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Schlagwort: WoD

Home Again

Stimmung
Die nassen Steinwände wichen zurück und gaben den Blick auf eine kleine Kapelle frei. Chamuel kannte diese Kapelle, denn er hatte sie oft genug, in den letzten Jahren, gesehen. Die Wandfresken hatte er eingehend studiert und sie teilweise abgezeichnet. Er kannte die Geschichte seines Clansbruders der darauf abgebildet war in allen Einzelheiten. Aber es war Zeit wieder einmal Tarot zu besuchen.
Seine Schritte trugen den Ägypter hinaus aus der Kapelle.
Die vier Vampire hatte er dort unten zurückgelassen. Im sicheren Wissen das sein Bruder ihnen jetzt nichts tun würde. Sie würden diese Städte, trotz der anderen Wesenheit sicher verlassen. Da war er sich sicher. Tarots Haus lag eine ganze Weile Fußmarsch von hier entfernt, an einem kleinen Waldstück gelegen, welches vom Grunewald vorgelagert war.
Die Villa war auf einem großen Grundstück angelegt, welche mit einem metallenen verschnörkelten Zaun umgeben war. Der Garten war gepflegt aber mit vielen Bäumen gefüllt, so das es wirkte, als wäre das Grundstück direkt im dahinter liegenden Wald eingebettet. Die große Glasfront des Gebäudes in der Front lag allerdings so, dass sie das Sonnenlicht einfing und die große Halle, die das Zentrum des Gebäudes bildete, mit Licht flutete. Schon während Chamuel die lange Auffahrt hinauf ging fiel ihm die große Maschine auf, die auf dem Parkplatz vor dem Gebäude stand. Das Motorrad war allerdings schon kalt. Der Besucher war also schon länger da.
Gerade, als er vor die Tür trat wurde diese bereits geöffnet. Tarots Gesicht war wie immer ausdruckslos und der schwarze Zylinder saß korrekt auf seinem Kopf. Die Augen verrieten keine Gefühlsregung, der schwarze Anzug saß perfekt. Die weiß behandschuhten Hände lagen auf seinem Spazierstock.

Schwingen der Erinnerung

Stimmung
Die Sonne war bereits seit einiger Zeit untergegangen, als Dehdeh sich von ihrer Lehmfigur zurücklehnte und diese betrachtete. Sie hatte fast den ganzen Tag an diesem Stück gearbeitet. Auch, wenn es seine wahre Schönheit erst viel Später entfalten würde, nämlich in dem Moment in dem sie verging. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der jungen blonden Frau, welche sich eine Strähne aus dem Gesicht wischte und dann einmal kurz über die Skulptur strich, welche ein Schnauben ausstieß und sie mit dem Schnabel berührte. Der Vogel war ihr perfekt gelungen, auch wenn sie nun keinerlei Lehm mehr hatte. Sie musste sich also Neuen besorgen und sie wusste auch schon wo sie diesen finden würde. Eine weitere Berührung des großen weißen Vogels lies diesen auf die Größe einer Taube schrumpfen und erstarren. Die Magi hob ihn auf und stellte ihn auf den Töpfertisch, bevor sie ihren Mantel überwarf und mit dem Vogel in der Hand die Villa verließ. Draußen war inzwischen der Mond aufgegangen, welcher noch fast voll war. Er lies das Funkeln der Sterne in den Hintergrund treten und präsentierte sich als dominantes Himmelelement. Es würde ein schöner Flug werden, denn es wehte nur eine leichte Brise. Sorgsam positionierte Dehdeh die kleine Vogelfigur vor sich auf der Erde und streckte Zeige- und Mittelfinger in die Höhe, woraufhin die geschrumpfte Figur begann zu wachsen. Nachdem der Adler voll ausgewachsen war ging sein Kopf ihr bis zu den Schultern und mit einem eleganten Satz landeten ihre Füße auf dem Rücken des Lehmvogels, der augenblicklich mit den Flügeln zu schlagen begann und sich in die Lüfte erhob. Schnell und zielgerichtet schraubte er sich in die Höhe und schon bald lag ganz Berlin unter ihren Augen ausgebreitet da. Die Lichter der Stadt funkelten, wie die Sterne am Himmel, nur das es hier keinen Mond gab der den Glanz überdeckte. Mit einem Lachen legte sich der Adler unter ihr in die Kurve und sie schoss durch die warme Nachtluft.

