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[Gruppe 1] Humanity

David blickte noch immer zu Boden, seine kalte Vitae tropfte von seinem Kinn. Was hatte dieser Kaa alles erzählt…. und war damit zu seinem toten Herzen durchgedrungen, hatte das Tier für einen Moment beiseite schieben können – und den Dorn tiefer hineingerammt. David presste die Augenlider zusammen, um auch die letzte Blutträne daraus zu verbannen.

Die Erzählung von Kaa wurde plastisch, diesen Club den er beschrieben hatte, konnte David sich vorstellen als wäre er selbst dort. Die lebende Gesellschaft, die dort feierte, aß und trank. Freaks die sich hier zu Hause fühlten und dennoch einander aktzeptierten. Ob nun Vampire oder Menschen, sie wurden alle gleich behandelt. Für jeden hatte Spank einen cocktail parat und die Kellnerinnen konnten es nicht lassen bei den Gesprächen mit zu wirken. Kaa erzählte von seinen Rollenspielern, die sich oft während oder nach der Uni dort trafen und sogar schon dort gespielt hatten. Natalia war immer sehr neugierig, daran erinnerte Kaa sich gut. Einmal hat er sie sogar mitwürfeln lassen, weil sie ihm soviel Glück brachte – bis ihre Arbeit rief.

Aber Kaa erzählte nur gutes, beschrieb das seltene, aber kostbare Lächeln des Besitzers, erzählte von der Jukebox, die einen kleinen Schaden hatte und manchmal mitten im Lied umsprang – was oft für Erheiterung gesorgt hatte. Oder als Lucy Ann anfing mit Spank um das Essen der Gruppe zu handeln und ihm die kuriosesten Sachen erzählte, warum die Jungs heute ihre Geldbörsen vergessen hatten. Als sie an dem Punkt war, dass Kaa seine wohl in einem Mauseloch hat liegen lassen, fing Spank an zu lachen, klopfte ihr auf die Schulter und ließ es dabei beruhen, dass die Gruppe am nächsten Abend nachzahlen müsse.

David knirschte mit den Zähnen. Wo du auch bist, bringst du sie alle Zusammen, viejo…. Das Tier bäumte sich abermals auf und seine Fangzähne waren wieder draußen, da war Vitae vor seinem Mund. Gierig schlang er die Vitae aus dem Blutbeutel, den Drake ihm vor Sonnenaufgang noch gab. David kannte den Geschmack und es war nicht nur das Tier, dass sich danach sehnte. Es war wie Balsam, welches sich allerdings wie Gift durch seinen Körper frass. Es war der Schmerz der Schuld. Nichtmal das Silber an seinen Gelenken durchströmte ihn dermaßen mit Verzweiflung.

„Schlaf gut.“, sprach Drake zu ihm. Sie waren alle so fürsorglich. „Ich weiß, dass du dadrin bist. Bekämpf das Tier, du kannst das.“
John unterstrich diese Worte noch: „Berufe dich auf deine Menschlichkeit und versuche etwas länger wach zu bleiben. fordere das Tier damit heraus.“

Die Krönung des Ganzen war, dass sich John, Drake, Kaa, Myar und Mike bei ihm im Kellerraum zur Ruhe betteten.

„Wir lassen dich nicht allein.“, sprach Drake aufmunternd.

David fiel wieder zurück, das Tier schüttelte ihn von innen heraus, sodass seine Fledermausflügel etwas zitterten. David erinnerte sich an Diegos Worte: Er hat die Camarilla im Stich gelassen. …und damit auch den Prinzen

FOOL!, keifte das Tier in ihm. Er hatte Mühe, überhaupt irgendwleche Barrieren in sich aufzubauen, keine davon war noch wirklich intakt. Die anderen Kainiten dämmerten einer nach dem anderen Weg. Sie kannten ihn nicht, sie wussten überhaupt nichts über ihn. Dennoch versuchten sie ihm zu helfen, hatten Hoffnung, dass er wieder etwas anderes als ein Seelenloses Tier sein konnte, dass nur noch den dunkelsten Gelüsten nachgab. David war verdammt, mehr noch als die es jemals werden würden….

Hoffnung… das war ein guter Anfang.

Stimmung

Published inRollenspiel-Storys

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