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In der Höhle des Löwen

Rauch stieg aus dem Wyrmverseuchten Körper auf. Der Tänzer lag zwischen Schutt und Asche. Seine Augen waren hervorgequollen und sein Pelz versengt. Er hatte ein großes, stinkendes Loch in seiner Brust und man konnte das rohe, verbrannte Fleisch darin sehen.

Das rötliche Licht der Wolken und des ungesund aussehenden Himmels glänzte auf den schwarzen Dämonenschuppen. Schwarze Strähnen hingen dem Dämon im Gesicht, aber das verlieh seinem Blick mit den glutroten Augen nur noch mehr Verschlagenheit. Die riesigen Schwingen waren hinter seinem Rücken zusammengefaltet und der dornige Schwanz war leicht um ihn gelegt, sodass die gezackte Spitze vor ihm lag.

Tigon ließ seinen Blick weiter über die zerstörte Stadt schweifen. Hier und da waren Leichenteile von Menschen zu sehen und den Stadtvorsteher hatte man auf einen Laternenpfahl gespießt. Aus Tigons linker Hand schossen rasiermesserscharfe, lange schwarze Klauen und er schlitzte damit dem toten Tänzer die Kehle auf.

Ein leichter Wind war aufgezogen und Tigon schüttelte den Kopf, als der Vampir hinter ihm erschien: „Du bist so berechenbar“

Ein verärgertes Knurren ertönte. Tigon stieß sich vom Boden ab und sah zu, wie Spider den Betonklotz zerschlug, auf dem er eben noch gestanden hatte. In der Luft schwebend schüttelte Tigon abermals den Kopf: „Und seit wann kümmerst du dich eigentlich höchstpersönlich um Probleme?“

Spider drehte sich zu Tigon um, klopfte sich den Dreck von den Fingern und strich sich eine der roten Strähnen aus dem Gesicht. Er grinste, sodass seine Vampirzähne zum Vorschein kamen: „Was willst du eigentlich? Hast du nicht schon genug erfahren, um deinen Nephandi-Meister zu unterrichten?“

Tigon verschränkte die Arme: „Nicht schon wieder. Das Thema hatten wir doch schon…“

Spider sah belustigt aus: „Letzte Chance, ich hab dich gewarnt.“

Irgendetwas flog auf Tigon zu und er konnte nur knapp ausweichen. Er fasste sich entsetzt an die Seite. Es brannte. Es brannte tierisch….heilig! Was auch immer es war, es musste ihn gestriffen haben. Als Tigon wieder nach unten schaute war Spider verschwunden.

Vorsichtig nahm der Dämon die Hand von der Stelle weg. Schwarzes Blut klebte daran. Es sah böse aus und es brannte immer noch. Schnell stieß Tigon weiter nach oben. Durch ein paar mächtige Flügelschläge war das auch kein Problem. Er musste zum Tempel, sonst würde die Wunde nie heilen… er musste diesen verdammten Düstertempel finden…

Aber halt. Wenn Spider im folgen würde, wäre der Spirit verloren. Tigon löschte seine Aura und nahm die Farben des Himmels an. Wieder presste er eine Hand auf die Wunde. Wie war das bloß möglich. Spider war selbst viel zu verflucht, um so etwas überhaupt anfassen zu können…

Langsam, da er keine Kräfte zum fliegen einsetzen durfte, um sich nicht zu verraten, und unter Schmerzen flog er in Richtung Sonnenuntergang. Er hatte schon eine ungefähre Vorstellung, wo der Tempel sein könnte…

Published inRollenspiel-Storys

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