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Schlagwort: Teshis Gedankentagebuch

Nacht 7

Stimmung

Mechanisch landeten die Lebensmittel im Einkaufskorb, die Liste von Dennis stetig abarbeitend. Ich achtete nicht mal genau darauf, was ich da einkaufte – es war mir auch egal. Aber ich hatte es ihm versprochen. Außerdem brauchte ich ihn noch, damit er den Wagen abholte… vielleicht brauchte er später ja nochmal jemanden, der für ihn einkauft, wer weiß. Diesen Gefallen würde ich sicher bei ihm wieder gut machen können… Irgendwie tat er mir leid. Dennis war völlig vernarrt in Eve, die wiederum an Stephane hing… Liebe konnte einem das Herz brechen und man wendet sichd ann von dem Übel ab – unabhängig davon, ob man das nun verarbeiten kann oder nicht. Dennis hatte die Wahl nicht, er war Blutsgebunden und so sehr sie ihn auch hängen ließ – was sollte er schon tun? Stephane in die Sonne hängen?

Launisch wie ein…Miau! (Nacht 6)

Stimmung

Meine Finger huschten mechanisch über die Tastatur, schrieben diese Mail an den Dojo, Aufträge an Umbaufirmen für meinen jetzt leergeräumten Keller dort, machten Geldbewegungen und tätigten Einkäufe. Irgendwo im Hinterkopf war in meiner Planung auch noch, für Dennis einkaufen zu gehen. Die Maschine in mir funktionierte einwandfrei – was angesichts der Situation erschreckend war. Kaum hatte ich meine Gefühle entdeckt, stumpfte ich ab?

Nein, das war es nicht. Es war reiner Selbststschutz. solange ich mich ablenken konnte, musste ich nicht darüber nachdenken. Solange ich arbeitete, analysierte, plante – konnte ich die Gefühle wegschieben. so, wie ich es schon immer getan hatte. Arbeiten, Laufen und ja nicht in Versuchung kommen über den ganzen Mist nachzudenken. Das hatte bisher ziemlich gut funktioniert, vor allem wenn ich mich beim Training dann nochmal richtig austoben konnte.

She’s my Light (Nacht 5)

Stimmung

Dieses Mal war der Lauf nicht mehr mit Aggression gefüllt, es war befreiend. Alles was ich heute Nacht tat, alles was ich heute erlebte war ein Teil, der im Ganzen nur ein Ziel hatte: den Kopf frei zu bekommen, die innere Ruhe wiederfinden und den eigenen Weg zu verstehen.

Nein, nicht verstehen, ihn zu gehen, zu aktzeptieren, Buße zu tun und mit alledem ins Reine zu kommen.

Nacht 4

Stimmung

Schneller, Weiter, Schneller… meine Füße trugen mich über den Boden, den ich nichtmal wahrnahm. Es ging nurnoch ums Laufen, Laufen um des Laufens Willen – um den Gedanken zu entfliehen, um die Emotionen in die Beine zu stecken und einfach fort zu treten. Schneller, Springen, Weiterlaufen, Schneller…

Sieh, wozu sie dich gebracht hat

Ich kam ins straucheln, der Katzenschwanz, der eben noch vor mir herwippte, verschwand in der Dunkelheit vor mir. Sie wartete nicht, ich war nicht schnell genug…

Sei still

Die Bank benutzte ich als Sprungbrett, ohne Erschöpfung rannte ich weiter. Vielleicht hatte es doch Vorteile tot zu sein.

Nacht 3

Teshis Gedanken rasten, genauso wie die Lichter der Stadt an ihm vorbei. Schwungvoll bewegte er seine Maschine durch die Straßen, beinahe automatisch, denn seine Gedanken waren ganz woanders – Im Krieg, Jahrhunderte vor seiner Zeit. Seine Lehrmeisterin mitten drin. Onoko war früher bestimmt eine sehr ansehnliche Frau gewesen, eine mutige, ausdauernde Kriegerin. Gelernt von den Besten, von den Besten… eine ganze Ahnenreihe von Samurai die irgendwo ihren Ursprung bei diesen Kriegern hat,welche Teshi heute als geisterhafte Erscheinungen erblicken konnte.

Aber warum erst jetzt? Warum konnte er sie nicht sehen, als er noch…lebte? Bin ich überhaupt tot?