Zum Inhalt

Nacht 2, Residence

Raziel verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte den Primogen der Bruhja mit einem trotzigem Blick wie es nur eine Tochter gegenüber ihrem Vater ausspielen konnte. Die beiden Vampire standen allein in dem Vorraum, welcher durch ein paar gedämpfte Lampen in Fackelform mit rötlichem Licht erhellt wurde. Der Bruhja Primogen schüttelte den Kopf und lächelte freundlich, aber bestimmt:
„Nochmal. Bevor du deine Geschichte dem Primogenrat vorträgst… was ist da wirklich passiert? Hör zu. Du stehst unter verdacht diesen Club angezündet zu haben um Spuren zu verwischen… und sie werden wissen wollen was für Spuren das sind….“

Sie fiel ihm ins Wort: „Ich hab’s dir doch schonmal erzählt. Ich war’s nicht, verdammte Scheiße!“

Er hob die Hände: „Hast du Beweise, Raziel?“

Sie erwiderte seinen Blick scharf: „Haben sie denn Beweise gegen mich?“

Er seufzte, eine menschliche Geste die er nie abgelegt hatte. Nicht ihr gegenüber: „Aussage gegen Aussage. Raziel du solltest mittlerweile wissen wie der Hase läuft. Wenn du nichts handfestes hast werden sie dich weiterhin verdächtigen. Es ist besser wenn du das gleich aus dem Weg räumst.“

Raziel schloss kurz die Augen um sich zu sammeln, während ihr leiblicher Vater weitersprach: „Ich weiß, dass du da warst um den Welpen zu küssen. Ich verstehe zwar nicht warum du dir ausgerechnet den ausgesucht hast… als hätten wir davon nicht schon genug in unseren Reihen… aber nachdem zu Cyril verpasst…“, weiter kam er nicht da sie ihn bereits am Kragen gepackt hatte und ihn mit zusammengebissenen, aber gelfetschten Zähnen anknurrte:
„Kein weiteres Wort!“

Er hob abermals besänftigend die Hände: „Gut, wir haben schon genug Probleme hier. Wenn du die Kontrolle verlieren willst – bitte. Aber das führt nicht dazu das du es einfacher hast. Im Gegenteil. Ich weiß das dir das bewußt ist.“

Raziel kämpfte für einen Moment um ihre Beherrschung, ehe sie ihn losließ und einen Schritt zurückging, ihm den Rücken zuwandte und an die Decke starrte, als erhoffte sie sich von dort eine Lösung auf die Probleme. Erst nach einer großen Pause sprach sie dann also weiter:
„Es gibt Gerüchte um mich, von denen solltest du gehört haben.“

Der Primogen lachte freudlos: „Ja, allerdings. Aber sie kommen nicht von den Bruhja. Woher sollen die Anderen also wissen ob es stimmt, dass dein Erzeuger einer dieser….’wahren‘ Bruhja war? Sie wissen nichts. Also ignoriere das.“

Raziel wandte sich ihm wieder zu: „Glaubst du daran, Paps?“ Das sie ihn so bezeichnete ließ ihn innerlich zusammenzucken. Sie nutzte das nicht oft und gab ihm damit ein Stück Hoffnung, dass sie diese Verbindung nicht vergessen hatte. Er schüttelte mit dem Kopf.

„Nun, Markus ist ihnen sicher Beweis genug, dass es nicht so ist. Deshalb habe ich ihn gewählt. Sollen sie sich an diesem Klischee aufhängen.“, Raziel zuckte mit den Schultern nachdem sie zuende gesprochen hatte.

Tether Nowak nickte und Beide gingen in den Versammlngsraum der Primogene.

~*~

Die Tremere Primogen hielt sich die ganze Zeit im Hintergrund während des Gespräches, was Tether stark wunderte. Sam bestätigte diese Verwunderung mit einem gewissen Seitenblick den der Primogen der Bruhja zu deuten wusste. Lediglich Chen schien das überhaupt nicht mitzubekommen und sprach weiter mit Raziel als wäre sie vor einem Gericht:
„Du wurdest gesehen wie du in diesen Club gegangen bist. Du bist mit deinem Welpen wieder herausgekommen und er war nicht bei Sinnen dabei. Was also ist vorgefallen, dass du Grund hattest den Club anzuzünden? Sprich!“

Raziel folgte dem Nosferatu mit den Augen, bewegte aber nicht den Kopf dabei. Er stiefelte um sie herum als würde er sie verhören. Raziel blieb beherrscht und legte ihre Fingerspitzen aneinander, die beiden Zeigefinger legte sie an die Stirn:
„Ich sage es nochmal: Ich habe den Club nicht angezündet. Ich bin raus mit ihm damit es eben keinen Grund gab Spuren zu verwischen. Als wir draußen waren wurde ich angegriffen.“

Sam hob eine Augenbraue: „Angegriffen? Von wem?“

„Soein Verrückter mit zwei Katanas. Ich nehme an der gehört zum Sabbat. Der Feigling ist geflohen, aber danach waren Markus und ich voll von seinem Blut. Es war auch auf der Straße aber ich konnte das meiste entfernen… vielleicht solltet ihr euch mal die Überwachungsbänder nochmal genau ansehen.“, der Seitenhieb ging an den Nosferatu. Chen blieb anschließend neben dem Stuhl der Tremere stehen und musterte Raziel prüfend.

Diese hingegen blickte die ganze Zeit zwischen ihren Fingern hindurch in die Augen der Tremere Primogen, welche erst jetzt das Wort erhob: „Gut, wir vertragen das. Offensichtlich werden wir Nachforschungen betreiben müssen bezüglich dieses Sabbatvampirs. Es gibt ohnehin etwas Anderes um das Raziel sich kümmern muss.“

Sam wechselte einen überraschten Blick mit Tether, während Raziel nickte: „Was wäre das?“

„Dein Schützling Cyril hat sich dem Wort des Prinzen entzogen. Er ist geflohen, bevor er in den Bunker kam. Nun ist es an dir ihn zurück zu holen…oder die Geißel wird das erledigen müssen.“, Raziel nickte abermals. Es war eine faire Chance. Entweder sie fand ihn…oder die Geißel. Letzteres könnte für ihn die entgültige Vernichtung bedeuten.

„Unter einer Bedingung….“, der Blickkontakt zur Tremere-Primogen brach nicht ab während Raziel ihre Forderung auftrug…

Published inAllgemein

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert