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[Gruppe 3] The Unforgiven

Stimmung

Niklas blieb mit dem Rücken an der Tür, nachdem er abgeschlossen hatte. Er lauschte noch den Schritten von Markus, die sich entfernten. Der Magus schaute sich um, hier unten gab es keine Fenster, nur ein einladendes Bett das ihn rief. Er war immernoch extrem müde. Allerdings verwehrte die Gestalt von dem Geisterkind ihm den Weg dorthin. Niklas schloß die  Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Das mit dem Meditieren im stehen sollte ja auch funktionieren, aber es klappte irgendwie überhaupt nicht… Acids Ansichten gingen mit seinen total auseinander.

Etwas, dass sich von diesem Ort wegholt…

Trotz dem kalten Gefühl an seiner Hand,  zwang er sich nicht auf Enigma zu schauen und versetzte sich nicht nur im Ort, sondern auch in der Zeit zurück. Er stellte sich die bebende Menge vor, er und Markus mittendrin. Unerlaubt natürlich, von zu Hause ausgebüchst, weil Markus mal wieder eine seiner „spontanen Ideen“ hatte und dem Plakat, welches sie gesehen hatten, gefolgt war. Für einen kurzen Moment musste er schmunzeln, die Hetzjagd mit der Polizei war ein Kapitel für sich – und die beiden Minderjährigen waren nicht besonders erfolgreich gewesen dabei. Das gab richtig Ärger zu Hause, als sie am frühen morgen endlich wieder dort abgeliefert wurden.

Niklas dachte kurz darüber nach, dass er es wohl geschafft hatte seine Umgebung zu vergessen und konzentrierte sich wieder auf das Konzert.

New blood joins this earth
and quikly he’s subdued
through constant pained disgrace
the young boy learns their rules

Wie hatten die zwei damals mitgegröhlt, obwohl sie vielleicht die Hälfte des Textes, wenn überhaupt, verstanden hatten. Regeln, was bedeuteten die schon. Sie waren nur da, um geprüft zu werden – und da hatten sie ihre ganz eigenen Vorstellungen von.

with time the child draws in
this whipping boy done wrong
deprived of all his thoughts
the young man struggles on and on he’s known
a vow unto his own
that never from this day
his will they’ll take away

Niklas legte den Kopf in den Nacken, was alles schief gelaufen war bisher. Wie oft hatten die beiden sich geprügelt und anschließend wieder zusammen gehockt, vielleicht Bier getrunken oder…einfach Musik gemacht. Die Sache war damit gegessen, sie steckten beide einfach immer zu tief in der Scheiße. Da bewährte sich die holprige Freundschaft irgendwie immer. Immernoch in Gedanken stimmte Niklas leise an:

what I’ve felt
what I’ve known
never shined through in what I’ve shown
never be
never see
won’t see what might have been

Nun völlig in seiner Erinnerung, wurde er lauter mit jedem Wort. Es war wieder wie damals, als man glaubte es könnte nicht schlimmer werden – und doch war es vergleichsweise richtig gut. Damals wussten sie noch nicht was alles geschehen würde, ehrlichgesagt wurd ee sschlimmer, umso älter sie wurden.

what I’ve felt
what I’ve known
never shined through in what I’ve shown
never free
never me
so I dub the unforgiven

Niklas fühlte sich irgendwie leicht, Wärme pulsierte durch ihn, seine Finger bewegten sich längst zu den Riffs. Ohne mit dem Luftgitarrespielen aufzuhören öffnete er die Augen. Um ihn herum stand die Menge, sie schien viel größer, jedoch nicht bedrohlich. Er war in seiner Erinnerung bloß kleiner. Die Hände, die in die  Höhe gereckt wurden, die Haare die flogen, alles schien irgendwelche schimmernden Umrisse zu haben. Die Energie floss zu ihm. Seine Form der Meditation funktionierte!

they dedicate their lives
to running all of his
he tries to please them all
this bitter man he is
throughout his life the same
he’s battled constantly
this fight he cannot win
a tired man they see no longer cares
the old man then prepares
to die regretfully
that old man here is me

Niklas bemerkte Kopf wippend eine Gestalt neben ihm, es war sein Avatar, welcher irgendwie sogar ziemlich gut in das ganze Bild passte. Synchron schlugen sie die Saiten an und Niklas fand, dass sein Spiegelbild gar nicht mehr so finster aussah.

what I’ve felt
what I’ve known
never shined through in what I’ve shown
never be
never see
won’t see what might have been

Es war Niklas, als würde er sein verschwommenes Selbst mitsingen hören. Ein befreiendes Gefühl sich den ganzen Ärger von der Seele zu singen, er hatte Markus da schon immer verstehen können.

what I’ve felt
what I’ve known
never shined through in what I’ve shown
never free
never me
so I dub the unforgiven

Ob Traitor wohl je wieder Musik machen würde?

you labeled me
I’ll label you
so I dub the unforgiven

Das Bild um Niklas löste sich in hellem Funkenregen auf, er fühlte sich erfrischt.

„Geh mir aus dem Weg.“, ob es der drohende Unterton war, wusste Niklas nicht, aber es schien zu helfen, damit die Enigmagestalt sich auflöste – vorerst. Niklas reichte das und er schwang sich ins Bett, wo er recht schnell entspannt einschlief.

Published inRollenspiel-Storys

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