Munas Schreien erstarb, als sie bewusst wach war und in dem bekannten Zimmer in Tarots Keller lag. Sie lag zusammengesunken auf dem Bauch vor der Türe, genau dort wo sie der Schlaf übermannt hatte.
Wie betäubt versuchte sie die Bilder des Traums aus ihrem Kopf zu bekommen – und vor allem dieses Lachen. Das Lachen, dass so gefährlich durch ihre Seele gehallt war. Innerlich entschloss sie sich Enigma mal kräftig die Meinung zu sagen, sobald sie ihn heute sehen würde. Und sie würde ihn zwingen ihr zuzuhören, das schwor sie sich. Gerade wollte sie sich aufrappeln und aufstehen, als sie draussen eilige Schritte hörte und dann sofort ihre Türe aufgestoßen wurde. Sie versuchte noch fortzuhechten, doch erfasste sie die Türe gerade im Aufschwung, sodass sie mit lautem Schrei der gegenüberliegenden Wand entgegen flog. Sie versuchte dich mit den Handgelenken abzufangen – und spürte das scharfe Knacken durch ihren ganzen Körper. Dann traff ihr Kopf auf – doch ihre Arme hatten tatsächlich genug des Schwunges abgefangen, sodass sie die Wand nur leicht touchierte. Sie brach an der Wand zusammen und versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen.
Mit geschlossenen Augen und zusammengebissenen Zähnen zwang sie ihr Blut dazu, die Knochen wieder zu heilen, ehe sie sich gewahr wurde, dass Markus hinter ihr stand.
Markus betätigte den Lichtschalter und sah dann Muna, die vor der gegenüberliegenden Wand auf ihren Händen und Knien war. Sofort wurde ihm klar was der kleine Widerstand gewesen war den er beim aufwuchten der Tür verspürt hatte und ein schlechtes Gewissen überkam ihn. So schnell wie er zur Tür gelaufen war lief er nun zu Muna, hob sie hoch und setzte sie aufs Bett.
„Hey, tut mir echt leid, ich wollte nicht, dass das passiert. Ich hatte nur oben die kaputte Tür gesehen und dann deinen Schrei gehört, ich dachte…“ so langsam wurde ihm bewusst, dass es kein Loch in der Decke oder sonst welche Anzeichen von einem gewaltsamen Eindringen gab, abgesehen von seinen eigenen.
„Was ist denn mit dir gewesen, dass du derart laut geschrien hast?“
Muna schnappte nach Luft, als sich angehoben wurde – entspannte sich dann aber als sie Markus erkannte und irgendwie wurde ihr innerlich leicht warm.
Markus war zu ihr gekommen – nicht so heftig wie damals im Bad, als dieser Nosferatu sie erschreckt hatte – aber er war hier.
Sie lächelte fast etwas scheu
„Entschuldigung ich habe schlecht geträumt – und dann lachte Enigma in meinem Kopf. Und ich glaube, mit Enigma direkt im Kopf kann ich nur noch schreien.“
sie blickte auf ihre Handgelenke und investierte den kurzen Moment um sie ganz zu heilen.
„Erinner mich dran, dem Kleinen demnächst den Kopf mal gerade zu setzen, damit er in seinem eigenen Schädel bleibt.“
Markus schaute sie einen Moment lang eindringlich an, musterte sie nach weiteren Verletzungen und hockte sich dann vor sie.
„Dieses nächste Mal wird es nicht geben. Er ist vernichtet worden… von Niklas. Der Kleine hat sein letztes Schauerstück gebracht und das war sein größtes. Er hat Spice gewandelt…“
Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er zu Boden schauen musste und so ließ er den Kopf hängen. Niklas´ und Spice Schicksal waren zu tragisch und erst so langsam wurde auch er sich dem so richtig bewusst. Er hatte Niklas gegenüber leichtfertig darüber gesprochen, dass er nicht von ihrer Seite weichen sollte, trotz der Wandlung, aber nun fragte er sich, ob es ihm denn so leicht fallen würde diesem Rat zu folgen. Wohl eher nicht.
Munas Augen wurden groß und sie starrte Markus ungläubig an, ihr Unterkiefer sank etwas herab
„er hat was?“ ihre Stimme versagte ihr leicht – sie räusperte sich und zog Luft in ihre Lungen um weiter sprechen zu können.
