Zum Inhalt

Das Tagebuch – 16. Rahja 1028

16. Rahja 1028
Ein schwarzer Tag, mir fehlt die Kraft etwas zu schreiben. Nicht nur Wehrheim ist gestorben. Ich bin hoffnungslos. Meine Gebete wurden nicht erhört, vielleicht sollte ich den Kirchen in Zukunft mehr Beachtung schenken. Aufopferungswille ist auch bei Geweihten gegeben, dass musste ich schmerzlich feststellen. Der letzte Felsen in der Brandung in Form eines Rondra-Geweihten. Kors Anhänger sind blind gewesen, die Stadt ist noch immer dem Untergang geweiht. Stinkende Kreaturen schlurfen Nachts zwischen den Gemäuern umher. Ich bete zu Rondra, dass sein Opfer der Stadt Frieden bringt, so wie die Leuin es für richtig hält. Alles ist besser…

Quentus Spaß wurde bitterer Ernst. Boron möge ihm gnädig sein. Dieses abscheuliche Wesen, welches noch weiterlief als Xidt ihm bereits einen Arm abgeschlagen hatte… seine Klauen verbreiten Schmerz und Tod. Die Wunde in Quentus Bauch… mir wird schonwieder schlecht wenn ich bloss daran denke.

Trotz Heilung von Sanya. Die Wunde – wieder offen. Alles voller Blut, Sanyas Kleid an meinem Leibe. Der Schlafsack in dem wir beide genächtigt haben. Die letzte Ruhe in Hoffnung. Mich hat es auch erwischt. Nur etwas Fieber, nicht schlimm. Quentus…. eine Blume für Quentus. Hoffnungslos.

Sanya hat alles getan, ich sah zu und fühlte mich.. wie? Machtlos. Kein Geld der Welt hätte ihm helfen können. Keine beruhigenden Worte. Ich fühle mich so schuldig. Wäre ich bei klarem Verstand gewesen… vielleicht hätte ich ihm helfen können, vielleicht hätte ich ihn heilen können. Aber so…

So verlassen wir Wehrheim mit einer Blutschuld. Hoffentlich stehen die Tempel in Greifenfurt noch. Hoffnung.

Published inKurzgeschichten

Schreibe den ersten Kommentar

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert