„Mensch, Hannah geh ran.“, grummelte Jake ins Handy, während es am anderen Ende tutete. Er lenkte den Wagen mit einer Hand und telefonierte mit der anderen. Wobei er mehr darauf wartete, dass seine Partnerin ans Telefon ging. Die plötzlich erschallende Sirene hinter ihm, ließ ihn zusammenfahren. Er ließ das Handy fallen und ergriff das Lenkrad mit beiden Händen, um dem Löschzug auszuweichen. Dieser hatte ein ziemlich riskantes Tempo drauf, aber die Straße war glücklicherweise breit genug.
Es folgten noch zwei weitere Löschzüge der Feuerwehr, bevor Jake wieder weiterfahren konnte. Er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache und als er schließlich bei Hannahs Wohnung ankam wurde dieses bestätigt. Der ganze Häuserblock stand in Flammen. Die Feuerwehr war bereits dabei, zu löschen und es kamen weitere Wagen, die sich mit Sirenen ankündigten. Die würden sie auch brauchen, um dieses Feuer zu bändigen.
Jake blieb fast der Atem weg, als er ausgestiegen war und das Gebäude hinaufblickte. Überall schlugen Flammen um sich. „Komm schon, Mädchen. Sag nicht, dass das der Grund ist, warum du nicht ans Telefon gehst.“
Es klingelte, Jake setzte sich wieder in den Wagen und hob ab. Aber es war nicht Hannah, sondern sein Chef: „Winkens, wo sind Sie?“, klang er mahnend.
„Bei Grimm, mir das Feuerwerk ansehen.“, Jake blickte dabei aus dem Autofenster zu den Feuerwehrmännern, die eilig ihrer Arbeit nachgingen.
„Sie kommen gerade aus dem Krankenhaus und das erste was Ihnen einfällt ist zu Frau Grimm zu fahren? Winkens! Lassen Sie die Frau in Ruhe und melden Sie sich umgehend bei mir im Büro. Ich muss Sie über Änderungen informieren.“
Jake war eigentlich schon im Inbegriff das Telefonat zu beenden, als er seinen Daumen nochmal von dem roten Telefonsymbol wegzog: „Änderungen? Was für Änderungen?“
„Grimm ist versetzt worden und Sie bekommen einen neuen Partner.“
„Was?“, Jake erblickte die ersten Leute, die aus dem Gebäude gerettet wurden, aber Hannah war nicht dabei. „Was für eine Scheiße läuft hier eigentlich?!“
„Wir klären das hier.“, das klang nun doch eher nach einem Befehl.
„Fuck you.“, knirschte Jake und schaltete das Telefonat ab. Er stieg aus dem Wagen aus und ging nun doch zu dem Gebäude hin. Warum sollte man Hannah von einen Tag auf den anderen versetzen? Und wohin? und warum hat ihm niemand Bescheid gesagt? Warum hatte Hannah nichts gesagt? Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Jake drückte nochmal die Kurztaste für Hannahs Nummer.
„Bleiben Sie bitte auf Abstand.“, sprach ihn einer der Feuerwehrmänner an. „Zu Ihrer eigenen Sicherheit.“
Jake blieb stehen, Hannah ging immer noch nicht ans Telefon. Aber diesmal hörte er ein Knacken in der Leitung, was ihn für einen Moment stutzen ließ. „Hör‘ zu du Arschloch, wenn ich dich finde, wirst du dir wünschen einen anderen Weg in deinem Leben eingeschlagen zu haben.“, brüllte Jake ins Telefon. Es blieb am anderen Ende still für ein paar Sekunden, bis aufgelegt wurde.
Auf den Blick des Feuerwehrmannes fragte Jake mit einem genervten „Was?“, bevor er sich wieder abwandte und zurück zum Auto ging. Widerwillig fuhr er dann doch aufs Revier, er brauchte ein paar Informationen.
Hier war irgendwas richtig faul.
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