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Kategorie: Kurzgeschichten

Alles was kürzer als ein Roman ist

Gesammelte Schriften (Ein Tagebuch)

13. Rahja 1028
Das Lagerfeuer ist gerade mal hell genug um einigermaßen das Papier zu sehen. Die Personen mit denen ich jetzt unterwegs bin haben sich wie selbstverständlich schlafen gelegt. Aber was solls, habe ich Zeit etwas zu schreiben. Es gibt einiges zu erzählen.

Vielleicht hätte ich noch länger warten sollen mit dem Aufbruch. Immerhin habe ich es ein Jahr in dem Wald ausgehalten, die Kutsche versteckt und zusammen mit Cylwen überlebt. Scheinbar hat dieses Jahr nicht gereicht damit man uns vergessen hat. Augen und Ohren scheinen noch immer auf uns gerichtet gewesen zu sein….denn wir kamen nicht weit. Zu früh wurden wir gestoppt mit der Kutsche. Ehe wir etwas tun konnten war sie tot. Boron sei ihr gnädig. Mir gelang nur knapp die Flucht, wer weiß was diese…Männer noch angestellt hätten. Unbewaffnet und ohne Ziel bin ich mit der Kutsche geflohen. Den Kutscher haben sie verschwinden lassen.

Der Duft

Es war mein erstes Meeting mit den höchsten Tieren der Firma. Oh mein Gott, war ich aufgeregt, ich, als stellvertretender Marketingmanager, sollte tatsächlich meine eigenen Konzeptentwürfe für das kommende Jahr vorstellen! Ich war hin und weg.
Gleich am selben Morgen, als der Anruf von Herrn Wachtel kam, mit dem er mir mitgeteilt hatte, dass er wegen einer Geschäftsreise verhindert wäre, packte ich all meine Zettel, auf denen sich mehrere Mind-Maps zugleich befanden, zusammen und fuhr los.
Unrasiert und beinahe noch ohne Hose.

verwehtes Glück

Schon seit Stunden lagen die düsteren Blicke des Ritters auf jenem Paar, im Schlossinnenhof. Von seiner Position auf einem der Balkone, von dem er ebenfalls den Tanzsaal des Palastes gut im Blick hatte, es sollte ihm niemand in die Quere kommen, beobachtete die Beiden.
Er wartete auf den Augenblick, in dem sie sich trennen würden. Thelos unterzog sich der Folter ihrer zärtlichen Küsse, nur um sich seiner Sache sicherer zu werden. Er brauchte dieses Gefühl, auch wenn es schmerzte und sein Herz sich anfühlte, als würde es brennen, so vertrieb es die Angst.

Die letzte Schlacht

Er sah auf zu den Wolken. Feuer – der Himmel brannte. Es war der Schlag der Götter; Hitze, überall diese panischen Schreie. Er rannte, rannte um sein Leben, er wollte leben, seine Frau ein letztes Mal wieder sehen. Es roch nach verbranntem Fleisch, brennende Menschen liefen um ihn herum und er rannte, immer weiter in die Ungewissheit.
Dann sah er ihn, seine Glieder erstarrten – Angst und Bewunderung zugleich überkamen ihn und er wusste, dass dies seine letzte Schlacht gewesen war. Dann kam das Feuer – nach ihm die Dunkelheit…