~*~

Rachegelüste

Die junge Frau schüttelte den Kopf, als sie den Vampiren nachblickte. Ihre Vögel hatten ihre Ziele gefunden das war unübersehbar gewesen. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie kannten Silver das hatte man ihnen angesehen und das war eine sehr nützliche Information. Dehdeh wandte sich um und ging ins Zimmer zurück. Wenn sie diese Vier im Auge behielt dann würde sie auch irgendwann Silver finden. Dann war die Jagd endlich zu Ende. In ihrer Hand nahm ein kleiner Schmetterling aus Ton langsam Gestalt an. Als sie die Galerie erreicht hatte, die die Eingangshalle dieser alten Villa umrahmte, strich sie dem Schmetterling mit dem Zeigefinger über den Rücken und kurze Zeit darauf begann das Insekt mit den winzigen Flügeln zu schlagen. Obwohl es vollkommen farblos war, so waren nun wo der Lehm ausgehärtet war die Zeichnungen auf den Flügeln klar zu erkennen. Die zarten Fühler am Kopf der Kreatur vibrierten ganz leicht, bevor er sich in die Luft erhob. Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen ging die Magi die hölzerne Treppe hinunter. Leise knarrte das Holz und in der Luft des frühen Morgens flirrte der Staub im Licht der aufgehenden Sonne. Vor der Tür atmete Dehdeh noch einmal kräftig tief durch und sah dem Schmetterling nach, der nun in den Garten geflattert war. Gerade, als sie den Steinweg betrat, der sich durch den Garten bis zum Zaun zog, explodierte der Schmetterling und ein glockenhelles Lachen hallte durch den verwilderten Garten der Villa.

