„Die…Werwölfin mit der ich hier nach Deutschland gekommen bin hat eine Tochter geboren.“
Sein Blick ruhte nun auf Tamara und sie verstand, bevor ich es begriff.
„Das ist etwas, was ich niemanden sonst erzähle. Das ist mein Geheimnis das ich mit mir herumtrage und die Erinnerungen von dir an deine Familie sind dafür da gewesen, um dich in Unwissenheit zu lassen und dich zu schützen.“
Auf Spanks Gesicht lag ein Väterlicher Ausdruck gepaart mit Sorge und irgendwie kam er mir jetzt das erste Mal, seit ich ihn kannte, menschlich vor.
„Das heißt sie ist jetzt…halb Werwolf…halb Vampir?“
fragte ich ungläubig, woraufhin Spank nickte.
„Aber sie hat kein Problem mit Sonnenlicht. Ganz offensichtlich.“
„Genaugenommen ist sie eigentlich ein Mensch. Sie hat aber quasi…sie trägt diese beiden verschiedenen Rassen in sich. Was dann bedeuten kann das eure Tochter etwas davon besitzt.“
erklärte Spank weiter.
„Die Augen die ich gesehen habe, haben mich an etwas anderes erinnert.“
murmelte ich. Die Augen waren beängstigender gewesen, als die des Tieres.
„Nun sie wird sicherlich dein Tier mit übernommen haben. Inklusive allem was daran hängt.“
„Ich meinte auch wirklich nur den Dämon. An mein Tier hat mich das überhaupt nicht erinnert.“
„Dann hängt der wohl mit dran.“
Spank schien sich über diesen Umstand weniger sorgen zu machen wie ich. Obwohl er ihn selbst auch einmal in sich getragen hatte.
„Den muss ich auch noch loswerden.“
„Hmhm. Das ist auch der Grund, warum man dich nicht mit Blut binden kann und wieso ich trotzdem ein Auge auf dich hatte.“
Wendete sich Spank wieder an Tamara. Diese war inzwischen Kreidebleich geworden und lag mehr in meinen Armen als das sie saß.
„Du bist etwas besonderes Tamara. Das ist der Grund wieso ich versucht habe auf dich zu achten, auch wenn es nicht immer gelungen ist und es wäre sehr schade, wenn du einfach von uns gehst.“
Ich blickte in Tamara Gesicht, welche die Lippen zusammenpresste und zu zittern begann. Dann lief die erste Träne ihr Gesicht herab und als wäre das der Dammbrecher gewesen begann sie hemmungslos zu weinen. Jetzt nahm ich sie in den Arm. Mir war es egal, ob sie sich zurückzog oder nicht. Aber das tat sie nicht. Sie lehnte sich an mich und weinte. Innerlich atmete ich auf. Dann wanderte mein Blick zu Spank. Eigentlich war das hier auch seine Aufgabe. Immerhin war er ihr leiblicher Vater und sollte ihr in so einem Moment Trost spenden. Spank bewegte sich auch und lies sich auf der anderen Seite nieder, so war Tamara nun zwischen uns und verarbeitete das eben gehört auf ihre Art.
„Das heißt…meine Eltern sind nur Einbildung?“
Trotz das sie eben ihren leiblichen Vater kennen gelernt hatte, hatte sie natürlich die letzten Jahre Liebe für ihre anderen Eltern empfunden. Für andere Personen, die nichts mit ihr zu tun hatten.
„Teile deiner Erinnerung sind es in der Tat, aber es gibt diese Personen wirklich und sie haben wirklich auf dich aufgepasst.“
„Leben sie noch? Also zumindest ihre Mutter? Das du noch lebst ist ja unverkennbar.“
fragte ich mitfühlend und Tamara im Arm haltend.
„Nun Tamara ist noch nicht so alt und glücklicherweise war das nicht vor tausend Jahren. Insofern haben wir Glück und sie existiert noch.“
„Weißt du wo?“
„In einem Heiligtum der Werwölfe. Etwas außerhalb der Stadt.“
„Du meinst aber nicht den Caern im Wald in der Nähe dieser Villa oder?“
„Nein glücklicherweise nicht. Es ist wirklich sehr außerhalb der Stadt. Ein größerer Wald. Und deine Zieheltern sind ebenfalls gemeinsam mit Werwölfen in Sicherheit. Sie achten auf sie.“
„Aber glaubst du wirklich das sie in Sicherheit sind, wenn Cuervo herausfindet wo sie sind? Ich habe gesehen wie fünf Werwölfe von Razorclaw innerhalb von einer Sekunde getötet wurden.“
Meine Sorge schlug schon wieder Wellen, weit über die mir bekannten Personen hinaus.
„Razoclaw ist ein Magier der Zeit. Für den ist eine Sekunde nichts wert. Aber ja. Cuervo ist in der tat gefährlich, und wenn er sie bekommt, wird das ihr Ende sein. Aber ich denke er ist mehr interessiert an den Informationen über die Zukunft.“
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