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End of All Hope

Owen rappelte sich auf, wische sich das Blut aus dem Gesicht und murmelte etwas auf Lateinisch. patronus. praesidiarius. hominis. sanctus. Auch wenn der Wortlaut egal war, es war eine Geste. Nichtmal diese war nötig, doch es ließ den Nosferatu stutzen. Als er versuchte sich Owen zu nähern, entlud sich an einem bestimmten Punkt irgendetwas. Eine statische Ladung, das Aufflackern des Bannkreises um Owen. Es war dem Vampir nicht möglich in diesen Bannkreis zu treten.

„Interessant.“, der Nosferatu nahm einen Kugelschreiber aus der Tasche und warf ihn mit enormer Kraft zu Owen. Mal sehen ob Geschosse ebenfalls abprallten.

Owen fing den Stift, dessen Ziel sein Auge war, problemlos und schaute den Nosferatu grimmig an.

„Ich sehe du musst dich nicht mal auf den Bannkreis konzentrieren. Beeindruckend.“

„Halt die Klappe, Arschloch. Ich bin nicht hier um dein Versuchskaninchen zu spielen. Sag mir besser wie ich hier wieder rauskomme oder ich äscher dich ein.“ Owen machte einen Schritt auf den Nosferatu zu, der – bedingt durch den Bannkreis – zurückweichen musste.

Dieser hob nur eine Augenbraue, sofern man das in seinem verzerrten Gesicht sehen konnte: „Da bin ich mal gespannt wie du das anstellen willst, ohne mir noch mehr von deinen Fähigkeiten zu präsentieren.“

Owen wollte gerade einen weiteren Schritt machen, als ihn ein Bild von einer Vision erschlug. Überrascht hielt er sich den Kopf. Nicht jetzt…

<<<<<Musik>>>>>>

Sophie saß in der St. Michaelis Kirche und hatte die Hände zum Gebet aneinandergelegt, den Kopf dagegen gelehnt. Im Flüsterton murmelte sie die üblichen Phrasen. Langsam kam Stix näher an sie heran, eine Bankreihe nach der Anderen. Die Waffe mit der rechten Hand fest umklammert. Die Pistole war dich an ihm und so nicht auf den ersten Blick erkennbar. Langsam, als hätte er alle Zeit der Welt, ging er voran.

Ein blutiger Schatten rannte durch die Menschenmenge, rempelte Personen an, die sich erschrocken nach ihm umsahen. Völlig blutgetränkt war er, hinterließ eine Spur aus Verwunderung und entsetzen. Aber es war ihm egal, er rannte. Keine Zeit

Stix stand unmittelbar hinter Sophie, die noch immer dasaß wie ein Unschuldsengel. Er hob die Waffe und zielte auf ihren Kopf. Es würde schnell vorbei sein. In diesem Moment drehte sie den Kopf zu ihm und blickte ihn mit ihren traurigen Augen an. Seine Hand zitterte und er verkrampfte den Arm.

„Aus dem Weg!“, brüllte Owen dem Zug der Nonnen entgegen, die gerade dabeiwaren die Stufen zur Kirche hinaufzusteigen. Als sie sich herumwandten, bekreuzigten sie sich sofort. Kleidung und Haare klebten noch immer eng an seinem Körper durch das Blut. Er sah aus wie Luzifers Sohn, der allerdings in die Kirche hetzte als hinge sein Leben davon ab schnell hineinzukommen.

„Das bist nicht du, Stix.“, flüsterte Sophie. Sie war ohne Angst, nur voller Trauer über den verlorenen Freund. Hatten die Vampire ihn doch bekommen. Er zögerte noch immer, haderte mit sich. Sie konnte es in seinen Augen sehen, an der zitternden Hand.

„Nein!“, rief Owen in den Saal, als er durch die Tür preschte. Sophie und Stix wandten sich zu ihm um. Sie hob die Hände an den Mund bei seinem Anblick. Stix hingegen eröffnete das Feuer. Es fühlte sich seltsam an, als Owen getroffen zu Boden ging. Ein Teil von ihm starb in diesem Moment. Er verharrte eine lange Zeit und starrte in die Leere. Sophie rauschte schreiend an ihm vorbei, doch er hörte sie wie in einem Traum, sah zu wie sie vor Owen auf die Knie fiel und nach ihm sah. Sah, wie die Nonnen in die Kirche kamen und ebenfalls dazukamen. Es war alles wie ein Traum, fühlte sich zäh an. Langsam ließ er den Arm sinken, die Waffe fallen. Sein Kopf ging in den Nacken, der Blick fiel auf das Jesuskreuz. Um ihn herum herrschte Aufregung und Chaos. Die Kerzen flackerten betroffen.

Dann sank er auf die Knie.

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