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Stimmung
Ich tauchte aus der Erde auf und öffnete die Augen, als meine Füße festen Rasen unter den Sohlen hatten. Spank schien auf mich gewartet zu haben, denn er stand bereits da.

„Guten Abend.“

begrüßte ich ihn, was dieser mit einem wachsamen Blick quittierte.

„Hast du gut geschlafen?“

Ich nickte.

„Besser als die letzten Nächte.“

Daraufhin entspannte er sich sichtlich.

„Wir sollten nach oben gehen, damit wir nochmal besprechen können wie wir das heute Nacht machen. Aber zuerst einmal…“

Ich bleckte die Fangzähne.

„Hunger!“

„Hast du was da?“

„Blutbeutel im Kühlschrank.“

„Dann lass uns keine Zeit verlieren.“

Wir gingen zusammen nach oben und betraten die Wohnung, wo mir sofort der leichte Blutgeruch in die Nase stieg. Meine Fangzähne fuhren aus aber ich begab mich direkt zum Kühlschrank und entnahm ihm zwei Blutbeutel. Auch Spank nahm sich zwei und ich registrierte das Cyril auch schon einen genommen haben musste. Ewig würde dieser Vorrat nicht halten. Während ich an dem Blutbeutel nippte ging ich in Wohnzimmer hinüber. Cyril saß wie immer am Rechner und hatte sich eine Tasse Blut warm gemacht.
Die laufende Dusche sagte mir das Raziel wohl unter der Dusche stand. Muna schlief noch im Wohnzimmer.

„Meinst du nicht das du das Zeug auch kalt trinken kannst?“

fragte ich Cyril der mich verständnislos anblickte.

„Aber ich mag das nur warm.“

„Ja aber schon mal dran gedacht das wir jemanden hier haben der den Geruch nicht so gut verträgt?“

„Hä?“

„Raziel? Sie ist schwanger. Schon vergessen?“

„Ach…die kann das ab.“

„Meinst du?“

In diesem Moment kam auch Muna aus dem Wohnzimmer ins Arbeitszimmer und auch die Dusche ging aus und Raziel kam mit einem Handtuch um den Kopf geschlungen, allerdings angezogen aus dem Bad.

„Raziel hast du die Aufzeichnungen fertig?“

Sie nickte aber ihr Magen knurrte. Das war weithin zu hören.

„Ich habe solchen Hunger.“

„Hast du nicht was zu essen im Haus Huan?“

fragte Muna.

„Nein nicht wirklich. Aber wie wärs mit Pizza?“

„Guute Idee!“

rief Raziel. Ich ging schnell auf den Flur, auf dem Spank immer noch stand und genüsslich an einem Blutbeutel nippte und griff nach einer Karte eines Pizzabringdienstes. Raziel lies sich daraufhin auf die Couch sinken und studierte diese erst einmal, während wir beratschlagten was wir als nächstes tun sollten.

Muna und Raziel wollen ein weiteres Mal nach Markus rufen, während ich mit Razorclaw sprechen werde, um das Buch zu übergeben. Spank hingegen brach sofort zum Berner Schloss auf, um Tamara per Politik aus  Cuervos Klauen zu entreißen.
Wir anderen hingegen wollten warten bis Raziel satt war, um dann aufzubrechen.

Während die drei Anderen noch einige Dinge wegen Markus besprachen, sah ich die Kopie des Buches durch, die Raziel über den Tag hinweg angefertigt hatte. Als ich gerade wieder ins Wohnzimmer trat klingelte es an der Tür und ich ging hinüber, um aufzumachen. Es stand allerdings nicht wie erwartet der Pizzabote vor der Tür, sondern ein junger Mann der sich als Freund von Cyril auswies.
Ich bat ihn herein, denn er schien ungefährlich und Cyril bestätigte auch kurz darauf das er sein Kontakt war den er erreicht hatte. Auch, wenn er ihn hier nicht erwartet hatte. Den folgenden Wortwechsel verfolgte ich nicht. Es interessierte mich nicht was die beiden bei Siemens getan hatten, oder weswegen er jetzt hier war. Ich sorgte nur dafür das er mein Elysium akzeptierte und sich an die Regeln meiner Domäne hielt.
Anschließend versank ich wieder in die Lektüre des Buches. Auch, wenn ich es nicht lesen konnte war meine Erinnerung an das Original noch ziemlich frisch und deswegen konnte ich sagen war die Kopie durchaus perfekt. Razorclaw würde sich dadurch eher auf Cuervo stürzen, anstatt auf Raziel.

Dann endlich war die erlösende Türklingel für Raziel ein weiteres Mal. Ich öffnete und eine hübsche  Botin mit drei Pizzakartons stand vor der Tür.

„Pizzaaaa!“

schallte es mir mit einem freundlichen Lächeln entgegen. Ich bezahlte sie und gab ein kleines Trinkgeld. Raziel stürzte sich auf die Kartons und verschwand damit in der Küche.
Wir hingegen unterhielten uns noch ein wenig bis plötzlich das Telefon von Muna klingelte.
Markus schien dran zu sein. Muna gab an uns weiter das Spider gerade auf dem Weg zum Berner Schloss war, um den Prinzen zu erledigen.
Nachdem Muna Markus aus der Leitung gekickt hatte rief sie wohl einen Kontakt im Schloss an und ich versuchte Spank zu erreichen. Sein Handy war allerdings ausgeschaltet. Genau wie das von Munas Kontakt wies schien.
Wir fluchten quasi synchron und beschlossen sofort zum Schloss aufzubrechen. Wenn Spider den Prinzen erwischen würde dann wäre er noch gefährlicher.
Muna rief ein weiteres Mal Markus an und wir verständigten uns das Markus zu mir kommen würde und wir gemeinsam zum Berner Schloss fahren würden.
Munsa sagte Raziel noch bescheid und da Martin, der mir inzwischen auch seinen Namen verraten hatte, uns seine Hilfe angeboten hatte, bestiegen wir unten die beiden Motorräder und Cyrils Käfer. Wir mussten nicht lange warten, da kamen zwei schwarze Mercedes Limousinen auf den Parkplatz vor der Wohnanlage gerollt. Ich zog eien Augenbraue hoch. Hatte Markus es ein wenig übertrieben? Doch die muskulösen Kerle die dort ausstiegen schienen eher zur Mafia zu gehören, als zu uns. Und die Pistolen sagten beinahe alles.

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Muna und ich rissen gleichzeitig die Gashebel der Maschinen durch und schossen davon. Cyril der mit seinem Käfer erst den Rückwärtsgang einlegen musste brauchte etwas länger und geriet dabei unter Beschuss. Wir rasten trotzdem weiter und Cyril holte uns auch kurz darauf ein.
Markus fuhr mit einem blauen Kombi neben Cyril her und irgendwann drehte dieser auf und es schien fast so als würde er uns von der Straße drängen wollte. Die beiden Limousinen waren immer noch hinter uns, daher gaben wir noch mehr Gas.
Schließlich drehte ich mich fluchend zu Cyril um, der immer näher an uns heran fuhr. Er schien irgendwas zu wollen und ich konnte mir denken was.

„Berner Schloss?“

brüllte ich, während ich mich umdrehte. Cyril nickte heftig und Markus streckte durch die Windschutzscheibe einen Daumen nach oben.
Ich nickte noch einmal und riss den Gashebel nun endgültig bis an die Grenzen. Aus dem Motorrad war allerdings nicht viel mehr rauszuholen, als es im Moment hergab.
Jetzt wurde es allerdings Zeit die beiden Fahrzeuge abzuhängen, die uns noch verfolgten. Cyril bog hinter uns plötzlich in eine Seitengasse, wobei die Limousinen ebenfalls abbogen und Markus ihnen ebenfalls hinterherfuhren. Muna und ich waren zu Schnell, um auf der Stelle zu wenden und so bogen wir eine Seitenstraße später ab, fanden die Anderen aber nicht sofort wieder. Mein Instinkt sagte mir es ging rechts zum Berner Schloss, also bog ich ab. Muna war scheinbar anderer Meinung und Martin, der sich immer noch an Muna festklammerte, war wohl derselben Meinung. Naja an sich hatte er ja auch keine Wahl. Ein letzter Blick nach hinten und ich konzentrierte mich wieder auf die Straße. Die Seitengassen hier waren eng aber das war nicht wichtig. Das Motorrad war schlank und es stand quasi kein Müll im weg. Ich beugte mich tief über den Lenker und schoss durch die dunklen Gassen Hamburgs. Links, Rechts, Geradeaus und dann sah ich ein anderes Motorrad auf mich zukommen. Ich konnte nicht erkennen wer genau darauf saß aber s mussten zwei sein. Kurz, bevor wir uns trafen schoss Cyrils Käfer auf der Hauptstraße zwischen uns hindurch. Muna und ich bogen synchron aus zwei Richtungen neben Markus auf die Gerade, die zum Berner Schloss führte ein. Cyril fuhr vor uns und ich konnte sehen das der Auspuff bereits glühte. Wir fuhren eine unheimliche Geschwindigkeit. Ich liebte diesen Rausch.
Mein Blick wanderte währenddessen noch einmal zur Tankanzeige des Motorrads. Er war fast leer aber ich hielt die Geschwindigkeit. Langsamer werden kam jetzt gar nicht in Frage, und das Berner Schloss war auch schon in Sichtweite, als der Motor zu stottern begann. Ich fluchte, als der Motor einfach dreißig Meter vor dem Schlosseingang ausging und die Maschine nur noch rollte. Mit Schwung sprang ich von dem nun nutzlosen Gefährt und rannte die letzten Meter bis zum Tor. Die beiden Wachen an der Tür ignorierte ich einfach und sie waren wohl auch zu verdutzt, um mich aufzuhalten. Mit schnellen Schritten spurtete ich die Treppe empor und stieß die Doppeltür mit beiden Händen auf. Mein schwarzer Stoffmantel wallte hinter mir auf, allerdings befand sich niemand in der Eingangshalle, so dass ich mich im laufen in einen Wolf verwandelte und begann nach Spank zu schnüffeln.

Stimmung

Die Wolfsnase war über eine Millionen mal feiner, so dass seine Spur aufzunehmen ein leichtes war.  Ich fand El Viecho schließlich in einem Raum mit einigen anderen Vampiren. Bevor ich die Tür aufstieß verwandelte ich mich zurück und bekam sofort einen strafenden Blick von Spank.
Der offensichtliche Ventrue Primogen blickt mich nur ziemlich herablassend an, während alle anderen empört schauen.

„Verzeiht die Störung aber wir haben verlässliche Informationen das ein Waffenhändler das Schloss angreifen wird , um den Prinzen zu ermorden.“

„Euer Child spricht ohne Erlaubnis. Das ist ein weiterer Minuspunkt für euch!“

entgegnete der Ventrue, ohne auf meine Aussage zu achten. Ich konnte ihn schon jetzt nicht leiden. Trotzdem forderte ich sie auf, sich entweder in Bewegung zu setzen, oder es sein zu lassen und weiter zu diskutieren. Immerhin bewegten sie sich. Ich selbst war schon wieder aus dem Raum heraus, und sah gerade noch wie ein schwarzer Schatten durch den Gang und in den Thronsaal fegte. Als ich aber in den Thronsaal schaute, war dort nichts zu sehen, außer einer Menge flackernder Kerzenlichter. Das gelegentliche Brüllen und Fauchen waren das einzige Zeichen das hier überhaupt gekämpft wurde.

Ich schloss die Augen, um mehr auf meine Ohren vertrauen zu können, aber ich hörte nichts. Es war unheimlich.
Martin, Markus und Muna waren bereits hier und es lagen mehrere Holzsplitter auf dem Boden. Markus hatte zwei Taschen mitgebracht und Martin soeben mit den Worten „halt mal“ eine Panzerfaust in die Hand gedrückt, und nahm nun Silberbarren aus einer der Taschen. Gerade, als Spider als Werwolf sichtbar wurde warf er diesen und durchbohrte ihn direkt. Der Waffenhändler sank zu Boden und Serrah tauchte auf. Offensichtlich hatte sie Geschwindigkeit ausgeschaltet. Hinter Spider wurde nun auch Cuervo sichtbar und hob das lange Katana, welches er schon dabei hatte, als er in meiner Wohnung aufgetaucht war. Der Malkavianer schlug zu und zerteilte Serrah in der Mitte, weil Spider blitzschnell zugegriffen hatte und den prinzen hochgehoben hatte. Auch, wenn er dadurch einen Arm verloren hatte, so stand Cuervo nun vollkommen Bewegungslos da. Im nächsten Moment löste sich ein Schuss aus der Panzerfaust und schlug in Spider und Cuervo ein. Als sich der Rauch verzog stand nur noch Cuervo und Serrah lag am Boden. Ich eilte zu ihr durch die vielen Teelichter hindurch und erreichte sie in dem Moment, als sie zu staub zerfiel.

„Cuervo hat den Prinzen getötet und wird somit mit sofortiger Wirkung auf die rote Liste gesetzt und dem endgültigen Tod verantwortet.“

erklang die Stimme einer der Primogene hinter mir. Im selben Moment fuhr ich auch schon herum.

„Es war ein Unfall ihr unnützen Primogene! Weil ihr nicht geholfen habt!“

Cuervo reagierte allerdings überhaupt nicht auf den Vorwurf, sondern steckte nur langsam das Schwert weg und ging dann langsam aus dem Thronsaal hinaus. Man konnte das knistern spüren, welches seine Macht verursachte, als er an mir vorüber ging spürte ich, wie sich meine Haare aufstellten. Dieser Mann strahlte pure Gefahr aus. Reine Macht. Ein Raubtier sondergleichen.

Erst, als er den Raum und das Schloss verlassen hatte entspannten sich alle.

Dann erhob Firewall das Wort und in den nächsten Minuten änderte sich auf einmal alles. Sie sagte wir hätten unseren Status verdient und dürften uns nun Ancillas nennen. Vollwertige Vampire und dazu wurden unsere Vergehen vollkommen gelöscht.
Mein Vorschlag das Spank neuer Prinz und Firewall neuer Seneschall werden sollte, wurde zwar nicht von allen mit Begeisterung aufgenommen, aber anstatt ewig zu diskutieren wurde einfach demokratisch abgestimmt.
Der Ventrue und die Tremere schienen zwar nicht mal ansatzweise zufrieden aber das war egal. Hamburg brauchte einen Prinzen der nicht nur Camarillareu war, sondern dem man vertrauen konnte. Spank war der Einzige dem ich wirklich vertraute, besonders da Tarot scheinbar nicht mehr in Hamburg weilte.
Ich war gespannt was die Nacht noch bereit halten würde und wartete darauf, das Spank vereidigt wurde. Papierkram eben.

Published inRollenspiel-Storys

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