„Verdammt, dass ist echt zuviel – sei mir nicht böse, aber das hat er verdient. Der arme Niklas und vor allem Spice.“
Sie schüttelte verwirrt den Kopf „Wie nimmt Niklas es auf? Das muss ihn doch hart treffen“
Muna fehlen nun offensichtlich weiter Worte – sie legt einen Finger unter Markus‘ Kinn und übt leichten Druck aus.
„wie geht es Spice?“
Markus hätte es leicht gefunden sich dem Druck von Munas Hand zu widersetzen, doch er fand es besser ihr zu antworten.
„Was glaubst du denn wie es ihm geht? Er ist ziemlich apathisch, das ganze war wie ein Schock für ihn, das hat ihn tief erschüttert. Und er weiß natürlich auch nicht, wie er sich weiterhin ihr gegenüber verhalten soll. Ich meine, wir wissen ja wohl beide, dass das berechtigt ist. Ich habe sie noch nicht gesehen, aber sie ist eine Malkavianerin geworden, mit denen läuft nie was rund…“
Muna nickt erschüttert.
„Schlimmer noch, sie ist von Enigma erzeugt worden“ Sie seufzt leise. „Markus du mußt für Niklas da sein, ihm helfen. Ich bitte dich versuch ihm Halt und Stütze zu sein. Wenn du einverstanden bist seh ich gleich dann nach Spice.“ Sie schüttelt erschüttert den Kopf und flucht nochmals leise „Warum nur hat er das getan?“ Sie lässt den Kopf hängen „Wär er nur etwas anders gewesen, dann hätte er bestimmt auch mehr Zusprache von anderen bekommen. Aber so wie er war war er nur unheimlich und ich hatte immer das Gefühl als wär ich in Gefahr wenn er anwesend war. Vielleicht hätte ich ihn damals nicht aus dem Michel noch herausholen sollen.“
Sie blickt Markus traurig an
„Wie solls jetzt nur mit Niklas und Spice weitergehen – die beiden haben sich doch so geliebt – ich zumindest hab es so empfunden“
Vielleicht können sie diese neue Kluft zwischen sich trotzdem oder gerade deswegen ja überwinden. Ich hoffe es jedenfalls für ihn.“ Markus blickte betrübt an die Wand
Leise seufzend erwiderte Muna: „ich hoffe es für sie. Es tut weh Liebe zu erfahren und dann zu verlieren“
Sein Blick an die Wand verhärtete sich und er vermied es Muna direkt anzuschauen.
„ja… das tut weh.“
Muna blickte an Markus vorbei – es war offensichtlich, dass sie dies nicht auf ihn bezog.
„und es tut sehr weh wenn sie zerbricht“
„Auch das…“ er knetete seine Hände als ob sie kalt wären „ich trauere jeder Liebe hinterher die ich verloren habe. Solche Wunden kann die Seele nicht flicken.“
„Bis zu dem Zeitpunkt da ich Dero im Schloss geküsst habe und zum dritten Mal sein Blut geschmeckt hatte, habe ich nie gewusst oder verstanden, was Liebe überhaupt ist. Und nun ist sie schon wieder zerbrochen“ flüsterte sie leise und stockend.
„Ich habe das da oben nicht gesagt um euch auseinander zu bringen, Michelle hat es mir gesagt und Tarot schien auch der Ansicht zu sein, dass Dero so handeln würde. Ich habe nur versucht dich zu schützen.“
Sie seufzte wieder leise „und trotzdem möchte etwas in mir daran glauben, dass er es nicht getan hätte“
Ihr deutlich rot schimmernder Blick wanderte zu Markus Augen.
Markus erwiderte den Blick ohne wirkliches Mitleid.
„Du kannst glauben was du möchtest, ich überlasse in jedem Fall dir die Entscheidung ob du heute zu ihm gehen willst oder nicht.“
Muna nickte „sag mir nur, wie du es geschafft hast“
„Wie ich was geschafft habe?“
„Tarot hatte uns doch etwas von Blutsbändern erzählt – und wenn ich es richtig verstanden und dann vorallem auch gefühlt habe, hatte ich ein sehr festes zu Dero und Eins nur wesentlich leichter zu dir
aber jetzt spüre ich für dich überhaupt nichts mehr – und für Dero deutlich weniger, etwas Gefühl ja, aber keine bedingungslose Liebe mehr.“
Markus überlegte einen Moment.
„Ich kann dir nicht sagen woran das liegt, ich habe kein anderes Vampirblut getrunken, außer von dir.“
„und früher das von Raziel“ meinte Muna leise
Er öffnete den Mund ein Stück um zu etwas anzusetzen, doch dann schloß er ihn wieder und schaute zu Boden.
