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Basils Entscheidung

Nun stand er also vor ihrer Tür. Nächtelang hatte er darüber nachgedacht und nun war der Entschluss gefasst. Dennoch war sein Vorhaben gesäumt von Zweifeln.

Nun klopf endlich an, oder willst du hier Wurzeln schlagen?

Basil rückte seinen Kragen zurecht und starrte immer noch gedankenverloren auf die Türklinke, als sie die Tür öffnete. Kathleen schaute verwundert und erfreut zugleich, sofern das möglich war. Ihre grauen Äuglein strahlten ihn an und sie ließ den Müllbeutel sofort fallen, den sie gerade eben noch hinausbringen wollte.

„Du… ! Ich glaubs nicht!“ ihre schmalen Lippen verzogen sich zu einem herzhaften Lachen, was die gesamte junge Frau in ihrer vollen Schönheit erstrahlen ließ. Basil war wie immer gebannt von ihrer Ausstrahlung und brachte vorerst nichts heraus. Aber in ihrer Euphorie übernahm sie sowieso die nächsten 5 Minuten, indem sie ihn zuerst heftig umarmte und in einem scheinbar endlosen Schwall an Sätzen an Ort uns Stelle hielt.

„Man ich hab so lange nichts mehr von dir gehört, ich hab mir schon Sorgen gemacht. Was hast du bloß die ganze Zeit gemacht? Wie läuft die Schule? Hast du mal wieder was von deinem Vater gehört?“ Musst du dir das wirklich anhören?

Basil sagte kein Wort und strich über ihr blondes, lockiges Haar. Es war einfach absurd was er vorhatte, aber es ging nicht anders. Es stand zuviel auf dem Spiel…

Kathleen zog Basil an seinem weißen Hemd wieder in die Wohnung, zauberte etwas zu essen und schenkte ihm etwas zu trinken ein. Währenddessen sprach sie davon was sie den letzten Monat wo er nicht ein einziges Lebenszeichen von sich gegeben hatte so erlebt hatte. Das es gut in der Firma lief, das ihre Tante schwanger war, das ihr Bruder nun beim Bund wäre und natürlich das sie die ganze Zeit nur an ihn gedacht hat und ihn furchtbar vermisste. Er hörte ihr aber in Wahrheit gar nicht zu. Er war viel zu sehr damit beschäftigt über das kommende nachzudenken. Er musste all seine Gefühle abschalten, oder er würde scheitern. Sie lügt! Sie heuchelt dir ein normales Leben vor! Warte nicht länger oder sie vergiftet dich mit ihrem Zauber! Basil starrte Kathleen mit leeren Augen an, was sie irgendwann dann doch bemerkte:

„Du bist so still heute, ist irgendetwas?“, dabei setzte sie sich auf seinen Schoß und fuhr mit einer Hand durch seine zotteligen Haare.

„Kassy…Ich…“, er runzelte die Stirn. Tu es einfach, sie muss davon nichts wissen!

„Ja, schatz?“, ihr Gesicht wirkte nun etwas besorgt. So kannte sie ihn nun beim besten Willen nicht.

„Es tut mir leid…“, Basil griff mit einer Hand an ihren Nacken und mit der anderen an ihr Kinn, wobei er ihr zugleich den Mund zuhielt. Nach einer kurzen, ruckartigen Bewegung und einem lautem Knacken ließ er sie langsam auf den Boden gleiten. Tot.

Er wusste nicht wie lange er noch in der Wohnung stand. Mit einem starren, leeren Blick schaute er ihr Gesicht an. Sie sah auch im Tode noch bezaubernd aus…

Das hast du wunderbar gemacht. Nun ist noch eine Ausgeburt der Hölle vernichtet. Ich habe sie erlöst, nicht vernichtet! Nun sei endlich ruhig, oder willst du uns beide in den Tod stürzen?

Nicht ganz. Aber du wirst dein eigenes Schicksal noch früh genug erkennen, junger Euthanatos…

Jahre vergingen, aber er hatte es schnell verdrängt. Die Erinnerungen vergaß er absichtlich und scheinbar mit Erfolg. In seiner „Karriere“ als Euthanatos tötete er viele Wesen, die sich für Menschen ausgaben. Er erlöste ihre Seelen mit einem friedlichen Tod, sofern dies möglich war. Vampire, Technokraten, Nephandi und Tänzer der Schwarzen Spirale gehörten zu seinen Opfern. Aber nie war ein Tod so tragisch wie der seiner Geliebten… aber das war der Preis. Der Preis die Welt zur Erleuchtung zu führen. Vielleicht auch sich selbst. All das hatte ihm sein Mentor eingebläut. Nun ist Basil Euthanatos aus Überzeugung. Er hatte damals die Wahl und er hat sich für das Leben eines Magus entschieden… Oh Kathleen…

Published inRollenspiel-Storys

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