Mitleid mit der jungen Frau. Sie tat es mit Sicherheit nicht freiwillig, hier vor mir zu knien und meine Wunden zu versorgen. Ich konnte ihre Angst praktisch riechen, ihren Angstschweiß schon beinahe auf meiner Zunge schmecken, sie zitterte am ganzen Leib und ich mit ihr vor Erregung.

Doch wie vom Blitz getroffen sprang sie dann plötzlich auf, nahm die Schüssel mit dem Wasser unter ihren Arm und kroch zurück in die Ecke, in der sie vorher die ganze Zeit am hantieren war. Zuerst verstand ich nicht ganz was geschehen war, hatte ich sie verscheucht? Hatte ich irgendwelche verkehrten Andeutungen gemacht, war ich gar so sehr an den einen Gedanken gefesselt gewesen, dass ich bereits begann wie in Trance mich zu bemühen sie in Versuchung zu führen? Ich konnte mir dies nicht vorstellen und beinahe erleichtert war ich, als sich der Vorhang vor der Tür zur Seite schob und der alte Schamane mit zwei seiner Wächter hereingeschlurft kam.

Sie hatte nur ihn kommen gehört und wollte wohl nicht in einer, möglicherweise, unangenehmen Situation ertappt werden. Der alte Mann musterte zunächst das Mädchen, dann mich. Er sprach wieder etwas auf der für mich fremden Sprache dieser Kreaturen woraufhin das Mädchen die Hütte verließ.

Ich sah dem bemitleidenswerten Geschöpf noch eine Weile hinterher, auch als sie bereits den Vorhang hinter sich wieder zugezogen hatte und ich nur noch in die Leere starrte, ich wollte nicht aufsehen, nicht dem Schamanen in die Augen blicken. Nicht jetzt. Niemals.

Wieder explodierten Schmerzen zwischen meinen Rippen, einer der Wachen hatte mir mit dem Schaft seines Speers in die rippe geschlagen und ich brüllte vor Wut und Schmerzen auf. Es wunderte mich, dass ich überhaupt noch die Kraft dazu hatte, diesen animalischen Schrei von mir zu geben, es hätte mich nicht gewundert, wenn man ihn bis nach Igala gehört hatte.

Unfähig mich zu rühren und von einer Schwäche bezwungen, die mir deutlich machte, dass meine Tage als mächtigstes Wesen, gleich nach den Engeln, sich dem Ende näherten, kauerte ich mich an der Wand zusammen und begann am ganzen Leib zu zittern.

Es musste ein erbärmlicher Anblick gewesen sein, den ich darbot, aber mir war es gleich. Warum konnten sich mich nicht auf der Stelle töten und meinem Leid ein Ende setzen. Ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr. Ich spürte wie mein Stolz schon vor einigen Tagen zerbrochen war, all meine restliche kraft, ging in einem letzten wutentbrannten Aufschrei dahin.

„Ich hatte noch nie viel übrig für Euresgleichen, Raman, aber Deterios liebt Opfer wie euch… unsere Frauen werden fruchtbarer denn je sein und mein Stamm wird eine lange Zeit nicht hungern müssen. Deterios wird uns großzügig entlohnen für euer Opfer!“

Der Schamane schwenkte wieder seinen Kelch, aus dem wieder dieser widerlich stinkende Qualm drang und meine Sinne nur noch mehr benebelte.

„Seht mich an Raman, seht das letzte intelligente Wesen, welches euch jemals wieder gegenüber treten wird. Sehet wer euren Tagen und der Zeit des Leides für so viele unschuldige Wesen da draußen ein Ende setzen wird. Sehet… SEHET!!!!“

Der Schamane schrie mich an, doch ich sah nicht hin. Ich sollte mit würde von der Welt treten, einen letzen Funken Stolz sollte ich noch besitzen, wenn ich vor den Toren der Engel stehen und um Gnade betteln, dass mein Leben verwirkt war, als mich der KUSS bestrafte und ich von da an nicht mehr Herr meines Handelns war.

Der Alte atmete laut und hörbar gekränkt aus, dann sprach er wieder zu einer der Wachen in der seltsam fremden Sprache und verließ die Hütte wieder durch die, mit einem Vorhang bedeckte Tür.

Nachdem der Vorhang von einer der Wachen wieder zugezogen wurde, hörte ich das Schlurfen im Sand, welches auf mich zukam. Ich öffnete meine Augen einen Spalt weit und sah auf die nackten, riesigen mit scharfen Krallen bestückten Zehen meines Gegenübers. Sie waren das letzte was ich sah. Ich spürte nur noch den Lufthauch, als der Mann ausholte und den erbarmungslosen, unerträglichen Schmerz an meinen Schläfen, als mich ein harter Gegenstand dort traf.

