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Schlagwort: Preludium

Nachspiel zum Preludium – Harald Seger

Alles kreist um sie, die ganze Welt bewegt sich um ihr Gesicht, ihre Gestalt. Shirley…
…wer bist du? Woher kenne ich dich?

Waldboden, nackte Füße…der Blick gleitet an der nackten Gestalt empor…bis zu ihrem Gesicht. Dann lächelt sie und streckt eine Hand. Bietet Hilfe an. Ihre Lippen formen Worte, doch ihr Klang ist verborgen in dem Schleier. Der zähe Schleier aus Dunkelheit, welcher die Erinnerungen festhält….

Was hat sie gesagt?

Dann, ein schneller Ruck zur Seite. Fliegendes Feuer aus der Dunkelheit des Waldes. Kommt direkt…Alles geht in Flammen auf. Das eigene Selbst, Shirley, der Wald…und auf einmal kommt eine Erinnerung in der Erinnerung… Shirley ist an einen Pfahl gebunden…alles brennt…Schreie, Schreie bis die Luft wegbleibt. Panik…dann Zorn…Blut…

Auftakt zum Preludium – Alexander Petzo

Lautstark schallte die Musik von den Wänden, auf den fünf Bildschirmen flimmerten unterschiedliche Prozesse: Suchen, Berechnungen, Schutz, Überwachung… die Informationen liefen unterschiedlich schnell und dennoch hatte Cyril keine Mühe sich darauf zu Konzentrieren. Nebenbei sang er noch den Text der Musik mit und trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch, während er mit dem Bürostuhl von einer zur nächsten Tastatur rollte und die Finger darüber fliegen ließ.

„Und wie du wieder aussiehst, mit Löchern in der Hose…und ständig dieser Lärm“, Cyril hatte offensichtlich gute Laune. Auf einem der Bildschirme flackerten Personendaten auf. Ein kurzer Blick, aha Siemens hat Praktikanten aufgenommen in der IT-Abteilung.

Nachspiel zum Preludium – Sarkra I

Ein gleichmäßiges Piepen durchzuckt den Raum. Langsam wird es nervtötend. Niklas wendet den Blick von der Stadt ab, die in der greifbaren Dunkelheit ruht wie ein hungriges Monster. Er schaut sich in dem Raum um und verschränkt dabei die Arme vor der Brust.

Drei von vier Betten im Raum sind belegt, alle drei Patienten sind mit Schläuchen und Kabeln versehen – die EKG Geräte überwachen ihr Leben – oder das was davon übrig geblieben ist. Eines der Geräte ist laut geschaltet, sodass man jeden Herzschlag per Piepton hören kann. Es ist Brodys Herz, welches lautstark überwacht wird. Eine Krankenschwester steht noch bei ihm und überprüft die Gerätschaften. Niklas verzieht das Gesicht: Brodys Haut ist total verbrannt, auf einer Gesichtshälfte kann man sogar etwas vom Knochen sehen. Ein unregelmäßiger Hüpfer des Pieptons läßt Niklas‘ Blick wieder zu dem Monitor des EKGs huschen. Brody ist immer noch nicht stabil, er hat am meisten abbekommen.

Auftakt zum Preludium – Leander

„Triffst du dich mit ihm?“

„Natürlich.“

„Du weißt….?“

„Natürlich. Wiederhol‘ dich nicht ständig.“

„Hey..ich mach mir nur Sorgen. Zick nicht gleich wieder rum.“

„Ich kanns doch schon auswendig. Ich weiß doch, dass es zu gefährlich ist für ihn. Er hat viele Gaben, aber die gehört leider nicht dazu.Ich hab’s gecheckt, Mann. Ehrlich.“

„Dann ist ja gut.“

„Kann ich jetzt weiterarbeiten?“

„Mach kein Scheiß, Luisa, okay?“

„Jaja, du kennst mich doch.“

„Eben.“

Preludium

„Ich muss mir diese Vorwürfe nicht bieten lassen!“, knurrte es durch den Raum. Sam, der Primogen der Gangrel war schon seit längerer Zeit nicht mehr auf seinem Stuhl und stand an dem runden Tisch, seine Hände lagen auf der Tischplatte und er hatte sich leicht nach vorne gebeugt. Eine bedrohliche Geste die sagen wollte ‚Vorsicht, ich beiße!‘.

Die dicke Kerze in der Mitte des Tisches flackerte kurz. Die einzige Lichtquelle im Raum, auch wenn es nur wenig Licht war. Für den Besprechungsraum in dem Kellergewölbe des Schlosses längst nicht ausreichend, aber die Kerze war auch nur ein Symbol – und ein Zeitmesser zugleich.