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[Harald Seger] Traum zu Tag 2 im Bunker

John…..John…
Nicht das erste mal heute Nacht, dass ihre Stimme zu hören war. Nur für ihn. Also entschloss er nun endlich dem nachzugeben und legte sich auf das Sofa um zu ruhen. Der Fernseher und die Gespräche der Anderen waren eine Weile dumpf zu hören, ehe er in einen Schlaf fiel, der immer tiefer wurde, je mehr er sich in dem Traum bewegte…

Eine große Ansammlung von Menschen marschierte vor ihm her. Sie alle waren in das blau-weiß gekleidet, dass Schottland ausmachte. Gesichter und Schilde waren mit dem Andreaskreuz bemalt. Inmitten dieses Heeres marschierte er mit. Die Schritte waren wie ein einziger großer Herzschlag, der den Boden erbeben ließ. Sie waren hier um ihr Land in die Unabhängigkeit zu führen, so wie viele vor ihnen.

Die letzten Nachrichten von anderen Regimentern waren jedoch nicht positiv gewesen und so war die Moral am Boden. Es war förmlich greifbar, es traute sich nur niemand aus dem Gesamten herauszubrechen und einfach wieder nach Hause zu gehen. Vielleicht war es aber auch einfach die Dunkelheit, die auf das Gemüt aller schlug. Die bisherigen Schlachten waren grundsätzlich tagsüber, das bisschen Ehre gestand man sich ein. Heute Nacht war es notwendig, zu reisen, um vor den Engländern am Stirling Castle anzukommen. Die Gelegenheit war gut, denn man hatte gehört das der Feind aufgehalten wurde. Nebel zog auf.

Die Rüstung war etwas zu klein, es hatte nichts für große Leute gegeben und die Ressourcen waren knapp. Der Helm wiederum war etwas zu groß und rutschte immer wieder nach vorne. Die Ausrüstung war eine Katastrophe, für viele des Regiments, aber es war besser als nichts. Die Überlegung war durchaus da, den Feind besser mit dem Helm zu erschlagen als das Schwert zu ziehen – wer wusste schon ob es beim ersten Hieb nicht auseinanderbrechen würde.

Dann regte sich etwas, fünf Reiter trabten an dem Verbund vorbei, ein neugieriger Blick folgte. Sie waren keine Schotten, wie es aussah. Aber sie hatten auch keine Waffen gezogen. Wer waren die? Die Person an der Spitze wandte in diesem Moment ihren Kopf um über die Soldaten hinwegzusehen. Es war eine Frau und ihre Augen glimmten rötlich. Ihr Blick verharrte kurz auf deinem, ehe sie sich wieder abwand und ihr Pferd weiter nach vorne trieb – zur Spitze des Regiments. Ein erstaunter Blick von einem Kameraden links von dir, dann ein Flüstern von jenem:

„Hast du das auch gerade gesehen? Was…war das ein Dämon?“

„Wir werden es herausfinden…bald.“, mit dem Gedanken daran, dass diese Frau offensichtlich in deinem Kopf war und dich mit deinem Namen angesprochen hatte, genau in dem Moment als sich eure Blicke trafen.

John….John Maclaren…

OT:

Am 23. und 24. Juni 1314 feierte Robert the Bruce seinen größten militärischen Erfolg: In der Auseinandersetzung um Stirling Castle, der letzten von Engländern gehaltenen Burg in Schottland, wurde das englische Heer in der Schlacht von Bannockburn von den Schotten vollständig aufgerieben. Rund 8.000 Schotten unter der Führung von Robert the Bruce besiegten die etwa 24.000 Engländer unter Edward II.. Der unerwartete Sieg über Edward II. garantierte die vollständige Akzeptanz von Robert I. als König im eigenen Land.

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