Mit dem Gedanken, nie wieder einen solchen Schmerz zu verspüren, verschwand die Welt um mich herum…

Ich wurde von einer Art leisem Gesang geweckt. Dieses Mal war ich mir sicher, dass ich nicht mehr träumte, denn ich spürte kalten Stein unter mir, ich versuchte meine Hände oder meine Beine zu bewegen, doch musste ich enttäuscht feststellen, dass sie gefesselt waren.
Nur langsam konnte ich meine Augen öffnen, denn es schmerzte, jeder Gedanke den ich in diesem Augenblick denken wollte, verursachte unerträgliche Schmerzen hinter meiner Stirn. Aus diesem Grund beschloss ich, eine Weile nicht zu denken.

Warum auch? Woran sollte ich in diesem Augenblick auch schon denken? Es hatte wenig Sinn sich darüber Gedanken zu machen, wie mein Tod von statten gehen sollte, ebenso gab es auch nichts Anderes, an das es sich gelohnt hätte zu denken. Außer vielleicht, dass mein Tod endlich die gerechte Strafe für meine Sünden sein sollte.

Thazyria hatte es mir schon so oft gepredigt, erzählt hatte sie von den Weisen und ihren ach so klugen und beeindruckenden Ratschlägen, Warnungen und Geschichten.
Sie predigte mir oft, dass jede Sünde eines Tages Buße tragen sollte, so ist der Lauf der Dinge.
Auch meine Sünden und Taten sollten bestraft werden.
Ich hätte niemals davonlaufen sollen, meinem Schicksal konnte ich nicht entfliehen, das sagte mir Tia am Tag meiner Abreise.

Aber hätte ich jene unausweichlichen Konsequenzen nicht nur aufgeschoben, wenn ich hinter den schützenden, roten Bergen geblieben wäre?
Zugegeben, ich hatte meine Anhänger und hätte wohl noch hundert Jahre an der Spitze der Herrschaft über die Raman leben können. Aber wäre dies kein Leben gewesen. Pein und Leid, das wäre Alles gewesen, was mir letztendlich geblieben wäre.

Meine Entscheidung Wookror und Thazyria zu verlassen, war das einzig Richtige was ich tun konnte.
Und nun erwartete mich eben den Tod.
Aber im Grunde war es mir nur recht, ich genoss diesen letzten Augenblick meines unverdienten und wertlosen Daseins damit, dem Gesang dieser fremden Worte zu lauschen und still für mich allein meinen Frieden mit mir selbst zu machen.

Aber nachdem ich bereits wohl eine Ewigkeit einfach nur da lag und diese Stimmen um mich herum immer noch weiter sangen, öffnete ich meine Augen, ich sah in den roten Himmel, der die Wüste in der Abenddämmerung wie jeden Abend überzog und musste blinzeln, als auf einmal eine Fackel über mein Gesicht gehalten wurde.

Ich sah diesen seltsamen Menschen an, der die Fackel hielt und mit Furcht in den Augen rief er unverständliche Worte, worauf sich nur wenige Augenblicke später, der Schamane auch schon über mich beugte und mich aus seinem faltigen Gesicht angrinste.

„Ich bin sehr erfreut darüber, dass ihr eurer eigenen Opferung beiwohnen wollt, Raman, ich hatte befürchtet, ihr würdet diesen so ehrwürdigen Moment verpassen „, der alte Mann sprach ruhig zu mir aber durch seine Augen ging ein Funkeln, welches seine Freude über meinen baldigen Tod nur zu gut zum Ausdruck brachte.

Dann lächelte ich; mir war durchaus bewusst, welch unwürdige Situation dies war und niemanden in einem solchen Augenblick des herannahenden Todes wohl zum Lachen zumute gewesen wäre, aber ich lächelte den alten Schamanen an, der Zorn darüber in seinen Augen, befriedigte mich in dieser Situation ungemein.

„Euch wird das Lachen noch vergehen, als gefallener Engel wird euch kein schönes Schicksal erwarten, dort, hinter den Grenzen des Horizonts, ihr werdet nicht eingehen in die andere Welt, in die Welt der Engel“, ihm war gar nicht bewusst wie egal es mir war.

Ich lächelte weiter, mit einem Wink schien der Alte einen seiner Krieger herbeizurufen und schneller als ich ihn bemerken konnte, war er herangetreten und stieß mir die stumpfe kannte seines Speeres zwischen meine Rippen und ich presste die Luft zwischen den Zähnen aus.