„Wo wir gerade dabei sind…“
Muna blickte auf.
„Niklas hat seine letzte Energie verbraucht um Raziel zurück zu holen, doch sie ist nur noch ein Mensch.“
„er hat was?“ Muna sah Markus erschüttert an „warum das? ich denke sie hat dich immer nur gequält“
„Sie scheint sich total verändert zu haben. Sie ist fürsorglich und liebevoll geworden, wie als wäre der böse Teil von ihr einfach verschwunden.“
Sie konnte ein leichtes Lachen nicht unterdrücken „und du glaubst das wirklich?“
Markus sah beleidigt aus „Natürlich glaube ich das, es gibt keinen Grund ihr nicht zu glauben.“
„Markus – glaub mir es gibt für sie genügend Gründe so zu handeln – sie ist eine Frau – mit unheimlich viel Lebenserfahrung im Vergleich zu uns. Sie hat ganz bestimmt einen Plan und nur deshalb behandelt sie dich gerade so.
Bestimmt möchte sie dich dazu bringen, sie zu wandeln, damit sie wieder ihre Kräfte von Früher erhält, wieder die Zeit beeinflussen kann und wieder Vampir ist“
„Wenn ICH sie wandeln sollte, dann würde sie nicht mal mehr ansatzweise die Macht haben die sie früher mal hatte. Außerdem ist das meine Entscheidung ob ich das tue, du kannst mir dabei nicht ins Gewissen reden.“ Sein Gesichtsausdruck wirkte eisern
„Markus – erinnere dich an die Nacht beim brennenden Schloss – du hast sie vernichtet – ich weiß nicht warum – aber du wirst einen triftigen Grund dafür gehabt haben!“
„Die Raziel die ich damals vernichtet habe ist nicht die, die jetzt zu mir zurück gekommen ist. Und wenn du nicht bald aufhörst sie schlecht zu machen, dann ist das Gespräch beendet.“
„Markus ich möchte doch nur Gutes für dich – darf ich dir noch einen Vorschlag machen?
Ich kann ja verstehen, dass du sie wieder an deiner Seite wissen willst. Und möchte dich auch irgendwie glücklich sehen – auch wenn ich nichts mehr für dich fühle.
Bitte, wenn du daran denkst sie zu wandeln – tu es nicht selbst. Gib ihr nicht die gleichen Möglichkeiten wie früher. Wenn du sie als Vampir an deiner Seite haben willst – dann bitte nicht als Wahre Brujah. Wenn du es wirklich willst – kann ich es erledigen. Wenn sie sich wirklich so gewandelt hat, wie du es sagst, dann ist sie als Toreador viel besser dran – hat sie es nicht, wird sie ablehnen und zeigt damit, dass es ihr um deinen Kuss geht um ihre Diziplinen wieder zu erlangen“
„Ich weiß nicht… darüber muss ich nachdenken. Zuerst mal muss ich ihr überhaupt erstmal das Angebot unterbreiten. Vielleicht möchte sie ja auch Mensch bleiben und das Leben genießen… aber wenn sie das Untotendasein wieder umarmen möchte, dann wäre sie als Toreador vielleicht gut aufgehoben. So entgeht sie dem Fluch dieses Blutes…“
Muna lächelte ihn an „Natürlich kannst du darüber nachdenken – lass dir alle Zeit dafür – sofern wir überhaupt noch Zeit haben. Markus – und ich habe noch eine Bitte.“
„Die da wäre?“
„Ich möchte es nicht, so gar nichts für dich zu fühlen“
Für einen Moment zögerte er, dann riss sich Markus das Handgelenk auf und ließ etwas Blut daraus hervor treten und über die Hand laufen. Diese streckte er ihr anbietend hin.
Muna sah ihn dankbar an „Danke – ich versprech dir auch, mich nicht zwischen dich und sie zu stellen. Ich werd da sein wenn du mich brauchst – als Freundin, wenn du das willst“ dann beugte sie sich vor und leckte das Blut von seinem Gelenk und den Fingern, schloß so den Riss und richtete sich dann mit geschlossenen Augen auf – um in sich zu fühlen. Dann seufzte sie erleichtert auf, öffnete die Augen und blickte Markus mit einem Lächeln an. „es ist einfach schrecklich nichts zu empfinden“
Er lächelte zurück, jedoch schien es ihm merklich schwer zu fallen. „Ich tue dir gerne diesen Gefallen.
