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Bloodlust 2

Sie hätte sich gar nicht die Vene aufreißen müssen, seine Zähne senkten sich tief in ihren zierlichen Unterarm, schrammten für einen Moment auf dem Knochen entlang, bevor er anfing zu trinken.

Sarkra hatte bisher nur einmal Vampirvitae geschmeckt, die von Enigma im Bunker und die hatte einen komischen Beigeschmack gehabt. Vielleicht waren die Geistesstörungen für dieses komische Aroma verantwortlich gewesen, doch das konnte er nur vermuten, weil Munas Blut erst das zweite Vampirische war das er zu trinken bekam. Und es schmeckte ganz anders.

Ihr Blut war süßlich und ein bisschen bitter. Seine Augen rollten in ihren Höhlen als sich der Geschmack zuerst in seinem Mund und dann im Rest seines Körpers ausbreitete. Seine Lider flatterten und er konnte nicht verhindern, dass sich vor seinem geistigen Auge ein Teppich der Halluzination ausbreitete.

Noch einmal war er im Dämonenhaus, in dem Vorraum zu dem Spiegelraum. Das Gatter öffnete sich vor ihm und er sah Muna auf der anderen Seite stehen, hinter dem zweiten Tor. Sie hatte es also geschafft, war gegen ihren Gegner angekommen. Dass das seiner Erinnerung widersprach war ihm ziemlich egal. Sarkra schaute zum Spiegel und aus der glänzenden Oberfläche erhob sich Raziel.

Niemand anderes, nur sie und sie war nicht so untätig wie das letzte Mal. Sie ging auf ihn zu, viel schneller als er gehen konnte. Oder ging er viel langsamer? Alles schien um ihn rum schneller geworden zu sein, nur er watete durch ein Meer der Langsamkeit. Dann war sie bei ihm und sie kämpften. Schwerter klirrten gegeneinander, das abgestoßene Metall regnete in Funken zu Boden. Und letztlich verwandelte sich seine Umgebung wieder. Er stand im Keller des Berner Schlosses, die verletzte Raziel vor sich. Und am Ausgang dieser Szene änderte sich nichts. Er ließ das Schwert niederfahren und trennte ihren Kopf von den Schultern, so ,dass dieser an ihm vorbei rollte.

Doch als er seinem Weg mit den Augen folgte stand noch jemand im Keller, jemand der in seiner Erinnerung nicht da gewesen war.
Sein Herz war schwer von dem Verlust den er sich gerade selbst zugefügt hatte, doch anstatt an der kalten Wand versank er nun in Munas Umarmung. Sie fühlte sich sogar ein Stück wärmer an als er selbst und ihre Arme spendeten ihm Trost und Geborgenheit. Langsam schloss er die Augen, da spürte er etwas tief in sich drin aufheulen. Es riss ihn zurück in die Wirklichkeit, an ihr Handgelenk.

Sein Biss in ihr Fleisch hatte sich verfestigt, der Druck war noch stärker geworden. Es gierte ihn nach mehr, er wollte mehr von diesem süßen Blut, mehr von ihr und langsam merkte er, wie sich seine Beherrschung unter dem größer werdenden Drang verflüchtigte…

Published inRollenspiel-Storys

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