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[Harald Seger] Komplott

Stimmung
John streckte sich nachdem sie den Raum verlassen hatte, lies das erlebte noch mal auf sich wirken. Das hat er seit langer Zeit nicht mehr getan und es fühlte sich gut an. In Gedanken versunken, öffnete er die Tür und fand eine Wache vor, die allerdings bewusstlos vor der Tür lag. Er zögerte einen Moment, nahm sich seine Kleidung, fand die Briefbörse und legte sie neben ihn, ohne auch nur zu schauen was darin war. Die alten Sachen lies er neben dem armen Kerl liegen und schlich sich durch das Anwesen erst mal hinaus.

Serrah … ich muss überleben … für sie. Und Raziel … sonst war das ganze umsonst. Um ihren Rücken zu decken mach ich die ganze Sache… Serrah … ich hoffe sie pfeift die Hunde des Krieges zurück, wenn das Komplott aufgedeckt ist. Verdammt, ich sollte mich bei Ihr entschuldigen … Shirley …

Auf den Weg in den Park und von da zu Siemens

Schnell machte er sich auf den Weg in den Stadtpark. Er wollte eigentlich zu Shirley, hat sich aber zuerst mit Raziel länger unterhalten. Dann die angebliche Flucht von Cyril und dem Massaker an den Vampiren … Er hatte mit Raziel zusammen einen Trumpf gerettet, mit dem vielleicht keiner mehr rechnet. Doch dafür musste er überleben. Als er im Park ankam, merkte er wie groß die Probleme der Garou wirklich waren. Er bemerkte Svenja, wie sie gerade im Kampf mit einem ihrer Gegner steckte. Er konzentrierte sich auf das Tier in ihm und gewährte ihm für den Moment sich zu manifestieren. Mit Klauen die von Fenris persönlich stammen könnte, stürzte er sich in den Kampf. Gemeinsam rangen sie den Werwolf nieder und Svenja beruhigte sich, zerfetzte ihn nicht auf der Stelle.

„Was willst Du hier?“ schnaubte sie ihn an.

„Ich bin John MacLaren vom Clan der MacLaren und will mich erkundigen, wie es Shirley geht.“

„Da bist Du leider zu spät, die Schlampe hat Remus zerfetzt, einen Kainiten und hat einen andern stehen lassen. Und ist direkt zu Siemens.“

„Es tut mir leid, ich wusste nicht … Remus … ist sie eine Tänzerin?“

„Wenn man nach der Fellfarbe geht, JA!“ schnaubte Svenja weiterhin.

John ging in die Knie, schaute auf die 18 cm langen Klauen, die an seinen Händen wuchsen, vergrub sein Gesicht in den Händen und weinte für die gefallenen blutige Tränen.

„Ich habe keine Ressourcen um sie zu suchen.“ Meinte Svenja, nicht gerade besänftigt.

„Dann gehe ich allein und werde sie finden.“

„Gute Jagd“

John verschränkte die Arme unter dem neuen Mantel, hauptsächlich um die Klauen darunter zu verbergen. Eine Weile schritt er dahin und in einem unbeobachteten Moment zückte er das Handy und konzentrierte sich darauf, es nicht zu beschädigen und mehrere SMS zu schreiben.

Raziel, es tut mir leid was da passiert ist, aber Du hast ihre Augen ja selbst gesehen, irgendwie haben sie mich verzaubert, dazu der Duft ihrer Haare, der Körper ansich … Ich bin bei Siemens und werde eine riesige Dummheit begehen um jemand anderen hoffentlich vor einer noch größeren Dummheit zu bewahren.

An Sarkra, Stephan, Kai schickte er eine andere SMS.

Bin bei Siemens und könnte Hilfe brauchen, weil ich bald reingehe. Harald

Er wartete noch eine Weile, nach einer halben Stunde schrieb er eine weitere SMS an Raziel:

Es tut mir leid, das wir nicht die Möglichkeit hatten, uns besser kennen zulernen, Jungfrau von Hamburg. Da bisher kein Zeichen von Dir oder den anderen kam ist es Zeit, die Dummheit allein zu begehen. Aber nicht ohne für Dich ein wenig Karthago zu den Ventrue zu bringen. Solltest Du mir folgen, die Kreuze markieren den Weg.

John MacLaren vom Clan der MacLaren.