Möchtest du jetzt vielleicht nach Spice schauen? Ich denke gerade eine andere Frau könnte ihr in dieser Situation helfen und du bist auch noch nicht so lange Vampir.“
Muna nickte „wo ist sie? und wo Niklas – falls sie ihn sehen möchte Oder denkst du, er könnte es momentan nicht ertragen?“
„Ich glaube sie sollten sich jetzt nicht zu weit voneinander entfernen und damit meine ich auch miteinander sprechen. Ich weiß nicht wo sie ist, aber er ist ist oben in dem Raum wo du auch seinen Bass her hattest.“
Muna nickte und stand auf – klopfte sich etwas den Dreck von den Klamotten „dann werd ich sie mal suchen gehen“
„Mach das, ich werde hier unten bleiben und darauf warten, dass Raziel sich fertig gemacht hat.“
„du kannst sie ja von mir grüßen – auch wenn ich sie nur einmal kurz gesehen habe. Pass auf dich auf, Markus“
Muna wendete sich zum Bett und lockt das Küken, dass immer noch zusammengekauert auf dem Kissen lag – doch es reagierte nicht. Dann griff sie vorsichtig nach dem Tier und sah es aufmerksam an „es sieht so schwach aus“ flüsterte sie
„Du hast es ja selbst gesagt… es ist nicht mehr viel Liebe in dir. Das wird der Grund sein weshalb es so schwach ist.“
Muna seufzte auf „Also wäre es für das Tierchen besser, wenn ich losfahren würde um raus zufinden, was Dero heute Morgen kurz vor Sonnenaufgang passiert ist“
„Auch wenn ich ihn nicht ausstehen kann, so wäre es wohl das beste wenn du ihn suchen würdest.
Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gefahr vollständig von uns gefallen ist, dadurch dass wir nun wieder im Mittelalter sitzen. Es gibt sicherlich einige alte Vampire die unsere Namen und Bilder im Kopf haben…“
„nicht nur die – auch viele Menschen haben ein gutes Gedächtnis. Mir ist klar, dass Cuervo und auch andere da draussen lauern und nur darauf warten, dass wie uns hier rausbewegen“
„Ich überlege schon, ob ich nicht anfangen sollte die ersten von ihnen zu töten, um zu zeigen, dass wir uns nicht einfach töten lassen werden.“
Muna schüttelte den Kopf „nein, das ist auch kein Weg – aus Gewalt kann nur Gewalt wachsen. Möchtest du immer kämpfen müssen, jetzt wo du Raziel als Mensch an deiner Seite hast und die Möglichkeit besteht, dass sie dich wirklich liebt und sich geändert hat?“
„Der Kampf ist der einzige Weg aus dieser Sache heraus. Wir wurden zum Tode verurteilt und auf die Abschussliste gesetzt, da ist es nur normal, dass wir klarstellen sollten, dass wir das nicht einfach mit uns machen lassen.“
„es gibt auch andere Wege Markus – vielleicht ist meine Idee von heute Morgen doch nicht so verkehrt – vielleicht ist der Prinz bereit zuzuhören“
„Pffff, genau die Person die uns auf die Liste gesetzt hat? Wohl kaum.“
„wer weiß was Cyrils Aktion alles ändert – vielleicht auch die Meinung von alten Vampiren.
Außerdem was hat sie zu verlieren wenn sie mir zuhört? Vernichten lassen kann sich mich danach immer noch. Wobei mir irgendwie gerade ein Widerspruch auffällt.
Hatte der Kerl in dem weißen Raum nicht gesagt man könnte die Phönixkrieger nicht vernichten? Dann ist Enigma vielleicht nicht vernichtet“ sie wirkte im diesem Moment verunsichert und sah sich um, als könnte Enigma im nächsten Moment irgendwo im Zimmer auftauchen. „Schreckliche Vorstellung“
„Das schließe ich aus. Niklas scheint Enigma in die Sonne gebracht zu haben, das kann man nicht mal mit dem Zeichen überleben. Ich habe vorhin ein paar Strahlen gesehen…“ sein Blick ging ins Leere und wirkte fast träumerisch, bevor er sie wieder fokussierte. „Und ich konnte schon fast den Anblick eines erleuchteten Zimmers nicht ertragen, das kann man als Vampir einfach nicht überleben. Außer…“
„Außer?“ *sie setzte sich das Küken wieder vorsichtig zwischen die Brüste in den BH.
