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[Huan]Nacht zwischen dem 20.05 und dem 21.05(?) – Vae victis!

Ich erwachte mit dem Geschmack von Blut auf der Zunge. Köstliches Blut. Das Wesen in mir war hinter seinen Barieren verschwunden, aber ich spürte seine Anwesenheit. Gleichzeitig wurde ich auch den Fesseln an meinen Armen und Beinen gewahr und schlug die Augen auf. Der Raum war vollkommen weiß. Es gab keinerlei Konturen. Ein Anfang und ein Ende war nicht zu erkennen, aber ich schätzte das er Kreisrund war. Ich zerrte versuchsweise an den ketten aber mehr als ein Brennen auf meiner Haut und dem Klirren der Glieder passierte gar nichts. Die ketten waren in der Wand versenkt und ich würde sie niemals abreißen können. So sah ich mich um. Die anderen Hingen genau wie ich an der Wand. Da waren Muna, Spank, das Kind, der Muskelprotz und die beiden Sterblichen. Cyrril sah sogar wieder richtig gut aus. Immerhin hatte er wieder ein Bein.

„Oh Scheiße!“

Erklang es dann von links. Der Muskelprotz war aufgewacht. Wieso er?

Er fragt mich was los sei und ich schildere ihm kurz was los ist, denn selbst scheint er nicht so schnell von begriff zu sein.

Markus, wie er wohl heißt at dann auch nichts besseres zu tun, als seine Muskeln auf zu pumpen und sich sich gegen die ketten zu stemmen, was zur Folge hat das er sich die Arme abreißt. Hätte ich etwas essbares im Magen wäre es mir jetzt sicher hochgekommen. Nach und nach kommen dann auch die anderen zu sich und entbrennt eine Diskussion wo wir hier sind, was Markus gemacht hat und wer zum Teufel uns beobachtet.

Kurz darauf kamen dann ganz in Weiß gekleidete Gestalten aus dem Boden und nahmen Niklas und Spank mit. Als ich sah wie sie Spank zwei Pflöcke in die Brust rammten heulte wieder etwas in mir auf, aber diesmal war es nicht das Tier, etwas war anders. Mein Blut selbst schien zu schreien. Ich verstand das Blutband das zwischen uns bestand. Dann sackte ich zusammen. Meine Gedanken zogen sich zurück. Die ganze Situation breitete sich vor meinem Inneren Auge aus. Der Raum, die Ketten, die theoretische Verlängerung der Kettenglieder hinter der Wand zu einer Befestigung, die Tür im Boden, die sich öffnete, wenn dort die weißen Gestalten eintraten und gingen. Markus der am Boden lag und seine Arme anwachsen lies. Das Geräusch der Bodenluke, die sich öffnete. Dann eine Stimme.

„Endlich haben wir dich gefunden.“

Es dauerte einen Moment, bis ich begriff das er wohl mich meinen musste. Meine Augen öffneten sich beinahe von selbst. Vor mir stand ein Mann mit langen schwarzen Haaren und ebensolcher Kleidung. Auf seiner Stirn prangte ein schwarzes Symbol. Als ich es sah bildetet sich in meinem Kopf ein Wort:

HOCHMUT

Ja wahrlich. Das ganze Auftreten des Kerls war der pure Spott.

„Ja dich. Das letzte Symbol ist aufgetaucht.“

„Was? Wovon redest du eigentlich hm?“

„Du trägst die Zerstörung auf der Stirn. Willkommen im Kreis der Phoenixkrieger.“

Zerstörung Zerstörung Zerstörung Zerstörung

Das Wort bildete sich immer wieder neu. Es war wie ein Phoenix das sich immer wieder selbst zerstörte und dann aus der Asche auf zu erstehen. Die Stimme des Mannes sprach weiter. Ich hörte nicht zu. Ich wusste ich würde mich erinnern. Aber jetzt waren meine Gedanken anders beschäftigt. Den schwarzen Symbolen haftet ihre Bedeutung an. Es färbt auf die Umgebung ab, wie eine Aura. „Heißt das ich bin für das Spanks verantwortlich? Ist es meine Schuld das Tamara gute Freundinnen verloren hat? Meine Schuld das mein Leben in Flammen aufging?

