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Druswyns Geschichte

Dunkelheit

Druswyn lag auf ihrem Bett, alle Viere von sich gestreckt und starrte an die Decke. Ihre Schulter schmerzte noch immer stark, obgleich die Elben hier in Bruchtal gute Arbeit geleistet hatten. Es war mehr als nur Schmerz, da war auch Kälte die sich in Form von Verzweiflung in Druswyn ausbreitete. Trübsal vernebelte ihre Gedanken und vermochte auch nicht durch den Sonnenschein vertrieben zu werden der durch das Fenster hineinschien.

Als sie nach ihrer Ohnmacht im Wald der Trollhöhen wieder erwacht war, lag sie bereits hier im Bett. Mehrere Elben standen um sie herum unterhielten sich in ihrer Sprache, dem Sindarin und pflegten ihre Wunden. Unter ihnen war auch jener Elb, dem sie schon einmal begegnet war. Sein silbernes Haar glitzerte im Sonnenlicht und die goldenen Augen ruhten nachdenklich auf ihr. Sie vermochte nicht zu sagen worüber er sich wohl den Kopf zerbrach, die Elben waren ihr immer ein Geheimnis geblieben und das beängstigte sie. Druswyn fand Elben unheimlich.

Er hatte die Anderen hinaus gesandt und stellte sich Druswyn als Elsyrion Sternenglanz vor. Er hätte wohl geahnt was ihr zustoßen würde und war deshalb in der Nähe. So war er es, der sie aus dem Wald geholt und nach Bruchtal gebracht hatte. Er wäre da, wenn sie mit jemandem sprechen wollte, hatte er gesagt.

Doch Druswyn fühlte sich allein und fremd in Bruchtal. Hier lebten Leute die wohl schon existierten bevor ihre Familienlinie überhaupt begann und sie würden auch noch leben wenn der letzte ihrer Familie verstarb. Elben waren so überirdisch, Druswyn hatte Respekt vor ihnen und fühlte sich unwohl in ihrer Gegenwart zugleich.

Ihre Gedanken kreisten immer wieder um das Geschehene, der Tod Richards, den sie als unnötig empfand. Warum hatte seine eigene Bande ihn getötet? Das ergab keinen Sinn. Schmerzlich musste sie feststellen, dass er ihr – trotz allem – noch etwas bedeutete. Er hatte vieles verdient, aber nicht den Tod. Nicht so.

Das war es wohl auch, was Druswyn an Bruchtal nicht mochte: Die Elben. Unsterbliche Wesen um sie herum. Sie war nur ein Mensch, ein Wimpernschlag. Eine sterbende Kreatur inmitten der Unendlichkeit. Sie fühlte sich klein. Ein Schmerz stach durch ihre Schulter und sie ergrifft diese mit einer Hand.

Der Armbrustbolzen hatte eine Wunde geschlagen, doch das war nicht alles. Elsyrion sprach von irgendeinem Gift, welches daran war. Der schleichende Schatten entzog ihr die Kraft. Da war man schon in Bruchtal und nicht einmal hier konnte einem geholfen werden. Druswyn war zornig. War sie es denn nicht Wert das Herr Elrond sich um sie kümmern konnte?

Geduld war es, die sie aufbringen sollte. Druswyn starrte wieder an die Decke.

Eine Erinnerung ging durch ihren Kopf und wenig später ließ sie sich Pergament und Feder bringen, diese Erinnerung festzuhalten. Seitdem sie diese kriechende Dunkelheit spürte, wusste das diese ihren Geist vernebelte und sie aggressiv machte, schrieb sie so etwas wie ein Tagebuch. Wer wusste schon wo ihr Schicksal sie hintrieb – da wollte sie wenigstens etwas für die Nachwelt auf Papier bringen.

Bis zum späten Abend schrieb sie. Als die Sterne am Himmel leuchteten legte sie sich wieder schlafen. Selbst hier war sie vor den seltsamen Träumen nicht gefeit, welche sie stetig begleiteten. Seit ihrer Rettung aus den Trollhöhen waren sie wieder verstärkt aufgetreten.

Es waren etwa zwei Dutzend. Sie versammelten sich vor Lugazag, einer der Festen in den Ettenöden. Die orkischen Krieger wurden von einer schwarzen Spinne und dem kleinen Wargrudel begleitet. In den Schatten lauerten die vier Warge. Ich war direkt hinter dem Leitwarg und konnte die Angst der Orks riechen als der Befehlshaber, ein Uruk, Befehle gab.

Wenig später machte sich die große Gruppe auf den Weg zur Feste, die von den Freien Völkern gehalten wurde. Zuerst machten wir die Wachen nieder. Ehe der Rest bemerkte was geschah, hatte ich bereits einen der beiden zerfleischt. Drinnen konnte man ein Horn vernehmen und bald strömten weitere Wachen durch den Gang. Zwerge und Menschen stellten sich uns mutig entgegen, doch sie alle fielen. Nach einer kurzen Rast in der Feste, ertönten auch schon neue Befehle und wir zogen rasch weiter. Wieder fielen die Wachleute. Ich biss mich an einem Menschen fest.

„Xantcha!“, gurgelte einer der Orks und ich sprang ihm zur Hilfe. Meinen Namen sprachen sie gewöhnlich nicht aus. Wir waren auf einer steinernden Wendeltreppe und boten wenig Angriffsfläche. Die Gegenwehr war groß und der Hauptmann der Festung hatte sehr viele Begleiter. Dennoch sah es schlecht für sie aus.

Ein Donnerschlag zerfetzte mir beinahe das Gehör und ich wusste zuerst gar nicht wie mir geschah, da traf mich eine brennende Klinge. Wütend wich ich zurück und versuchte meinen Angreifer auszumachen. Der Rest der ‚Maden‘, wie der Uruk uns nannte stand weiter oben auf der Treppe und bemerkte nicht, was hier vor sich ging.

Die Elbenfrau zögerte nicht und versetzte mir weitere Hiebe, verbrannte meine Schnauze mit Magie – so vermutete ich es zumindest. Ich wusste nicht einmal mit was sie mich genau Angriff, doch sie besiegte mich. Ich war die erste die fiel. Zu stark war die Elbenfrau.

Zuerst schien niemand zu bemerken, dass wir von hinten geschlagen wurden. Der Orkschamane stärkte meine Moral mit ein paar seltsamen Sprüchen. Mir war es eigentlich egal was er sprach, aber es reichte, das ich wieder mitkämpfen konnte. Von der Elbenfrau keine Spur mehr.

Nervös suchte ich in dem Kampfgetümmel nach ihr, rannte durch die Schlacht und sprang einen Wachmann an. Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich erneut am Boden lag. Die Elbe war deutlich mächtiger als all die Menschen hier oben. Schmerz durchfuhr mich und ich sackte auf den Boden. Ich sah nur noch die Lichtgestalt, die Elbenfrau, an mir vorbeihuschen. Sie stellte sich wagemutig der Gruppe Orks entgegen. Zweimal hatte sie mich besiegt. Ich hatte nicht den Hauch einer Chance.

Ich wusste nicht, ob die Gruppe erfolgreich war oder ob die Elbenfrau nun auch den Rest vernichtete. Ich war am Ende

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