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[Hamburg X – Files] Jan Gruner – Never trust a maschine


Stimmung

Die Balken auf dem Bildschirm bewegten sich langsam auf die 100% Marke zu. Der Hintergrund war lindgrün und Jans rote Augen streiften sie nur nebensächlich, denn das System installierte sich quasi von allein. Seine eigenen Finger flogen über die Tastatur und dirigierten derzeit einen Virus durch die ersten Schutzschichten des Systems. Der Anfang war noch halbwegs Apple kompatibel und die ersten Passwörter und Firewalls fielen leicht. Doch im gleichen Augenblick, wo er sich an das nächste Passwort machen wollte wurde der Bildschirm schwarz und nur ein Wort stand darauf geschrieben.ERROR.

Jan fluchte und hob die Hand, um damit auf die Tischplatte zu donnern. Dann aber zuckte ein Bild durch seinen Kopf. Eine zwei Zentimeter dicke Marmor Platte, die einen Riss hatte. Langsam lies er die Hand wieder sinken und hämmerte stattdessen auf die Tasten, um den Computer wieder zum laufen zu kriegen, um gleichzeitig auch die Linuxvariante aufzusetzen, holte er eine zweite Tastatur unter dem Schreibtisch hervor. Wenige Eingabezeilen reichten aus, um ihn auf die Firewalls loszulassen. Die eingegebenen Kommandos würden den Rest von ganz allein schaffen, während er das Mac System neu bootete. Zwei der Bildschirme wurden schwarz und er stand auf. Er brauchte einen Kaffee.
Gerade war er in den Flur getreten, als Chase durch die Außentür kam.

„Nabend. Auch nen Kaffee?“

fragte Jan kurz.

Das Telefongespräch hatte er schon wieder vergessen. Der Pathologe ging ihm zwar auf den Keks, aber übertreiben musste man es ja nicht.

„Nabend, für mich Tee bitte.“

„Eitler Tropf.“

dachte er resigniert und verschwand in der Küche, wo er drei Kaffee und einen Tee mit Blut vermischte und einen dopelten Moccachino ohne Zusätze bereitete. Als er eben alles auf ein Tablett stellte ging die Tür auf und Lilli hüpfte herein. Ohne ein Wort hielt er ihr den Becher mit dem Moccachino entgegen und wollte gerade losgehen, als sie ihm ein Röhrchen unter die Nase hielt.

„Reinblasen!“

„Was?“

„Einfach reinblasen. Das muss ja auch mal analysiert werden. Nicht das du giftig bist.“

„Ähhh….“

Er pustete einmal durch die Nase und füllte das Röhrchen mit dem Dampf.

„Danke!“

Fröhlich hüpfte Lilli davon. Kopfschüttelnd verteilte er danach den Kaffee und den Tee im Büro sowie der Pathologie.

Anschließend fuhr er seufzend den Rechner von Decker hoch und meldete sich dort auch an, denn sein Rechner war noch dabei die Firewalls zu hacken. Er brauchte aber nun ein Programm das zwei gallopierende Pferde simulierte die einen Lanzenreiter trugen und eine Tjoste durchführten. Er seufzte und ignorierte das klingelnde Handy.

Orpheus schlenderte in sein Büro hinüber, wo der Rauch sich noch immer nicht ganz verzogen hatte, und lies sich auf den Stuhl sinken. Auf dem Bildschirm war inzwischen eine Passwortabfrage erschienen. Leider verlangte sie noch einen Nutzernamen, was alles wesentlich schwieriger gestaltete. Schnell gab er die Serveradresse als möglichen Nutzernamen ein, aber es stimmte nicht. Fluchend ging er dazu über die Hackerszene Hamburgs und seinen Clan auf dieses Passwort anzusetzen. In windeseile hatten sich mehr als zwanzig weitere Black Hats in Hamburg auf diese Adresse gestürzt und attackierten die Sicherheitssperre mit allem was das Netz hergab. Aber immer wieder stand dort:

Incorrect Username or Password

Erst dann ging er wieder zurück an den Aushilfsrechner und überflog die aufgelisteten Programme. Er konnte Schussbahnen simmulieren, Autounfälle, Motorradunfälle und sogar Fluchtwege. Aber für Pferde war natürlich nichts dabei. Das hieß er müsste eines der Programme umschreiben. Aber noch, bevor er richtig anfangen konnte meldete sein Mailapp das er eine Email bekommen hatte. Er rief sie auf.

Mot.te@patra.shrek.net.
Orph.Eus@patra.schrek.net
Betreff: Artus
Der Chef lässt sich von seinen Mitarbeitern gerne Artus nennen. Vielleicht hilft dir das ja.

Eine kurze Dankesmail später saß er wieder an seinem Rechner und gab den Benutzernamen ein. Das Eingabefeld meldete nun.

Incorrect Passwort.

Grinsend jagte er die Information ins Netz und ging wieder einen Kaffee holen. Bis sein Computer laut geben würde, konnte er sich in Ruhe mit dem Umprogramieren beschäftigen. Er setzte sich also wieder an Deckers Rechner und begann mit der Arbeit. Aber diesmal klingelte keine zwei Minuten, nachdem er angefangen hatte wieder sein Handy. Ein Blick auf die Nummer verursachte ein fletschen der Fangzähne. Langsam hasste er diesen Pathologen.

Nach dem Gespräch war er so kurz davor in die Tischkannte zu beißen, dass Fingerabdrücke in Deckers Arbeitsplatte zurückblieben, als er aufstand. Also doch keine Umprogramierung. Dafür meldete sich sein Rechner. Endlich. Als er auf den Bildschirm sah meldete dieser.

Username: Artus
Password: Roundtable

Acces Granted

Ein Zufriedenes Lächeln huschte über das Gesicht des Nosferatus und er schnaubte, als er die Verkaufslisten aufrief und dabei heraus fand das exakt so eine Lanze, wie sie im Stadtpark gefunden wurde, erst vor zwei Tagen per Kreditkarte bezahlt worden war.
Den Rest der Nacht verbrachte er damit herauszufinden wem die Kreditkarte gehörte.

Endlich zu Hause angekommen war schaltete er den Alarm aus und machte sich fertig, während seine Gedanken um die vergangene Nacht kreisten. Lilli die ihm gesagt hatte das er reines CO² ausatmete und nicht radioaktiv war. Dann Chase der ihm langsam aber sicher auf den Geist ging mit seinen andauernden Anrufen und nicht zuletzt die Katze, die ihn heute in den frühen Abendstunden gerufen hatte.
Diesmal hatte er ihr immerhin Wasser und Fressen für den Tag hingestellt. So das es morgen nicht ganz so dringend sein sollte. Der neue Fall war auch sehr seltsam geworden, denn nun war der Mörder ihres Opfers ebenfalls tot. Ein Eispickel hatte seinen Hirnstamm kontraktiert, was dieser wohl nicht verkraftet hatte. Er starrte auf die Decke über seinem Bett. Oder besser in die absolute Dunkelheit dort oben.

Was wohl wäre, wenn er diese Frau in Rot weißem Kleid wiedersehen würde? Sie war unheimlich gewesen und jetzt spürte er auch ihr gegenüber keine Gefühle mehr. Nicht so wie zu Lena oder dem Prinzen. Aber irgendwie war sie interessant. Aber küssen würde sie ihn wohl nicht mehr. Jetzt wo er so aussah.

Nein küssen nicht mehr….

Published inRollenspiel-Storys

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