MEINE SCHULD?“

Stimmungsmusik

Die Ketten hatten sich gelöst und wir waren alle zu Boden gefallen. Cyrill schien weniger Blut als wir anderen zu haben, denn er hatte die Fangzähne gebleckt und starrte Spice an die, wie mir jetzt auch auffiel, der Einzige Mensch hier war. Muna und ich hatten dieselbe Idee, wie eilten zu ihm und hielten ihn vorsichtshalber fest.

„Bleib Ruhig!“

sprach ich ihn an.

Zerstörung….

„Das Tier kann man nicht so einfach kontrollieren!“

fuhr Muna mich an.

Zerstörung

„Das weiß ich selber!“

fauchte ich zurück.

zerstöru…..

Ich musste verdammt nochmal meine Gedanken wieder ordnen. Während ich Cyril festhielt und in die Augen sah begannen die Bilder hinter meinen Augen wieder Ordnung anzunehmen.

Die Ketten die sich um die Glieder spannten. Die weißen Gestalten, die Spank mitnahmen. Der Kerl mit dem Hochmut auf der Stirn. Der Boden der sich öffnete.

„Der Boden, natürlich!“ schießt es mir durch den Kopf.

Ein letzter Blick in Cyrils Augen, überzeugte mich davon das er sich beruhigt hatte. Ich lies von ihm ab und ging zu der Stelle, wo der Boden sich geöffnet hatte und unsere Besucher eingelassen hatte. Meine Hand strich über die glatte Oberfläche, um die Fugen zu erfühlen aber es gab keine, oder sie waren so perfekt gearbeitet das ich sie nicht erfühlen konnte. Ungläubig stieß ich einen spanischen Fluch aus und schaute auf. Cyril tastete mit seinen Fingern über die Wände und plötzlich hielt er inne. Er fuhr mit seinen Fingern über die Wand und es bildeten sich Linien. Dann eine Tür und schließlich öffnete er sie. Meinen verdutzten Blick und den der anderen ignorierend ging er hindurch und wir folgten. Ich glaube gerade wollte jeder hier heraus.

Die Tür führte in einen weiteren weißen Gang und dieser führte Spiralförmig bergab. Ich spitzte die Ohren aber außer unseren Schritten und dem Atem von Spice war nichts zu hören.

„Sagmal Cyril wie machst du das? Also das mit den Linien?“ Als Antwort tippte er sich an die Stirn, wo sein Symbol prangte. VERGESSEN Ich beließ es dabei.

Aber auch dieser Gang endete vor einer Wand. Cyril öffnete sie mit derselben Methode mit der er uns aus dem Raum vorhin befreit hatte. Wir betraten einen weiteren Runden Raum, er diesmal wieder vollkommen Rund, aber viel Größer war als der den wir aufgewacht waren. In der Mitte des Raumes war ein Glasbehälter eingelassen der vom Boden bis zur Decke reichte und mit einer ekligen Grünen Flüssigkeit gefüllt zu sein schien. Außerdem gingen von dem Raum mehrere Metalltüren ab. Ich versuchte etwas in der glibbrigen Masse zu erkennen und tatsächlich schwebte dort eine Gestalt.

„Markus? Mach mal das Glas kaputt. Ich meine es könnte eine Eisenbahn drin sein.“

„Was? Glaube ich nicht! Ist doch viel zu klein!“

„Man da ist jemand drin und ich denke der weiß wo wir sind.“

„Aber wieso erzählst du mir dann das da ne Eisenbahn drin ist?“

„Weil ich dachte für dein Kleinsthirn ist das ne einfachere Assoziation. Also? Machst du auf?“

„Kannst du einen drauf lassen!“

„Markus wart…“

KRACK

Enigma, wollte ihn noch aufhalten, aber es war zu spät. Die Faust hatte das dicke Glas bereits zertrümmert und die dickflüssige Masse quoll heraus. Aber auch der Körper bewegte sich und kippte gegen die Glasscheibe.

„Markus zieh den da doch mal raus!“

„Ok!“

Und er zog den Körper tatsächlich aus der Flüssigkeit, obwohl er sich bis eben noch geekelt hatte. In der Zwischenzeit zündete ich mir eine Zigarette an und lies Muna einmal daran ziehen. Wir brauchten das wohl gerade beide. Ich kannte den Mann nicht der da nun vor uns lag aber als ich ihn ansprach öffnete er die Augen. Neben ihm knieend grinste ich.

„Ich habe einige Fragen. Erstens: Wo sind wir hier? Zweitens: Wie kommen wir hier raus und Drittens: Wer bist du? Achja und, wenn du uns nicht antwortest dann wird mein Freund hier dir jeden einzelnen Knochen brechen. Gaaaaanz langsam.“

Seine Antwort war ein einziges Wort:

“Dragongfly.“

„Was ist das? Ein Codewort mit dem wir hier rauskommen?“

„Mein Name!“

„Oh.“

„Na komm hoch!“

Ich streckte ihm die Hand entgegen und zog ihn hoch.

„Ok was bist du?“

„Ich bin Magus.“

„Aber du weißt nicht wo wir hier sind ja?“

„Nein. Zumindest nicht da wo ich das letzte Mal eingeschlafen bin.“

„Na toll.“

Die Grüne Flüssigkeit lief inzwischen weiter aus und der halbe Raum stand schon unter…ja…was eigentlich? Gelee? Ich ging schließlich zu einer der Türen und bemerkte das sie abgeschlossen waren.

„Ähm Markus? Mach doch mal die Tür auf!“

waren Munas einzigen Worte und der Muskelberg sprintete auch schon los. Die Tür war nicht aus Metall. Eher Papier, so wie er da durch ging. Cyril machte sich indessen mit einem Dietrich an der Tür daneben zu schaffen. Kurz darauf sprang diese auch auf.

„Sagmal du hast auch zu jeder Tür hier drin nen Schlüssel oder?“

Cyril grinste mich nur an. Dann pfiff Muna Markus zurück und wir folgten dem Gang der hinter der Tür lag.

„Du Cyril? Meintest du mit dem tippen an die Stirn vorhin dein Symbol was dir den richtigen Weg und die Türen zeigt oder was genau sollte das bedeuten?“

„Ich habe einen Plan im Kopf. Aber ich vergesse zu viel.“

„Verstehe. Vielleicht kannst du mir ja ein paar der Pläne mal geben. Ich vergesse nie etwas!“

dabei tippte ich mir an die Stirn und grinste ihn an.

„Klar. Aber das hat Zeit bis wir hier raus sind.“

Ich nickte.

Wir gelangten schließlich in einen großen Runden Raum (schon wieder Rund wohlgemerkt…) nur diesmal Kugelförmig. Wir standen auf einer Plattform und von diesen gab es noch eine ganze Menge mehr. Dazwischen fuhren außerdem noch einige Plattformen die hin und her fuhren. Das alles sah aus wie Super Mario Anfang der Achziger.

Das blöde war nur das wir von hier aus nicht auf die Plattform kamen auf die Cyril zeigte und zu der wir eigentlich müssten. Die ganzen fahrenden Plattformen waren zu weit entfernt. Trotzdem prägte ich mir die Wege der einzelnen Plattformen ein.

Anschließend gingen wir wieder zurück durch den Gang. Aber plötzlich konnte ich mich nicht mehr bewegen. Der Gang verdunkelte sich und ich nutzte das erste Mal die Augen die Spank meinte das ich sie haben würde. Ich spürte den Hunger in mir aufsteigen. Spürte die Mauern meiner Selbstbeherrschung leicht bröckeln, meine Unfähigkeit mich zu bewegen trug ihr übriges dazu bei. Meine Fangzähne waren gebleckt, als eine Gestalt aus der Dunkelheit auftauchte. Sie trug ein langes Katana und Cyril der hinter mir stand sagte nur ein Wort:

„LAUFT!“

Ich konnte mich wieder bewegen und Muna scheinbar auch, denn sie zerrte Cyril hinter sich her. Ich schnappte mir Spice und zusammen rannten wir auf die Tür zu, die zu dem Blasenförmigen Raum führte.

