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Schmerzhafte Medizin

Stimmung
Der Schmerz durchflutete seine Muskeln zum wiederholten Male. Langsam war er sich sicher, dass dieser Genetiker, das mit Absicht tat, um ihn zu quälen. Er konnte seine Bewegungen hören, wie er mit Metallgegenständen hantierte. Das typische klirren, jedes Mal, wenn er etwas fallen lies, war ekelerregend. Nur dagegen tun, konnte er effektiv nichts. Er musste sich ja mit einer Anormalität einlassen, die nichts besseres zu tun hatte, als sein Katana in seinen Körper zu stecken. Im Krankenhaus galt er jetzt wahrscheinlich als tot, aber da war er ja nicht mehr.
„Nicht bewegen! Sonst geht die Narbe wieder auf.“ erklang endlich die Stimme des Genetikers. Es war eine junge männliche Stimme, die dort sprach. Er hatte mit einem älteren Mitglied gerechnet, also schlug er die Augen auf. Der junge Mann war in einen grünen OP Kittel gekleidet und trug zudem eine Gesichtsmaske, aber um die Augen lagen keine Falten, was zur Stimme passte. Die blauen Augen verrieten eine gewisse Neugier, die er sicher gleich befriedigen musste, wenn er hier wieder raus wollte. „Sie haben einen ganz schönen Schaden an den Inneren Organen erlitten. Ich musste einige austauschen, weil sie sich nicht wieder regeneriert hätten. Das ganze kann ich dann sicherlich an ihre Abteilung weiterleiten, damit die Kosten gedeckt werden?“ fragte der Chirurg, während er sich die Hände wusch und die Handschuhe auszog. Michael blieb vorerst stumm liegen und betrachtete die Metallene Decke, des Operationssaals. Irgendwie war einiges schief gelaufen, seid er Teshi und seinen Freunden die Akten überlassen hatte. Jetzt war er wahrscheinlich im Konstrukt, was es auch nicht besser machte. Die alten Säcke im Elfenbeinturm würden die Rechnung sicher nicht lustig finden.
„Wenn mir die Frage gestattet wäre, was musste ersetzt werden?“ Er hatte schon ein mulmiges Gefühl, als sein gegenüber sich die Maske abzog und ein Grinsen zum Vorschein kam. Er sollte recht behalten. „Den linken Lungenflügel, Leber, Milz und einen Teil des Darms mussten wir vollständig ersetzen. Ich denke das die Bakterien, die zu dieser beschleunigten Nekrose geführt haben, aber nicht weiter übergegriffen haben. Somit sind sie außer Lebensgefahr, aber ich empfehle inständig noch einen weiteren Monat Ruhe.“ Michael schüttelte den Kopf und stemmte sich hoch, um zumindest auf der OP Liege sitzen zu können. „Dafür habe ich keine wirkliche Zeit. Ich muss, genau wie sie, arbeiten.“ Der junge Arzt schüttelte den Kopf. „Dann handeln sie gegen ärztlichen Rat, aber dagegen werde ich nichts unternehmen. Wenn sie meinen das sie wieder weg müssen dann gehen sie. Aber denken sie daran das ihre neuen Organe sich erst an ihren Organismus anpassen müssen. Das kann bis zu einem Monat dauern. In dieser Zeit sind Schmerzen und eventuell ungewöhnliche Körperreaktionen denkbar. Achten sie darauf, dann können sie gerne zurück kommen und sich Schmerzmittel geben lassen. Ich gebe ihnen jetzt erst einmal eine Packung mit. Sollte das nicht ausreichen, gebe ich ihnen weitere.“
Michaels Blick blieb kalt und er hörte den Ausführungen des Stammvaters zu. Zwar war er immer noch nackt, aber das war ihm gerade egal. Immerhin war er wieder zusammengeflickt worden. „Also gut dann geben sie mir bitte die Painkiller und meine Sachen. Ich muss leider auch schon wieder los. Wie lange war ich hier?“ Der Arztkittel landete bei den Handschuhen im Müll. „Etwa 36 Stunden. Davon 24 in einem künstlichen Koma. Daher ist ihr Kreislauf sicher noch nicht wieder voll da. Aber kommen sie mit.“ Michael seufzte, über die ständigen Belehrungen, auf die er verzichten konnte. Er rutschte von dem Tisch und schwankte, als ihm kurz schwarz vor Augen wurde. Schnell fasste er nach, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und atmete durch, als sich die Schwärze zurückzog. Der blonde Arzt schien nichts gemerkt zu haben, aber Michael konnte das leichte Beben der Schultern sehen. Er lachte sich ins Fäustchen. „Na warte Freundchen, wenn ich mit diesem Konstrukt fertig bin, dann arbeitest du als Altenpfleger in Deutschland!“ dachte er, bevor er auf den Gang folgte. Die Türen hier gingen automatsich auf, was es ihm zumindest ersparrte seine schlaffen Muskeln allzusehr unter Belastung zu stellen.

Er wurde zwei Räume weiter geführt in dem es Duschen und Umkleiden gab. „Mein Name ist  übrigens Alexej.“ Michael stockte, als er plötzlich einen Namen genannt bekam. Damit hatte er gar nciht gerechnet. Normalerweise gab es nur Nummern, aber hier im Nichts schienen die Normalen Regeln ja ohnehin nicht zu gelten. „Michael.“ entgegnete er resignierend. Sollte er doch dem Namen ein Gesicht zuordnen können, wenn er schon versetzt wurde. Alexej trat a die Wand heran und legte seine Hand darauf, was diese dazu brachte kurz aufzuleuchten, bevor sie einen Schrank freigab in dem eine ganze Menge tabletten, Flüssigkeiten und andere Medikamente gelagert wurden. Damit konnte er herzlich wenig anfangen, aber der junge Mann schien was von seinem Job zu verstehen. Er reichte ihm ein Tablettenröhrchen mit 25 Tabletten, ohne Beschriftung. Nur ein V war auf die Pillen gestanzt worden. „Was ist das für Zeug?“ Der genervte Ausdruck auf dem Gesicht den Mannes lies Michael grinsen. „Ja, ich weiß Painkiller. Haben die Nebenwirkungen?“ „Schmerzmittel haben immer Nebenwirkungen! Also seien sie vorsichtig. Wenn es schlimmer wird, kommen sie wieder.“ „Jaa…kann ich mich nun anziehen?“ „Natürlich.“ Alexej lächelte gezwungen und berührte die Wand an einer anderen Stelle womit sich ein fach herausschob in dem neue Kleider waren. „Wo sind meine alten Sachen?“ Er würde niemals so einen Mist anziehen. Das sah total affig aus. „Die mussten wir verbrennen, es gab Anzeichen dafür das Keime in ihrem Blut waren, welches auch die gesamte Kleidung verunreinigt hat. Es war viel zu gefährlich sie zu behalten. Infektionsrisiko wissen sie?“
„Ist jetzt nicht euer Ernst! Der Ledermantel hat 300 Euro gekostet! Und ihr verbrennt den einfach?“
Der Arzt nickte nur. „Ja.“ war die lapidare Antwort und Michael fiel nichts mehr ein was er nochd azu hätte sagen können. Stattdessen zog er sich murrend die silber glänzenden Sachen an, die ihm die Stammväter zur Verfügung gestellt hatten.

Published inRollenspiel-Storys

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