Zum Inhalt

[Gruppe 3] Swallow

Oomph! – Swallow
Dero schaute sich um, das dürftige Neonlicht im Gang, erhellte die Zelle nicht besonders gut, in der er saß. Er klopfte die letzten Glassplitter von seiner Schulter und rüttelte kurz an den Gitterstäben, die sollten doch eigentlich keine Hürde für einen Vampir mit Stärke darstellen.

Mit einem Knall entlud sich der Starkstrom auf seinen Handflächen. Fluchend blieb er nun den Schritt, den er zurück gemacht hatte, respektvoll von den Gittern weg und klopfte sich die qualmenden Handflächen aus. Misstrauisch schaute er sich Decke und Boden an. Er war in einem metallendem Käfig, der vermutlich an jeder Stelle geladen war und ihn zur Not auch brutzeln würde. Seelenstärke wäre jetzt wieder mal sehr praktisch gewesen.

Die Tür zum Gang öffnete sich, während Dero weiteres Glas aus seinem Gesicht zog. Er bedachte Michelle mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck, als sie hereintrat. Sie hielt die Tür auf, als würde noch jemand folgen. Dero erkannte ihre Angst in den Augen. Er senkte die Hand wieder und behielt den Glassplitter zwischen den Fingern.

Der Hühne mit dem versteinerten Gesichtsausdruck stellte sich tatsächlich nah genug an die Gitterstäbe heran. Dero roch die Vitae die an ihm klebte, auch wenn fast nichts mehr davon auf Razorclaws Kleidung zu sehen war. „Danke, Michelle. du kannst gehen.“, sprach Razorclaw und die Brujah verließ den Raum.

Dero schaute ihr kurz nach, ehe er sich wieder Razorclaw zuwandte. Dieser schaffte es tatsächlich einen Mundwinkel zu heben: „Das war fast dein Ende, Dero. Sehr ungeschickt von dir.“, er hob tadelnd einen Zeigefinger. Dero legte den Kopf herausfordernd schief und erwiderte gelassen: „Jetzt stehe ich vor dir und du kannst immernoch versuchen mich zu erziehen, Razor. So schlimm war es also nicht.“

Razorclaw hob den anderen Arm leicht, in der Hand hielt er eine Urne, die er spielend in dieser drehte: „Dein Freund hatte sie bereits vor dem Kamin aufgebahrt, ich hoffe du kannst den Preis bezahlen.“

Deros Blick hing an der Urne: „Woher weiß ich, dass du mich nicht verarscht.“

Razorclaw nahm die Urne wieder zurück: „Ich kann es dir natürlich demonstrieren, oben gibt es ein paar Feuer, welche die Sterblichen angezündet haben um die Nacht nicht frieren zu müssen.“

Dero schüttelte den Kopf und wandte sich von Razorclaw ab. Dieser zuckte mit den Schultern und meinte: „Das ändert nichts daran, dass du mir noch Informationen schuldig bist.“

Dero schwieg.

Razorclaw schraubte die Urne auf, kickte mit dem Fuß den am Boden liegenden Pflock so hoch, dass er ihn bequem mit einer Hand fangen konnte: „Ich werde die Tür offen lassen, damit die neuen Vampirhasser dich finden können. Schade das es keine Schlagzeilen mehr gibt, die vermisse ich wirklich in dieser neuen Welt ohne moderne Medien. Dero Goi stirbt an einem Herzinfarkt, vielleicht Überarbeitung, Drogen oder unerklärliche Todesursache. Ich mag die Gerüchte und Theorien der Sterblichen.“

„Du warst noch nie witzig, Razor. Das solltest du denen überlassen, die noch Gefühle haben.“ Dero grinste und starrte auf seinen eigenen bizarren Schatten.

„Bekomme ich jetzt meine Information, Schlangengesicht, oder nicht.“, war die einzige kühle Antwort.

Dero wandte den Kopf wieder zu dem Wikinger, welcher den Pflock direkt über die Öffnung der Urne hielt, in der das schwarze Herz Deros ruhte: „Ihr Child hat sie getötet, sie ist weg. Aber das weißt du doch längst.“

Razorclaw: „Wo ist er jetzt?“

Dero öffnete den Mund etwas, biss dann die Zähne aufeinander, er konnte den Blick nicht von der Urne abwenden.

„Im letzten Elysium dieser gottverdammten Stadt.“

Published inRollenspiel-Storys

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert