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Das Tagebuch – 15. Rahja 1028

Mit zittrigen Lettern steht geschrieben:
15. Rahja 1028
Bei den Zwölfen, wo bin ich hier nur hingekommen! In Wehrheim steht kein Stein mehr auf dem Anderen. In dem Jahr meiner Abwesenheit muss schreckliches passiert sein. Vielleicht wäre das alles nicht geschehen, wenn ich dageblieben wäre. Morgen werde ich mal sehen ob unser Lehen noch existiert. Bei Tag! Nachts spuken hier Geister herum. Wäre ich doch nur im Wald geblieben.

Aber der Tag fing schon so seltsam an. Ich konnte die Gruppe mit meiner Offenbahrung wohl überzeugen. Lediglich Quentus scheint nicht zugehört zu haben und hat sich wieder Schlafen gelegt. Nachdem wir also den Aufbruch nach Wehrheim beschlossen hatten, hielt ich nach ihm Ausschau. Nach einigem hin- und her konnte ich den Rotschopf davon überzeugen, dass er sich noch ein Bad gönnt ehe wir aufbrechen. Leider war er so stur und zu allem Überfluss rutschte mir die gesamte Lederkluft vom Leibe… ich hätte im Boden versinken können. Quentus schaffte es dann auchnoch das Bad zu fluten. Unsere Kleidung war komplett durchnässt, was unsere Weiterreise nochmehr verzögerte. Während die Keidung trocknete und ich langsam den peinlichen Moment wieder vergaß, konnte ich einen Blick auf das Buch werfen, welches Hjalmar geholt hatte. Dadrin war das Wappen meiner Familie und ein Text, welcher wohl auch den letzten Zweifler überzeugen konnte. Gut, dass ich das Amulett noch bei mir hatte.

Dummerweise hielt die flüsternde Harmonie nicht lange an, Quentus scheint irgendetwas angestellt zu haben… meine Kleidung stand in Flammen! Das Quentus selbst die ganze Zeit ohne Stoffe am Leibe herumlief schien ihn nicht sonderlich zu stören. Langsam war auch die Geduld der Bauern am Ende, was nur verständlich war. Auch ich hatte es langsam satt Quentus alles hinterher zu räumen. Mit etwas Ersatzkleidung konnten wir dann endlich aufbrechen. Später habe ich das Kleid von Sanya angezogen, um mich als leichtes Mädchen zu tarnen. In Wehrheim würde mich sonst sicher irgendjemand erkennen. Wohl ist mir dabei auch jetzt noch nicht, hoffentlich kommt niemand auf die Idee meine ‚Dienste‘ in Anspruch nehmen zu wollen. Wenn es danach ginge, möchte ich nur noch aus der Stadt raus.

Nun sitze ich hier in einem zerstörten Gebäude mit Sanya und warte auf die Anderen, auf das sie wieder zur Vernunft kommen und sich sammeln. Hier stimmt vieles nicht und besonders Nachts ist es hier noch gefährlicher. Keine gute Idee sich zu trennen, aber der Verstand schaltet bei den Geistern offensichtlich etwas ab. Auch ich bin hin und hergerissen gewesen. Aber jetzt bleibe ich erstmal hier. Es wäre fatal wenn ich alleine durch diese Stadt…

Ein langer Strich geht von dem t die Seite hinab, als wäre der Federkiel abgerutscht

Published inKurzgeschichten

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