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Tag 2, Stadtpark (16.10.1998)

Svenja schlug zwischen die zwei raufenden Burschen, jeder bekam einen Handkantenschlag von ihr ab und sofort gingen sie zu Boden. Etwas lauter sprach sie: „Hört auf! Sofort!“

Die beiden Streithähne rappelten sich vorsichtig wieder auf, auf dem Boden sitzend blickten sie zu der blonden Frau hoch. Sie packte beide am Kragen und zog sie ein Stück über den Rasen nah an den Grill heran. Ihre Oberkörper waren entblößt und man konnte Biß- und Kratzspuren sehen, die sich in diesem Moment wieder verschlossen. Auch verschwand das Tierhafte an ihnen langsam.

Die anderen Garou saßen abwartend und aufmerksam um den Grill herum, zwei in Wolfsgestalt. Svenja stellte sich an den Grill heran und blickte in die Runde, ihr langer Flechtenzopf schwang dabei beinahe bedrohlich hin und her.

„So, nochmal… ich will wissen, wer das war. Ihr wisst alle, dass wir solche Eskapaden im Moment nicht gebrauchen können. Ich will wissen wer den Scheiß Bunker außeinander genommen hat, verdammte Axt!“, Svenja konnte sich kaum beherrschen den letzten Satz nicht zu schreien.

Die Antwort war betretenes Schweigen.

Svenjas Blick ging prüfend und durchdringend von Einem zum Anderen. Lediglich der Mann mit dem langen schwarzen Haar, in das zwei Strähnen geflochten waren, wich ihrem Blick nicht aus. Svenja sprach ihn direkt an: „Was meinst du, Remus?“

Remus erhob sich aus der Runde und antwortete ihr mit ruhiger Stimme: „Ich sage dir, was die Anderen glauben. Das es Shirley war.“ Die Köpfe und Blicke der anderen Garou hoben sich wieder. Einige nickten sacht. Remus sprach weiter: „Aber sie wäre allein gewesen, es sei denn… es sei denn sie hätte Hilfe gehabt.“

Remus spazierte den Sitzkreis entlang und führte weiter aus: „Ich weiß, was ihr denkt. Ihr denkt sie wäre mit den Kainiten verbündet…wegen diesem Wolfling. Ihr findet ihre ganze Geschichte seltsam…und beängstigend. Ein Garou aus einem Labor? Ein Vampir der uns diesen Garou auchnoch freiwillig übergibt? Wo ist da der Haken?“

Svenja machte Remus etwas Platz als er bei ihr am Grill angekommen war und sich davorstellte. Er hob beide Arme beschwörerisch und ein paar Funken stoben aus dem Grill, schwebten kurz darüber und nach weiteren Bewegungen von Ramus schienen sich Bilder daraus zu formen. Schon bald verschmilzt die Wahrnehmung der Gruppe zu einem Ganzen und der Geist den Remus angerufen hat offenbart weiteres.

Die Bilderreise führte zurück ins Labor, zeigte den Ausbruch der beiden Kainiten mit Shirley, die kleinen, mechanischen Spinnen und die Störung der Technologie durch Shirley bis hin zu dem Zeitpunkt wo der Gangrel mit Shirley im Stadtpark ankam.

„Er hat nicht gelogen, wie ihr gesehen habt.“, führte Remus die Bilderreise über dem Grill fort. „Mit keinem Wort.“

Abwartendes Schweigen und volle Aufmerksamkeit auf Remus, Zustimmung.

„Damit ist bewiesen, dass zumindest er nichts mit diesem Labor zutun hat. Shirley ist sich irher Kräfte noch nicht bewußt, sie wird also unmöglich den Bunker angegriffen haben. Außerdem… hat Svenja mir die Aufsicht über sie übertragen. Ich garantiere euch, dass sie letzte Nacht nicht dort war. Wer also war es?“

Remus spazierte wieder durch die Runde: „Ich kann es euch sagen… wir haben ungebetene Gäste in der Stadt. Die anderen Rudel haben die Vermutung bestätigt… es sind Tänzer aufgetaucht.“

Einer der Jüngeren fragte: „Tänzer der Schwarzen Spirale? Das ist schlecht, oder?“

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