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Cuervos Erinnerungsschübe II

Die Klingen prallen aufeinander, das Mondlicht spiegelt sich darauf. Er stockt, als er den Gegner erkennt. Versteht, warum es die ganze Zeit nach Magie gerochen hat. Der Blick seines kleinen Bruders ist hart geworden über die Jahre. Zielstrebigkeit liegt im Blick des Bruders, ein wenig Stolz auf den kleinen Bruder rührt sich in ihm.

„Was ist, warum zögerst du?“, Wut liegt in der Stimme des kleinen Bruders. „Du hast soviele von uns vernichtet, da wirst du bei mir doch jetzt keine Ausnahme machen.“

Er geht einen Schritt zurück und senkt die Waffe: „Du bist groß geworden.“

Der kleine Bruder schaut zu ihm auf, zögerlich senkt auch er die Waffe: „Hör auf damit. Kehre um. Sie sind schon zornig genug geworden, haben den Herrn der Jade um Hilfe ersucht den Fluch den du über die Länder bringst zu brechen. Hör auf… die Menschen deines eigenen Volkes zu töten.“

„Menschen?!“, er schüttelt den Kopf. Sie hatten seinen Bruder verdreht: „Die Lebensesser ernähren sich von ihren Körpern und ihren Geistern. Sie stehlen die Energie, das Chi, obwohl es den lebendigen Wesen zusteht. Sie ziehen die Energie aus allem, bis das Gleichgewicht so sehr gestört wird, das sie das vernichten, was ihnen Kraft gibt.“

„Das ist überhaupt nicht wahr! Ich sorge sogar dafür, dass das Gleichgewicht alles durchströmt!“, der kleine Bruder starrt ihn empört an: „Außerdem tust du doch nichts anderes!“

„Ich habe nicht darum gebeten, zu dem zu werden was ich jetzt bin.“

„Denkst du etwa, ich?!“

Für einen Moment ist Stille zwischen den beiden Brüdern. Beinahe zeitgleich lassen sie ihre Waffen zu Boden fallen.

Die Stimme des kleinen Bruders ist nun weniger aufgebracht, klingt versöhnlich: „Tut mir leid… aber ich verstehe einfach nicht, wie du dich dem hingeben kannst. Mit jedem Toten befleckst du dich mehr. Warum tust du das? Bitte sag mir warum.“

„Erinnerst du dich, warum ich losgezogen bin um den Dämon zu töten?“

Der kleine Bruder schaut ihn traurig an: „Du warst fest davon überzeugt, dass die Welt den Menschen gehört. Das keine anderen… Mächte oder Kräfte sie ausbeuten oder manipulieren dürfen. Du bist losgezogen, um den Dämon in deinem Lehrmeister zu vernichten, obwohl er dir die Wege der Magie gezeigt und erklärt hat. Die Magie hat dir sein wahres Antlitz gezeigt. Das muss schrecklich gewesen sein, ich kann es nur vermuten. Aber ich habe miterlebt wie sehr es dich zerbrochen hat. Ich wollte dich nie wieder so sehen müssen, Bruder. Deshalb ließ ich dich ziehen, deshalb half ich dir, die Armee auf zu stellen.“, er muss lächeln, „Wir waren überzeugend, Vater war stolz auf dich. Hätten wir uns mehr Zeit genommen, hätte uns bestimmt jeder Mann des Landes beigestanden. Niemand konnte ahnen, das der Dämon so stark sein würde. Niemand konnte wissen, dass…“, der kleine Bruder stockt und betrachtet ihn, wie er sich auf den Boden setzt.

„Doch, ich hätte es wissen müssen. Ich kannte ihn besser als irgendjemand anderes. Der Wahnsinn… war tief in ihm verankert.“

Der kleine Bruder setzt sich zu ihm: „Es tut mir so unendlich Leid…“

„Gib dir keine Schuld, er hat dich gelenkt, so wie alle Anderen auch. Viele Brüder, Väter und Söhne haben sich in der Nacht gegenseitig getötet. Sie alle sind tot. Sie alle sind seinem Wahnsinn zum Opfer gefallen. Du kannst nichts dafür. Er wusste, dass ich ihm stand halten konnte. Deswegen hat er dich ausgewählt mich zu töten. Es ist nicht deine Schuld.“

Published inRollenspiel-Storys

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