Markus und Enigma preschten auf den Kerl zu aber er schnitt sie einfach in zwei Teile. Muna knallte die Tür zu und wir überlegten Fieberhaft was wir tun konnten. Schließlich kam Muna auf den Gedanken das Seil zu benutzen welches Spice vorhin bekommen hatte und diese löste es auch von ihrem Bauch. Sie warf das Seil auf eine der Platformen und Cyril und Muna konnten hinüber klettern. Ich kam als Letzter und dann begann sich langsam die Tür zu öffnen.

„Spring Spice!“

Schrie Muna aber sie war zu langsam. Das Seil verlor den Halt und dann baumelte ich an der Plattform. Muna und Cyril zogen mich hoch aber es nutzte alles nichts. Der Kerl stand dort unten. Aber er drehte um. Scheinbar kann er nicht so weit springen. Was ein Glück. Oben angekommen blickte ich zurück.

„Verdammt!“

„Ich habe da unten eben zwei Leute verloren die mir sehr wichtig waren! Und du hast nichts besseres zu sagen als verdammt?“

fuhr Muna mich an.

Dann begann die Zeit rückwärts zu laufen. Ich sah mich selbst wieder über den Rand springen. Ich schwang an dem Seil zurück. Bewegte mich Rückwärts durch die Gänge, zurück in den Raum aus dem wir Dragonfly befreit hatten. Die Grüne Flüssigkeit floss zurück in ihr Gefäß und das Glas setzte sich wieder zusammen. Dragonfly war verschwunden und auch Markus und Enigma waren wieder bei uns.

„Was zum…?“

kam über meine Lippen und meine Finger griffen wie Automatisch nach meinen Zigaretten und dem Zippo. Gerade wollte ich mir eine anstecken da hörte ich Enigmas Stimme hinter mir.

„Huan! Lass das. Wir wollen doch nicht das sich alles wiederholt oder?“

Mein Blick musste in etwa so viel Verständnis für das eben geschehene aufbringen wie ein Bulldozer der merkt das er gerade ein Centstück zu zwei Metern Durchmesser ausrollte. Schließlich aber verstand ich und steckte die Zigaretten wieder weg. Auf noch so eine Begegnung konnte ich getrost verzichten.

Die Tür die Cyril vorhin geöffnet hatte war noch offen. Noch während wir beschlossen Dragonfly diesmal nicht zu befreien rannte Spice plötzlich wie von der Tarantel gestochen in den Gang in den wir eben nicht mussten, denn durch meinen Beratung mit Cyril hatten wir inzwischen herausgefunden wo wir lang mussten.

„Spice warte!“

Ich rannte hinterher. Wieder durch den kurzen Gang. Wieder in den Raum mit den Plattformen. Nur das diesmal auf der Plattform jemand lag. Er sag ziemlich bescheiden aus. Blutete aus Augen, Nase und Ohren, auch sein restlicher Körper war mit Wunden übersät. Spice lies sich auf die Knie fallen und legte ihr Gesicht auf seine Brust. Sie weinte. Ich kniete nieder und wusste nicht was ich tun sollte. Ich saß nur da und starrte auf den Menschen der wohl die Zeit zurückgedreht hatte. Der, der vorher mein Symbol getragen hatte. Niklas. Ich war unfähig mich zu rühren. Meine Muskeln gehorchten mir nicht mehr und langsam dämmerte mir das es wieder meine Schuld war. Es war meine Idee gewesen den Tank zu zerschlagen. Es waren meine Zigaretten. Ich war geflohen.

Endlich kamen die Anderen und Enigma begann die Wunden von Niklas zuzulecken. Ich war immer noch wie erstarrt und spürte gleichzeitig das Tier in mir wüsten. Das Blut war so nah und es war hungrig. Aber ich durfte nicht nachgeben.

„Wie kriegen wir ihn hier raus?“

fragte Muna.

Spice kannst du ihn tragen?“

Sie schüttelte den Kopf. Von uns konnte es aber auch keiner. Wir waren alle hungrig. Schließlich gibt Spice Markus von sich zu trinken und so gesättigt kann er Niklas und die Ohnmächtige Spice tragen.