Nein, die Genugtun laut vor Schmerzen aufzuschreien und auch noch unter Schmerzen um Erbarmung zu betteln, wollte ich ihm nicht geben. Der Abendhimmel verdunkelte sich zunehmend, das dunkle Rot wich einem fahlen Grau, dieses wiederum verdunkelte sich immer mehr zum Schwarz der Nacht hin und am westlichen Firmament schien bereits der Ethlel auf, der Abendstern der Wüste und Wegweiser vieler Reisender.

Auch ich folgte ihm auf meinen langen Reisen aus den nördlichen Ländern Tierranas bis ich bei Wookror ankam. Vor Anteriel war er mein treuer Begleiter.

Überall um mich herum standen sie, diese Barbaren, jeder von ihnen trug eine Kopfbedeckung aus Wolfsfell, manch andere das Fell eines Casors, die weißen Bärenschnauzen hingen den Männern bis über die eigenen Nasen und die Nüstern, die so groß waren wie die eines Waldläufernahwin -frühe Verwandte der Pferde- stießen den warmen Atem der singenden Krieger aus.

Sie wirkten bedrohlich schön, im Zwielicht der Feuer die rings um den Altar, auf dem ich lag, verteilt entzündet wurden und wie es schien, kam der große Moment immer näher, denn gut ein Dutzend Frauen schritten auf einmal zwischen den Männern her, sie waren völlig in Casor und Wolfsfelle vermummt. Einige hatten sogar die Farbe des Himmels oder der endlosen Wüsten, sie alle trugen große, kupferne Platten auf denen seltsame Früchte getürmt lagen. Sie stellten diese Platten um meinen Altar herum auf.

„Dies, mein Freund, sind nur kleine Beigaben zu dem großen Opfer, welches wir Deterios bringen werden. Ihr müsst wissen, der große Deterios ist es, der uns mit all dem versorgt, was wir zum leben brauchen und er ist es auch, dem wir unsere Kraft und Unbesiegbarkeit verdanken. Oh, wie sehr wird er sich über dieses Opfer freuen, das wir ihm bringen! Ein Raman! Er wird uns mit seiner Güte überhäufen, für dieses wertvolle Geschenk!“

Der Alte beugte sich tiefer um in mein Ohr zu sprechen „Doch für euch, Ahlas, wird es ein grausames Schicksal nehmen“ er lachte mir verächtlich ins Ohr und schritt dann wieder zur Seite, doch ich konnte ihm nicht nachsehen und schauen, was er nun vor hatte, welche -für ihn wohl ach so schreckliche- Grausamkeit er in Vorbereitung hatte, denn zwei große und sehr kräftige Hände legten sich um meinen Kopf und er wurde fest gegen den harten Stein gedrückt.

Doch ich konnte ihn nicht sehen, denjenigen, der mich hielt und es für eine letzte Gnade hielt, denn so entging mir die wahre Brutalität der folgenden Opferung wohl.

Welch schwachsinniger Gedanke, aber was man nicht sah, das fühlte man, zumindest unter Menschen war dieser Glaube weit verbreitet. Ich hörte wie die das Wirrwarr aus den Stimmen in einen Sprechgesang überging, dem ich weiterhin kein einziges gesprochenes Wort entnehmen konnte, ihre Sprache war sehr seltsam, geradezu animalisch, es waren eher Laute von wilden Tieren, die dieser Chor von sich gab, aber für mehr hielt ich diese seltsamen Menschen auch nicht.

Ich spürte wie jemand begann mein Hemd zu öffnen und ich konnte nichts weiter tun, als in den nun sternenbehangenen Nachthimmel zu blicken und dies über mich ergehen zu lassen.

Meine Lippen pressten sich aufeinander, als ich diesen kribbelnden Schmerz über meinem Brustkorb wahrnahm und ich spürte, wie augenblicklich warmes, schwarzes Blut meine Brust herab lief und an der Seite des Opferaltars herabtröpfelte.

Dann war es wieder dieser verbitterte Schamane, der in mein Blickfeld trat, er hielt einen Kelch in seiner linken Hand, in der Rechten einen mit schwarzem Blut besudelten, arfejischen Dolch.

„Höret mich Deterios! Nehmt dieses Blut als Zeichen unser Zuneigung euch gegenüber, nehmt diesen Ahlas als Geschenk und Begleichung unserer Schuld!“, der Rest seines Gebetes hielt er in der Sprache dieser wilden Menschen, der Anigal -der Sprache der Wilden, wie ich sie nannte- ab und ein heller Blitz zuckte durch den nächtlichen Himmel, welcher sich für einen Bruchteil einer Sekunde in ein helles Blau färbte.

Seite:« 1 2 3 4 5 6 7 8»

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8

Published inGarten der Engel

Schreibe den ersten Kommentar

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert