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[Sarkra] Licht…

Ein schwallendes Echo von Gedanken, Erinnerungen und anderen Stimmen kam verzerrt und tunnelartig auf Markus zu. Das Tier wehrte sich erst heftigst und zuerst schien es fast, als würde es durch diese Reize noch stärker und rasender. Es wechselte schlagartig das Ziel, von dem blutenden Niklas zur provozierenden Spice.

STIRB!!!, ein einzelner Instinkt der die Handlungen des Tiers vorantrieb. Die Raserei war am Siedepunkt, das Tier hatte die Kontrolle und wollte gerade zum Sprung ansetzen.

Dann jaulte etwas auf, tief im inneren des von Zorn gelähmten Körpers. Die Hände pressten sich an die Schläfen und hätten nur zu gern den eigenen Kopf zerdrückt, um dem Rausch zu entkommen, der das Hirn malträtierte. Während Markus stumm schrie, sackte sein Körper zusammen. Vor den glasigen Augen spielten sich Szenen von Demut und tiefem Fall ab, die er nicht vertreiben konnte. Sie klammerten sich sogar noch an ihn, obwohl Spice längst mit dem Gedankenangriff aufgehört hatte.

Ein warmes Leuchten riss durch die Szene und eine Hand legte sich auf Markus‘ Schulter. Als sie ihn berührte, fror die Szenerie gänzlich ein. Es war still, nur ihr Herzschlag war zu vernehmen. Ruhig und sanftmütig. Mit der anderen Hand wischte sie seine Tränen fort.

„Ich bin bei dir.“, flüsterte Raziel. Helle Schwingen glitten nach vorn, umschlossen Markus und sie selbst. Die  hässlichen Gedanken prallten daran ab. Es war still, göttliche Stille. Der Geist konnte für einen Moment durchatmen…. und sich fallen lassen.

Das Tier zitterte kurz durch den Körper, der Hunger war nicht weg. Raziel stand noch immer hinter Markus und beugte sich vor, griff nach dem Handgelenk von Spice. Diese ging wie eine Marionette dem nach, zu Markus hin. Bald waren die pulsierenden Adern ihres Handgelenks nur einen Biss entfernt. Raziel legte es an Markus‘ Mund.

„Trink.“

Kaum war dies geschehen, hoben sich die Schwingen wieder empor und Raziel trat rückwärts davon. Das Tier versuchte die Kontrolle zurück zu erlangen, es wollte mehr Blut. Umso mehr Markus trank, umso weiter entfernte Raziel sich, das Licht um sie verschwand bis sie nicht mehr als ein Schatten war. Der Engel war fort.

„Markus, hör auf.“, drangen Munas Worte an sein Ohr.

Raziel war weg.

Published inRollenspiel-Storys

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