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[Gruppe 1] Kapitel 6 – Peace, I hate the word

Stimmung

Der jung aussehende Mann lehnte sich in dem Stuhl zurück und verzog den Mund zu einem Grinsen: „Sieh an, Rook existiert also noch.“ Auf dem Bildschirm flimmerten das Video von Patrick, auf dem Rook vor etwa einem Monat zu sehen war. Eine Vogelspinne kletterte von seiner Schulter über den ausgestreckten Arm über die Computermaus auf den Schreibtisch.

Das fahle Licht, welches in den Keller schien, zeigte deutlich den Staub der sich in der Luft befand. Hinzu kam noch die Asche der Zigarre, welche er achtlos mit dem Finger abklopfte und zu Boden segeln ließ. Er schob den Stuhl zurück und erhob sich, bließ den Qualm aus seiner Nase aus und griff nach dem vergilbten Pergament auf dem anderen Tisch, betrachtete den Grundriss, der darauf aufgezeichnet war. Wieder grinste er kurz.

Mit einem weiteren Zug an der Zigarre bewegte sich sein schlanker Körper durch den verstaubten Raum, die grünen Augen glimmten freudig auf, als er die Luke des Schreibzimmers aufzog und die Leiter hinabblicken konnte. Ein Schwarm Spinnen huschte nach unten, er legte das Pergament zur Seite und ließ sich durch das Loch im Boden nach unten gleiten. Lautlos kam er unten auf, ging leicht in die Knie um den Fall abzufedern und schaute sich um, die Zigarre wieder an die Lippen führend.

Verspielt strich er mit den Fingern über den Ebenholzstab, welcher in den Steinsarg eingelassen war, während er daran vorbeiging. Auch warf er einen prüfenden Blick in das Weinregal, in dem Tonkrüge mit schwarzen Kordeln lagen und mit Wachs versiegelte Korken besaßen. Zufrieden betrachtete er die Symbole, die nur für ihn aufglimmten. Der Spinnenschwarm folgte ihm in einer fließenden Bewegung durch den Raum bis zu der schweren Tür aus kaltgeschmiedetem Eisen.

Er schob diese wieder hinter sich zu und blieb für einen Moment stehen, wieder Qualm ausblasend. Unter ihm lag der Altarraum der schwarzen Kirche und die Fratzen und Bildnisse der Gehörnten starrten ihn erwartungsvoll an. Er legte eine Hand um das kalte Geländer und nahm den Schmerz auf, der darin brodelte. Für einen Moment schoben sich zwei Welten übereinander und er sah die pulsierenden, purpunen Kugeln, die am Geländer und den Wänden entlangwanderten, als hätten diese eine Haut, die den wahren Schrecken verbarg.

Die schwarze Kirche sah aus wie ein einziges, lebendes Ding und der Boden war getränkt von Eiter und Galle. Darau formte sich ein Klumpen, der langsam in die Höhe ragte, dabei hin und her schwang als wäre dieses lebendige auf der Suche nach etwas. Ein letztes mal zog er an der Zigarre, die Vogelspinne war wieder auf seiner Schulter. Dann hob er die Hand, als wollte er etwas rundes darin aufnehmen. Es schien fast, als formte er den Klumpen zu etwas….humanoidem.

Die Kreatur aus schwarzem und purpurnem Schleim bekam zu den Tentakelartigen Gliedmaßen noch klauenbesetzte Flügel und breitete diese aus. In den Augen sprach das Chaos. Es erwartete einen Befehl. Der Qualm wurde wieder ausgeblasen und formte sich zu einem Gesicht.

„Finde ihn und bring ihn mir…in einem Stück!“

Die Kreatur bewegte sich aus der Kirche – direkt durchs Fenster.

Er wischte das Myar-Gesicht aus Qualm vor sich weg: „Dumm wie Brot, aber effektiv.“

Published inRollenspiel-Storys

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