„Es könnte eine Einbildung wegen dem starken Licht gewesen sein, aber ich bin mir sicher… ziemlich sicher, dass ich Tarot gesehen habe, wie er im großen Raum oben ein Sonnenbad genommen hat. OHNE Feuer zu fangen.“
Muna schluckte leicht „Tarot – ein Sonnenbad?“ *sie schüttelte ungläubig den Kopf „meinst du
wirklich?“
„Ja, ich habe seinen Zylinder gesehen… es war ein unglaublicher Anblick.“ Er knetete seine Hand wieder „Kannst du dich daran erinnern als du das letzte Mal die Sonne gesehen hast?“
„nicht wirklich – der Tag an dem ich hier angekommen bin war sehr neblig und verhangen. Überhaupt gabs wenig Sonne diesen Winter – immer nur Nebel und Nieselregen“
„Schade. Ich bin noch gar nicht so lange Vampir und habe schon fast vergessen wie es war im Sonnenschein zu stehen und die Wärme auf der Haut zu spüren. Und nachdem ich heute ein paar Strahlen wieder gesehen habe muss ich sagen, dass ich es ganz schön vermisse.“
Muna nickte zustimmend „ja, ich auch – ich bin gerne im Sommer nur im Bikinitop Motorrad gefahren“
„Ohja, Motorrad fahren, das fehlt mir auch so sehr. Mich hat man regelmäßig außerhalb von Hamburg angehalten.“
„Mich nie – ich bin immer mit der Enduro ab durch die Pampa geflitzt wenn die Grün Weißen aufgetaucht sind. Ich hab keinen Führerschein“
„Tja, mit meiner Yamaha ist das etwas schwieriger durchs Gelände zu kommen, ich konnte gerade mal mit Geschwindigkeit punkten. An einigen Tagen hab ich vorher extra die Nummernschilder abgenommen.“
Muna lächelte leicht „ich hab nie schnelle Maschinen gehabt – irgendwie hab ich nie soviel Geld dafür übrig gehabt“
„Geld ist nicht der einzige Weg sich Dinge zu organisieren.“
„ist klar – aber ich hatte es nie nötig zu klauen“
„Tja, dann hast du Glück gehabt.“
„Ich hatte gute Freunde, die mich bei sich aufgenommen haben, als ich von meiner Alten weg bin“
„Wie ich schon sagte, manche haben Glück wenn das Leben sie fallen lässt, andere müssen sich von ganz unten wieder hoch kämpfen.“
„nun ja – vielleicht kannst du dir deshalb nicht vorstellen, dass es auch ohne Kampf gehen kann in manchen Fällen. Darf ich es wenigstens versuchen?“
„Du kannst es versuchen, aber ich würde es vorziehen nicht mit zu kommen. Wie kannst du erwarten, dass du heil wegkommst wenn deine Versuche nicht zünden sollten und du dich mitten im Berner Schloss befindest?“
„Vielleicht erwarte ich das gar nicht. Und vielleicht will ich es auch nicht. Dann müsste ich wenigstens auch nicht mehr nach dem Willen dieser komischen Dämonenlady tanzen“
„Wenn du denkst, dass der Tod wirklich ein Ausweg ist, dann bitte. Aber vergiss nicht, deine Seele ist längst verkauft, auch der Tod wird dir keine Freude bringen.“
„Auch damit rechne ich nicht wirklich. Meinen Glauben nach müsste ich kämpfend mit der Waffe in der Hand sterben, um überhaupt nach Walhalla eingehen zu können.“
„Ich glaube kaum, dass du dieses Pistölchen noch ziehen kannst wenn du dich in die Höhle des Löwen begibst. Du wirst schneller den Kopf verlieren als du mit den Händen zucken kannst.“
„Wenn Cuervo da ist bestimmt nicht – wie sagte er – er ist Meister in Geschwindigkeit.“
„Ich würde mir nicht nur um Cuervo Gedanlen machen.“
Muna zuckte mit den Schultern „vielleicht sollte ich mir um gar nichts Gedanken machen. Aber hier untätig rumsitzen kann ich auch nicht.“
„Jeder von uns muss tun was er für richtig hält. Doch momentan wäre es wirklich wichtig wenn du dich um Spice kümmern würdest.“
Sie nickte und stand wieder auf „Du hast recht – wir sehen uns dann im Instrumentenraum bei Niklas“ Muna machte einen Schritt auf Markus zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange
„Danke, dass du runtergekommen bist als ich geschrien habe“ flüsterte sie noch kurz ins Ohr.
„Du bist schließlich meine Freundin.“ Dann wartete er, dass ihre Schritte verklangen und verschwand dann ebenfalls im Gang.
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