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Back on stage

Musik

Das Knacken und Rauschen des Plattenspielers zauberte ein Lächeln auf Stix‘ Gesicht. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte geradeaus auf die Decke des Kellerzimmers. Das Bett auf dem er lag erfüllte seinen Zweck und er war dankbar für dieses Zimmer, auf das er sich zurückziehen durfte. Zum Glück war der Raum so gut gedämmt das man oben im Schankraum seine Musik nicht hören konnte – es hätte sicherlich auch nicht ins Spanks gepasst. Hier unten hatte er seine Ruhe und war zugleich niemandem im Weg.

Die Platte war von 1907, damals war er gerade zwanzig geworden. Er erinnerte sich nicht mehr an viel, aber die Musik von damals erfüllte ihn mit einem angenehmen Gefühl. Das war auch eines der wenigen Dinge die er mit der Zeit vor dem Ghuldasein verbinden konnte. Alles andere war ausgelöscht. Es sei durch den Autounfall passiert hieß es. Nie hatte er sich getraut seinen Meister danach zu fragen – vielleicht sollte er jetzt mal ein Gespräch mit ihm führen – ganz ohne Blutsband.

Es klopfte an der Tür, woraufhin Stix seinen Kopf zu dieser wandte und sprach: „Ja?“

Es war Spank, der ihm antwortete: „Kann ich reinkommen?“

„Sicher.“, Stix stemmte seinen Oberkörper hoch und drehte sich herum, sodass seine Beine am Bett hinabbaumelten.

Der Gangrel öffnete die Tür und nickte dem Vampir der Tremereblutlinie grüßend zu: „Es gibt Neuigkeiten für dich.“

Stix griff nach dem Hemd, welches auf dem Boden lag und machte sich daran es anzuziehen: „Ist das jetzt gut oder schlecht?“

„Beides. Du darfst dich wieder in der Vampirgesellschaft bewegen…“

„Okay, mit welchen Auflagen?“, Stix knöpfe sich das Hemd zu und hatte einen leicht genervten Gesichtsausdruck aufgelegt.

Spank schmunzelte, es war so einfach mit Stix zu sprechen, weil er genau wusste wie der Hase lief: „Du bist MF23 zugeteilt worden, weil du bereits mit ihnen gearbeitet hast und sie aktuell jemanden benötigen der Beherrschung kann.“

Stix hielt inne: „Was ist mit dem Ventrue passiert?“

„Genau da liegt das Problem. Er ist verschwunden.“, Spanks Blick war ernst.

Stix hob beide Augenbrauen: „Man verschwindet nicht einfach…“

Spank nickte: „Richtig. Deine primäre Aufgabe ist es, ihn wieder auf zu spüren. Du hast genug Wissen dafür, jedenfalls konnten wir den Rat davon überzeugen das du so der Einheit dienlich sein wirst.“

„Wo ist der Haken?“, er strich sich das Hemd glatt und stand auf.

„Davon abgesehen, dass die Tremere dich unter keinen Umständen entdecken dürfen bleibt auch das Computerverbot bestehen. Ich soll dir ausrichten, dass du die Maschinen nicht mal berühren darfst oder der Sheriff hackt dir persönlich deine Gliedmaßen ab. Am besten machst du also einen großen Bogen um Computer und ähnlichem.“

Stix seufzte, nickte dann aber. Spank betrachtete ihn kurz, ehe er weiter sprach: „Keine Blutsbänder, keine Solotouren. Es muss immer jemand bei dir sein, dir wird misstraut. Am liebsten würden sie dir einen Peilsender einpflanzen.“

Stix rollte mit den Augen: „Warum lassen sie mich dann überhaupt raus, wenns so schlimm ist?“

„Weil Hedeonis sein Child wieder haben will.“

Der junge Vampir blickte Spank mit offenem Mund an, räusperte sich und fragte mit leiser Stimme nach: „Wie bitte?“

„Oh, wusstest du das nicht?“, Spank klang ehrlich entschuldigend. „Andreas Zorn wurde von ihm gewandelt für die Einheit.“

Stix setzte sich wieder auf das Bett und starrte vor sich auf den Boden, bis er schließlich empört meinte: „Mieser kleiner Wichser!“

Spank wartete, bis es schien das Stix seine Gedanken wieder sortiert hatte: „Das ist eine wichtige Chance für dich und sie stellen dich da auf eine harte Probe. Wenn du den Spross der Ventrue wiederfinden kannst ohne dabei in irgendeiner Form Verrat aus zu üben hast du vielleicht wieder etwas Vertrauen verdient.“

„Vertrauen? Er hat mich doch angelogen!“, Stix Stimme konnte die Aufregung nicht verbergen, ehe er sich die Finger an die Stirn legte und für einen Moment die Augen schloss, während er weitersprach: „Okay… scheiß drauf…. habe ich irgendeine Alternative?“

„Nein.“

„War ja klar.“, er öffnete die Augen wieder und blickte Spank direkt an: „Gibt es noch etwas, dass ich wissen muss, um niemandem auf die Füße zu treten?“

„Ja. Halt dich von deiner Freundin fern. Wenn irgendjemand auch nur den Verdacht hegt, dass du mit ihr Kontakt hast bist du deinen Kopf los.“

„Oh… du weißt davon?“, Stix ertappter Gesichtsausdruck brauchte keine weitere Erklärung.

Spanks durchdringender Blick sprach Bände: „Geh schon.“

Published inRollenspiel-Storys

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