„RAAAAAAAAAHHH!!“

Enigma schießt an mir vorbei. Ich ziehe ihn zurück. Hebe den kleinen Floh hoch und halte ihn weit von mir weg. Nicht das er mich auch noch beißt. Meine Güte er wiegt echt nichts mehr. Cyrill und ich gehen voran, die anderen folgen uns. Diesmal ohne Zwischenfälle. Wir gelangen bis in den Kugelraum.

Wie wir die anderen rüber bekommen ist schnell geklärt. Sarkra springt immer mit einem Bewusstlosen und nimmt mir dann Enigma ab. Doch, bevor Sarkra das erste Mal springen kann strampelt sich der Zwerg zu frei das er in meinen Arm beißen kann. So schnell kann ich ihn nicht loslassen und er beißt zu und trifft einen Blutbeutel. Seine Zähne versenken sich in ihm und ich drehe mich um. Ein weiterer Blutbeutel fliegt auf mich zu. Ich lasse Enigma los und beiße ebenfalls zu. Die Bestie in mir heult auf und begrüßt das Blut gierig sauge ich den Beutel leer. Erst dann fällt mein Blick auf den Werfer. Spank!

Meine Mine hellt sich auf, wird aber sofort wieder düster, als ich seinen Zustand bemerke. Die Kleidung hängt in Fetzen und sein Körper ist mit halb verheilten Wunden übersät.

„El Viécho was ist mit dir passiert?“

„Frag nicht. Lass uns hier raus!“

„Gut. Da lang!“

Ich deute auf die Plattform und wir springen über die von mir vorgegeben Plattformen die uns auf die gegenüberliegende Seite zu der Tür bringen werden, die Cyril mir gezeigt hat. Zwischendurch zünde ich mir wieder eine Zigarette an, wodurch Enigma sofort wieder in Raserei verfällt und von Muna gebändigt werden muss. Den bösen Blick ignoriere ich. Nach fast einer halben Stunde springen von Plattform zu Plattform erreichen wir die rettende Tür.

Cyril legt wieder seine Finger an und diesmal wird es keine eigentliche Tür sondern ein verworrenes Netz an Linien, die mehr ein Netz bilden, als eine Tür. Schließlich öffnet sich die Wand und dahinter kommt eine Fläche wie Wasser zum Vorschein. Für mich sieht das ganze eher aus wie ein Stargate. Aber Enigma springt bereits. Wir anderen folgen. Erst Muna, dann Markus mit Spice und Niklas, dann Spank. Schließlich ich. Cyril als Letzter.

Nachdem ich durch das Tor gegangen war zerlegte sich mein Körper. Ich fühlte wie ich auseinander gezogen wurde. In eine Spirale eintauchte und durch einen langen Tunnel schoss. Dann stauchte sich alles. Die Farbflecken verschwanden, die Welt setzte sich zusammen, während tiefe Dunkelheit und eisige Kälte mich begrüßten.

„Hey Gangrels macht mal eure Lampen an!“

tönte es von Markus, der offensichtlich nichts sah.

„Das sind keine Lampen!“

knurrte Spank gereizt, während ich schon meine Augen einsetzte und auf einen gemauerten Säulengang blickte der einen Teppich zu flankieren schien. Spank hatte ebenfalls seine Nachtsicht aktiviert und ging nun auf den Thron zu der an der Stirnseite des Raumes gebaut war. Ich schaute mich jenseits der Säulen um, fand aber nur eine Wand, während Markus erst einmal im Dunkeln gegen eine Säule rannte.

Ich schüttelte den Kopf, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen.

„Hier her, ich habe was gefunden!“

Rief Spank vom Thron her und wir eilten zu ihm. Oder zumindest wollten die Anderen das. Ich nahm sie schließlich an die Hand und führte sie bis zu der Tür die sich hinter dem riesigen Steinthron verbarg. Spank war gerade dabei sie aufzuschieben und Markus wollte ihm natürlich helfen, nur das er eben nicht die Tür traf, sondern die Wand fünf Meter daneben und sie einriss. Dahinter befand sich ein Garten wie es aussah und schwaches Sternenlicht flutete über die neu entstandene Schwelle. Plötzlich wurde etwas durch die Öffnung gesteckt. Eine Fackel. Ich kniff die Augen zusammen.

