Hamburg
Schakal presste den Ghul mit einer Hand gegen die Wand. Dieser hob beschwichtigend beide Hände: „Was hätte ich denn tun sollen? Er war in euer Anwesen eingebrochen, Herr!“
„Ihn jedenfalls nicht köpfen! Narr! Wie oft habe ich euch gesagt ihr sollt den Pflock nehmen?!“, Schakal ließ seinen Handlanger wieder los und stiefelte über die Asche hinweg durch den Flur.
„Es tut mir leid, Herr!“, rief sein Ghul ihm nach.
Schakal stieß die Tür zu der Rüstkammer auf, ging rasch vorbei an Ritterrüstungen, Lanzen und ausgestellten Schwertern verschiedener Dynastien bis zum Podest am anderen Ende des Raumes. Der Sockel war leer. „WO IST ES?!“, schrie er, dass man ihn im gesamten Anwesen hören konnte.
Wenig später näherte sich der Ghul vorsichtig dem am Boden knieendem Vampir, welcher die Stirn auf den Sockel gelegt hatte. „Herr… ihr wolltet doch wissen wer er war…ich habe jetzt die Stelle in der Überwachungskamera gefunden… und euch direkt ein Bild ausgedruckt…“
Schakal streckte die Hand aus, ohne aufzusehen, nahm den Ausdruck entgegen und hob dann erst den Kopf um darauf zu blicken. Seine Hand verkrampfte sich und er fletschte die Zähne, sodass der Ghul respektvoll einige Schritte zurückwich. Es war nicht zu übersehen, dass sein Herr um Fassung kämpfte – dieser Anblick war ihm bisher erspart gewesen.
Ruckartig erhob Schakal sich, wandte sich herum und ging aus dem Raum. Verwirrt schaute der Ghul ihm erst nach, dann folgte er ihm vorsichtig. Erst als sie durch vier weitere Türengegangen waren sprach der Vampir: „Anscheinend lebt MacLaren noch, finde raus was da los ist. Seine Vernichtung ist eine ganz schlechte Täuschung, wenn er hier rumläuft und Schwerter klaut.“
„Vielleicht war er das ga…“, fing der Ghul an. Schakal blieb stehen und wandte sich zu ihm herum, in seinen Augen brodelte der Zorn: „WAS STEHST DU HIER NOCH RUM?!“
Dem Ghul verschlug es die Sprache und er nickte nur noch, rannte eilig wieder in die andere Richtung des Ganges, quer durch das Anwesen und griff zum Telefonhörer.
Helsinki
„Schatz, ich wusste gar nicht das du Waffen sammelst.“, kam die elegante Toreador in den Raum, welcher an den Wänden mit düsteren Comicfiguren gefüllt war.
Benji hob den Kopf, er war gerade mit einer Zeichnung beschäftigt gewesen, und blickte zu Nanja: „Hm, wieso?“
„Es kam gerade Post für dich, das musst du dir ansehen.“, sie strich ihm durchs Haar und schaute kurz auf das Papier vor ihm auf dem Zeichentisch. „Mal wieder eine Dämonenjagd? Du solltest deiner Comic-Vampirjägerin wieder etwas neues gönnen.“
„Ähm, ja. Genaugenommen ist das ein Tzimisce, Liebes.“, Benji stand auf und folgte Nanja in das Wohnzimmer. Auf dem edlen Glastisch lag eine längliche Metallkiste, darauf lag eine Notiz. Benji nahm sie zur Hand und las über die paar Worte, die darauf standen.
Für deine Sammlung,
Serrah
„Schau hinein.“, forderte Nanja ihren Erzeuger auf.
Dieser nickte und öffnete die Metallkiste, hob bewundernd beide Augenbrauen. „Wow…“
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