[Prolog] Chimera

Stimmung
Carmen tippte die Tastatur ein weiteres Mal an und lies das Video noch einmal ablaufen. Über den Monitor flackerten Aufnahmen aus dem Bunker. Zu sehen waren drei Kainitinnen, die sich einen Weg durch den unterirdischen Komplex bahnten. Sie bewegten sich vorsichtig und kontrolliert durch die Gänge. Die Kameras hatten sie schnell entdeckt und beschlossen sie zu ignorieren, was nicht falsch war. Sie hatte die Aufnahme nun schon sechs Mal angesehen. Mit überschlagenen Beinen saß die Lasombra auf dem bequemen Bürostuhl und sah zu, wie die Frischlinge aus dem Ruheraum hinaustraten. Mindestens eine von ihnen hatte nun ein Blutsband zu ihr, denn sie hatte die Schränke kontrolliert. Die erste Nacht im Bunker hatten sie überstanden, ohne sich gegenseitig aufzufressen. Die zweite Nacht war nicht minder interessant gewesen, denn sie hatten den Toreador Erzeuger befreit und waren dann auf die verriegelte Bunkertür getroffen. Mit einem Lächeln hatten sie damals mitangesehen, wie die Gesichter der Welpen sich von Hoffnung in leise Verzweiflung gewandelt hatten. Auf den Kamerabildern war zu sehen, wie sich die hellblonde Kainitin mit einer Ratte unterhielt. Was unterstrich das sie kein Kind ihres Clans sein konnte. Nicht das ihr existierendes Spiegelbild kein Beweis gewesen wäre. Aber diese Fähigkeit hatte eine frische Lasombra nicht. Das war der ultimative Beweis gewesen, nun stellte sich nur noch die Frage, wieso dieser Lasombra sie als Unterstützenswert angesehen hatte. Sie hatte Nachforschungen innerhalb des Clans angestellt und zumindest herausgefunden das er innerhalb des Clans als geheimnisvolle Figur gehandelt wurde. Niemand wusste wie alt er genau war und wie viele Schritte von Kain er entfernt war. Das Einzige was sie auf die Schnelle an Wissen bekommen hatte, war das dieser Rätselhafte Kainit immer wieder in der Weltgeschichte an verschiedensten Orten aufgetaucht war. Eine Anfrage an das Castel d’Ombro war noch nicht beantwortet worden, aber sie hoffte das die Antwort nicht mehr lange auf sich warten lassen würden.
In diesem Moment wurde der Monitor auf dem Schreibtisch vor ihr schwarz. Das Video war ein weiteres Mal durchgelaufen. Dies war die erste Prüfung gewesen. Diese hatten sie bestanden. Die Zweite hatten sie vor wenigen Stunden erfolgreich beendet. Das Rätsel in der Tiefgarage war ein interessantes Zwischenspiel gewesen. Sie konnte die Welpen dabei  beobachten und was sie aus dem Umschlag herausgezogen hatten war mehr als interessant gewesen. Das konnten sie auf keinen Fall selbst geschaffen haben, denn dieser Schatten war etwas was selbst sie nicht hinbekommen hätte. Er hatte den Zugang ins Penumbra versiegelt und war nachdem die drei Frauen aus der Garage verschwunden waren, ins Umbra verschwunden, woraufhin der Zugang kollabierte. Im Inneren des Gefängnisses, welches sie gebaut hatte waren die drei lange am Rätseln gewesen. Sie hatten viele Möglichkeiten wohl in Betracht gezogen und einiges ausprobiert. Am Ende waren sie aber glücklicherweise auf die richtige Lösung gekommen. Es wäre Schade um dieses nützliche Material gewesen, wenn sie vernichtet worden wären.
Die Tür hinter der Lasombra öffnete sie leise und die kaum hörbaren Schritte waren ein Indiz für Vulpine. Die Gangrel hatte schon einiges an Tiermerkmalen angesammelt, lies sich aber leise neben ihr auf einem weiteren Bürosessel nieder. Sie strich sich durch das Haar.
Carmen lächelte ihrem Rudelmitglied zu.

„So Süße. Nun ist deine Zeit gekommen die Drei ein wenig zu Prüfen. Ich wünsche dir viel Spass dabei.

Abrechnung

Stimmung
Ben hatte die letzten Tage bei Charlotta verbracht. An keinem hatte er sich besonders wohl gefühlt. Die Gefühle die er empfand waren nicht die Seinen. Und Für Ronja musste es ein unglaubliches Chaos sein, denn das vorherrschende Gefühl war Verwirrung. Immer wieder durchsetzt mit Angst, Trauer, Verlust, Liebe. Das Mädchen schien alle diese Gefühle nicht zu kennen und er fragte sich langsam wie sie so geworden war. Heute war es besonders schlimm. Seit er am Abend erwacht war fühlte er einen Inneren Druck der auf ihm lastete. Als, wenn die Schwerkraft seine Seele herunterdrücken und zerquetschen wollte. Er wusste das Ronja diese Gefühle aus sandte, dass Band zwischen ihnen war Segen und Fluch zugleich. Sie war irgendwo da draußen und er würde sie finden können, wenn es nötig wäre. Aber jetzt war sein Inneres vollkommen auf ihre Gefühle gerichtet. Unter dem Enormen Druck den irgendetwas in ihr Aufbaute konnte er etwas anderes Spüren. Ein kribbeln in der Magengegend, eine leichte Berührung mit Schmetterlingsflügeln, die seine Seele leichter machte, ein unbewusster Sprung in eine warme Quelle. Liebte sie jemanden?
Er erhob sich vom Bett und zog sich an, während das Gefühl blieb und Charlotta ihren Kopf durch die Tür steckte.