„Machs aus!“ zischte ich.

Aber die Gestalt reagierte nicht. Nur die Fackel wurde herausgezogen. Spank huschte hinter den Thron. Ich folgte instinktiv. Inzwischen vertraute ich ihm das er wusste wann es besser war den Schwanz einzuziehen. Dann trat sie ein. Eine hochgewachsene Frau in eleganten Kleidern. Die anderen drei Sprachen sie mit Lady Beautrice an und Spank antwortete darauf mit einem

„El Diablo!“

Ich nickte und sah das Spank das große Katana wieder in den Händen hatte, welches er vorhin schon dabei gehabt hatte. Wollte er auf die Frau losgehen?

Diese schien das aber zu ahnen, denn sie kam zielstrebig, trotz der Dunkelheit auf ihn zu und hob ihn an einer Hand hoch. Mein Körper reagierte wie von selbst. Ich trat auf sie zu, legte meine Hand au ihre linke Schulter, stellte mein Bein hinter ihres, drückte sie leicht nach hinten und sie hätte fallen müssen, aber nichts geschah. Im Gegenteil. Sie packte mich mit der freien Hand am Hals, und schnitt ihn mir auf. Mit Klauen, die keine Fingernägel waren. Dann hob sie mich ohne Anstrengung hoch und grinste.

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm was?“

lachte sie und schleuderte uns dann beide durch den Raum, so das wird in die Wand gegenüber einschlugen und stecken bleiben. Wir knurrten beide, als wir uns aus der Wand befreiten und dann den anderen nachfolgten die nach draußen gegangen waren. Gerade, als wir zu den anderen kamen machte diese Beautrice irgendetwas und Spank der mich gerade ansah sagte nur.

„Nein!“

Ich lies die Schultern hängen. Ich konnte mir denken was er gesehen hatte. Denn ich hatte Munas, Enigmas und Sarkras Zeichen auch gesehen.

„Ich habs mir nicht ausgesucht! Ich will dieses Zeichen auch nicht!“

zischte ich.

„Sei still!“

Ich war ruhig. Aber in mir arbeitete es. Spanks „Nein“ war ein verzweifelter Ausdruck gewesen. Kein wütender oder gar enttäuschter. Es war die pure Verzweiflung die aus ihm sprach.

Ich hörte nicht zu, als die anderen mit dem Teufel sprachen. Meine Gedanken kreisten um Spank, um mein Zeichen, um die Zukunft und, um meine Schuld.

Schließlich kam Beautrice zu uns.

„Ich kann ihn nicht Opfern er ist ein Phoenixkrieger. Aber du kannst den anderen Helfen!“

„Und, wenn ich mich weigere?“

„Dann wirst du vernichtet!“

Sie sagte das so kalt das es selbst mir eiskalt den Rücken herunterlief.

„Gut…“

Die anderen gingen bereits. Ich folgte ihnen aber nicht ohne an Spank vorbei zugehen.

„Es tut mir Leid!“

„Pass auf dich auf Kid!“

Kurz, bevor wir den Garten verließen drehte ich mich noch einmal herum. Spank stand mit geschlossenen Augen dort und hatte den Kopf gesenkt. Er sah mir nicht nach. Es versetzte mir einen Stich. Hatte ich ihn so enttäuscht? Seine letzten Worte hatten endgültig geklungen.

Ich wartete. Eine halbe Ewigkeit wie mir schien. Hoffte das er mir noch einmal nachsehen würde. Hoffte das er mir ein Aufmunterndes Lächeln schenken würde. Hoffte das Glitzern in seinen Augen noch einmal zu sehen. Aber nichts dergleichen geschah. Ich drehte mich um, als Enigma nach mir rief. Ich blickte nicht nach vorne, sondern zu Seite, als ich ihnen folgte und eine blutige Träne rann aus meinen Augen.

„Spank!“

Published inRollenspiel-Storys

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