Für die andern schrieb er:
Ich hätte Euch gern noch mehr beigebracht. Doch könnte es sein, das ich mein Schicksal bald erfülle. Kaa … sollte ich das irgendwie überstehen, dann werde ich den Herrn der Ringe auf jeden Fall lesen. Dietrich … pass auf, das Du nicht den Kampf gegen die innere Bestie verlierst. Wende Dich an Raziel, wenn Du hilfe brauchst, sie wird Dich leiten. Stephan … bleib so wie Du bist, und versuche für Dietrich ein gutes Beispiel zu sein. Und seid auf der Hut vor Enigma … Jetzt, da ich meinen Namen kenne, bin ich der Meinung ihr solltet ihn erfahren.

Wenn ihr in einer halben Stunde nichts von mir hört, dann brauche ich dringend Hilfe!

John MacLaren vom Clan der MacLaren

Er sammelte sich, dachte noch mal an die anderen …

Serrah … Raziel, Kai, Stephan, Sarkra …  Shirley … wegen ihr war er hier.

In der Dunkelheit wartete er auf die andern und versuchte sich auf das bevorstehende vorzubereiten. Doch seine Gedanken fanden keine Ruhe, drifteten in längst vergangene und vergessene Zeiten zurück. Er stand vor vielen Männern und Frauen. Eine Rede formte sich, die über das gesamte Schlachtfeld getragen werden zu schien.

Der Weg in die Schlacht.

“Brüder und Schwestern … heute ist vielleicht unser letzter Tag in Freiheit. Doch sage ich, auch wenn der Gegner überlegen und seine Waffen stärker sein mögen, wir werden siegreich sein, denn wir kämpfen für etwas das wichtiger ist, als neues Land oder jemand der neue Steuern für ein Land zahlen kann, indem er nicht geboren wurde.
Wir kämpfen für unser Heim, unsere Lieben am Herd, die Freiheit … Niemand wird uns schlagen können, so hängt doch alles was uns wichtig ist von dieser Schlacht ab.

Wir können nicht verlieren, wenn sie uns in dieser Schlacht schlagen, so werden die Barden von den Tapferen erzählen, die trotz geringer Zahl und schlechterer Ausrüstung einem überlegenen Feind trotzten. Auch wenn er jeden einzelnen von uns abschlachten sollte … wir werden siegen, weil jede Wunde, die wir schlagen, ein Sieg ist …

Sie mögen diese Schlacht gewinnen, doch wir werden durch diese Schlacht unsterblich …

Unsterblich weil wir einen überlegenen Feind in die Flucht geschlagen haben …

Unsterblich, weil wir einem überlegenen Feind heldenhaft gegenüber gestanden haben.

Unsterblich weil er vielleicht die Schlacht gewonnen hat, aber für jeden blutigen Striemen haben wir gesiegt … denn wir Kämpfen für das, was recht ist… ein Sieg für jeden unserer Gefallenen, weil die anderen irgendwann dieser Schlacht gedenken … und welches Königreich … welches Kaiserreich … welches Reich auch immer, rühmt sich damit eine unterlegene Streitmacht besiegt zu haben ?

Ihr seht also … Jede Wunde die wir schlagen, ist ein Sieg! … sie werden sie aus Feigheit verschweigen !…

Jeder Gefallene auf unserer Seite ist ein Sieg !… denn sie werden sich ihrer Feigheit schämen!

Jeder Gefallene auf deren Seite ist ein Sieg! …
den wir zeigen ihnen, dass sie nicht unschlagbar sind!

Und wenn sie uns niederschlachten, wir haben gesiegt! Denn wir waren im Recht, für alles, was uns lieb ist einzutreten! Und welcher Barde, welcher Gelehrte, welches Kind, welcher Mann, welche Frau, welches Mädchen hört gern Geschichten, über Schlachten wo der Feind gnadenlos und ohne Mühe niedergemetzelt wurde?

Jeder aber wirklich jeder hört doch gern Geschichten über Heldenmut und die Tollkühnen, die sich einer Situation stellen, in der sie nicht siegen können …

Ihr seht sie können uns niedermetzeln, unsere Heime brandschatzen, unsere Mauern schleifen …

Egal was sie tun … Wir werden durch die Geschichten unsterblich!“

Shirley … ich bin unterwegs …

waren seine Gedanken, als er sich aufrichtete und zur Hintertür des Siemensgebäudes ging, die Arme immer noch unter dem Mantel verschränkt.

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