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Kreuzwege

„Ich komme alleine klar….achte du lieber auf die beiden Hübschen da drin.“, Tamara versuchte sich mit einem Lächeln gegenüber dem Werwolf, welchen Spank für den Tag abgestellt hatte. „…aber ich brauche jetzt wirklich eine Dusche…“

Er blickte zu Natalia, die neben Raziels Bett saß und sich staunend die Tageszeitung anschaute. Als sie den Blick spürte, schaute sie auf und nickte: „Meinetwegen kannst du sie auch gern zur Wohnung begleiten, ich denke wir werden hier in der Zwischenzeit keine Probleme bekommen. Sollte wirklich ein Ghul auftauchen, werd ich schon mit ihm fertig.“, sie lächelte ein unbezahlbares Lächeln.

„Sie haben die Dame gehört.“, der Werwolf machte eine Geste hinaus aus dem Krankenzimmer. Tamara fluchte innerlich und nickte dann aber: „Ich kann dich sowieso nicht davon abhalten… nagut dann gehen wir zusammen zur Wohnung…“

Wenig später war Tamara wieder in der Wohnung, die Firewall ihr zur Verfügung gestellt hatte. Zwar luxuriös, aber schmucklos. Irgendwie…kahl und kalt. Tamara fühlte sich hier nicht wirklich wohl, zumal sie gerade bei Firewall etwas anderes erwartet hatte. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Ort. Ihr Begleiter schien das nicht zu bemerken. Er blickte sich kurz um, ehe er sie wieder ansah:

„Ich habe mir sagen lassen, diese Wohnung ist sicher… soll ich dennoch bleiben?“

Tamara schüttelte sachte den Kopf: „Nein, geh…“

Er blickte sie nochmal prüfend an ehe er nickte: „Ich bin jederzeit erreichbar.“, dann ging er und machte sich wieder auf den Weg ins Krankenhaus.

Tamara ließ sich in die Couch im Wohnzimmer sinken und starrte in die Leere, ließ das Gespräch, welches hier im Raum stattgefunden hatte nochmal auf sich einwirken, dachte an Natalia und ihre unbekümmerte, herzliche Art, gepaart mit einem Urinstinkt zum Beschützen. Ein wahrer Engel.

Tamaras Blick wanderte zu dem Telefon, welches im Regal stand und gleichmäßig vor sich hinleuchtete, da es in der Station ruhte. Ruckartig erhob Tamara sich und rupfte den Telefonstecker aus der Dose. Dann entkleidete sie sich langsam, während ihre Schritte sie ins Bad führten.

Den Spiegel dort zerschlug sie mit dem Seifenspender, ehe sie splitternackt in die Duschkabine schlüpfte. Das heiße Wasser brannte in den Wunden, sie drehte es noch heißer, bis sich der Raum mit dem Wasserdampf füllte.

Tamara ließ sich für einen Moment treiben, konzentrierte sich nur auf das plätschernde Geräusch des Wassers und ihren eigenen Atem, schloß die Augen…

Etwas eiskaltes berührte ihre Hüfte, sodass sie erschrocken zusammenzuckte und die Augen wieder aufriss. Vor sich sah sie eine Schattengestalt mit einem Hut, bei dem man an alte Detektivfilme denkt. Die Klinge blitzte auf, als er damit ausholte.

Tamara schrie…

sie schrie noch, als sie längst aus dem Bad hinaus war…

erst als sie im Wohnzimmer zum stehen kam, wo sie sich den Brieföffner geschnappt hatte, verstummte sie.

Tropfnass wagte sie sich langsam wieder vor…

sie konnte niemanden im Bad entdecken,

noch sonst irgendwo in der Wohnung.

„Ganz ruhig Tamara… du hast dir das nicht eingebildet…. „, sprach sie zu sich selbst, während sie zum Telefon griff.

Sie fluchte, als sie sich hinabbeugte, um den Stecker wieder einzustöpseln. Mit zittrigen tippte sie eine Nummer ein, die sie auswendig kannte.

Published inRollenspiel-Storys

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