„Wenn in L.A. die Sonne aufgeht ist es als würde man auf den Ruinen eines besseren Lebens stehen.“ Michael sah die 8 Stufen des Hauseingangs runter bis auf die unterster Stufe, wo ein etwa sechzig jähriger, schwarzer, Obdachloser stand und philosophierte. Er grinste den alten Mann an: „Oscar das klingt so gar nicht nach Dir.“
„Danke Sir, das ist es auch nicht.“ Oscar sah zu dem jungen Deutschen auf und betrachtete seine hagere Gestalt. Seine blauen Augen wirkten wach und unruhig, wie auf etwas gerichtet, dass man auf den asphaltierten Straßen der Stadt nicht wahrnehmen konnte. Seine dunklen Haare umrahmten sein Gesicht und gaben Michael eine mysteriöse, anziehende Aura.
„Ist nicht viel passiert hier in der Gegend. Die üblichen verdächtigen und Mrs. Dreyfuss aus der 118 ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wohl ein Herzinfarkt.“ Er zuckte mit den Schultern, als würde er es bedauern, sich aber dem Schicksal beugen, dass Leuten aus dieser Gegend nunmal widerfährt.
„Naja, man kann nicht immer Glück haben!“ Michael warf dem alten Mann eine Orange zu und bestätigte Oscars Schicksalsergebenheit. „Hier, ein paar Vitamine.“ Dann überreichte er ihm drei Dollar. Er war seine beste Quelle in diesem Viertel und lebte direkt unter der Treppe zum Hauseingang. [...]