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Druswyns Geschichte

Es war noch früh am morgen, als Rileona wieder unterwegs war. Sie hatte einem kränklichem Holzfäller aus Schlucht versprochen etwas Wild zu jagen, damit er wieder einen vollen Magen hatte. Nach einem Unfall mit seiner Axt war er nicht mehr sehr gut zu Fuß.

Da stand er, mitten in Schlucht. Seine Gewänder waren fein gearbeitet und das edle Haar war mit goldenen Blättern zurückgesteckt. Der Elb blickte sich suchend um und als er Rileona sah wusste er, dass er sein Ziel gefunden hatte. Diese war wie angewurzelt stehen geblieben. Nun kam dieser Elb auch noch auf sie zu.

„Mae govannen!“, erschallte seine liebliche Stimme in ihren Ohren. Ganz verdutzt nickte sie ihm nur zu und ihre Begrüßung viel sehr spärlich aus: „Grüße.“

Sogleich holte der Elb einen versiegelten Briefumschlag hervor und reichte ihn Rileona. Das Siegel war ein verschnörkeltes E und das Papier duftete nach Blumen. „Ein Schreiben für euch, Rileona.“

Die Menschenfrau war nun noch mehr verwirrt. Woher wusste der Elb ihren Namen und sogleich wer sie war? Aber ehe sie Fragen stellen konnte verabschiedete der Elb sich auch schon wieder höflich und verschwand so schnell er erschienen war.

Rileona stand noch eine Weile perplex an Ort und Stelle, den Brief in der Hand haltend und dem Elben nachsehend, obgleich er längst nicht mehr zu sehen war.

Einen Boten der Elben hatte sie hier in Schlucht nicht erwartet. Schon gar nicht ein Schreiben an sie. Vorsichtig öffnete sie den Briefumschlag und zerstörte damit das Siegel, auf welches sie sich ebenfalls keinen Reim machen konnte. Sie zog das Papier heraus und klappte es auf. Die Schrift war ebenfalls mit vielen Schnörkeln versehen und die Tinte glitzerte silbern.

Mae govannen, Rileona!

Ich schreibe Euch, da Ihr als gute Freundin von Druswyn Naheema Erwähnung fandet. Sie ist bei uns in Bruchtal und ihr Gesundheitszustand ist sehr schlecht. Offenbar ist sie einem Angriff von Räubern in den Trollhöhen nur knapp mit dem Leben davongekommen. So ruht sie nun seit einigen Tagen im letzten heimeligen Haus. Wir hoffen das ihre Wunden bald verheilen, doch das ist es nicht was uns Sorgen bereitet.

Druswyns Herz ist verwundet, nicht durch eine Waffe. Etwas zerreißt sie. Wenn sie über ihren Kummer nicht hinwegkommt sehe ich keine Hoffnung, dass sich ihr Körper von dem Angriff erholt. Dunkelheit breitet sich aus.

So erbitte ich Euch, als gute Freundin Druswyns, nach Bruchtal zu kommen und mit ihr zu sprechen. Wir Elben scheinen nicht die richtige Gesellschaft für sie zu sein.

Sichere Wege,
Elsyrion Sternenglanz

Rileona wurde bleich. Soviele Gedanken stürzten auf sie ein. Druswyn, Räuber, Bruchtal. Noch ehe sie genau wusste was sie eigentlich davon halten sollte machten sich ihre Füße bereits selbstständig. Sie steckte den Brief eilig ein und rannte los. Ihr Weg führte sie quer durch Schlucht und anschließend nach Bree.

Sie musste aufbrechen. Aber sie würde Hilfe benötigen. Bruchtal war weit weg von Bree und die Reise würde nicht ungefährlich werden. Rileona suchte nach Berethion. Es würden noch mehr Gefährten benötigt werden um den langen Weg nach Bruchtal zu bestreiten. Mehr von jenen Gefährten die zu den Boten Numenors stoßen würden.

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