RAAAAAAAAAAAAAAAH!
Die Muskeln rissen, Knochen barsten und Katana flog aus den zerstörten Kirchenbänken, krachte auf den Steinboden. Owen erhob sich und sah selbst aus wie ein Tzimisce, aus dem Rücken ragten die ehemaligen Füße von Katana, die sich zu spitzen Knochendornen gewandelt hatten, in den Schultern steckten die Spitzen der Dornen, die mal an Katanas Rücken befestigt waren. Owen hatte die Zähne gefletscht und pumpte weiter Blut, bis er das Gefühl hatte die ganze Kirchenruine entzweibrechen zu können.
Katana fügte seine zerissenen Muskeln mit Müh und Not wieder zusammen, da krachte bereits die nächste Kirchenbank auf ihn. Mit dröhnendem Schädel wurde er in die Luft gerissen, der Griff des Brujah fühlte sich an wie ein Schraubstock, der sich um Katanas Hals gelegt hatte. Die heransausende Faust blockte er gerade noch mit einem Arm ab, welcher splitterte wie brüchiges Eis. Das Tier war an der Oberfläche, zuviel hatte der Frischling gemordet, da machte er auch nicht mehr vor Katana halt. Heißer Schmerz, Katana rebellierte, doch mit seinen fehlenden Gliedmaßen und dem festen Griff des Brujahs war das nicht von Erfolg gekrönt. Und dieser Riss ihm fast den Hals beim trinken heraus.
Katana nahm sein Blut und sein Fleisch zusammen, formte aus seinen Beinüberresten einen einzigen, großen Knochendorn, verlängerte seinen Arm um an die Holzsplitter zu gelangen und diese mit zu verarbeiten. Doch das Blut wurde knapp und das Tier entschied die Ressourcen in Stacheln am ganzen Körper zu setzen – was der rasende Owen ignorierte. Die beiden verbissen sich ineinander und es war ein hin und her wer mehr Vitae aufnahm. Beide Tiere knurrten und kämpften um ihr Überleben, bald rollten sie sich über den Kirchenboden…
Klirrend landeten die beiden Katana auf dem Boden, der Prinz hob eine Hand, um die Assamiten-Geißel zurück zu halten. Diese nahm die Hand nicht von dem Griff des Säbels und blieb weiterhin aufmerksam. Die Vampire, die dem Auspex mächtig waren, flüsterten aufgeregt im Hintergrund.
Owen sah schlimm aus, er stand auch nicht ganz gerade und hielt sich die Seite: „Es ging nicht anders…“
Der Prinz nahm die schwarzen Streifen in seiner Aura zur Kenntnis und nickte, ein Blick zur Primogen der Tremere und sie notierte sich sofort etwas: Katana wurde vernichtet, von der Roten Liste streichen.
Owen hob einen Mundwinkel: „Ich denke, ich habe eine Belohnung dafür verdient.“, seine Augen waren von tiefen Schatten umrahmt, er sah extrem blass aus. Die Geißel schüttelte sacht den Kopf und flüsterte zum Prinzen: „Seht ihn euch an, er ist dem Tier anheim gefallen.“
Cuervo stand hinter Owen und legte den Kopf schief, sein Blick traf den des Prinzen, aber nur dieser konnte wohl daraus etwas lesen. Owen sprach weiter: „Jetzt, nachdem ich diesen Typen…. der übrigens ein Tzimisce und kein Brujah war, für Euch unter Einsatz meines Unlebens vernichtet habe, Hoheit… und Euch das Angebot gemacht habe, alles was ich über die Leopoldsgesellschaft zu verraten was ich weiß… „, er machte eine Denkpause um die Worte sacken zu lassen.
Das Geflüster wurde lauter, ein paar erkannten ihn als der, der er vor kurzem noch war: Einer der meistegefürchteten Vampirjäger dem man nachsagte, er hätte die Camarilla infiltriert. Als die Stimmen diesbezüglich immer mehr nach Gehör riefen, erhob sich der Prinz vom Thron und ging auf Owen zu. Gespannte Stille legte sich in den Thronsaal. Owen musterte den Prinzen, der ihn anlächelte.
„Sie sind Freigeister und der Sabbat hat sie nun in den Pranken. Ich bin mir bewußt, dass meine Vorgänger Fehler gemacht haben, die vielleicht nicht auszumerzen sind. Ihre Meinung gegenüber der Ordnung spricht nicht gerade für die Camarilla… dennoch bin ich bereit ihnen Aufgaben zu geben, sollten sie diese noch begehren. Und deine Bitte…“, der Blick des Prinzen ging an Owen vorbei zu Cuervo. Dieser nickte.
„Wir werden sie da schon rausholen.“, bestätigte er.
Schreibe den ersten Kommentar