Der Computerbildschim flackerte leicht, während Jan dabei war Codezeile um Codezeile in die Konsole zu tippen. Seine Finger flogen nur so über die Tasten und das Programm nahm fast wie von selbst Gestalt an. Er musste keine visuelle Programmstruktur nebenher haben. Er konnte in den Zeichen lesen, als wäre es ein Buch.Die letzten Zeilen nahmen Gestalt an und er speicherte die Befehle, fügte ein Icon auf seinem Desktop ein und startete das Programm, welches ihm von zu Hause vollkommenen Zugang zum Shreknetz bescherte. Schnell durchflog er die Funktionen noch einmal, bevor er das Programm wieder beendete.
Ein leises „pling“ sagte ihm das er eine neue Email hatte. Er rief sie schnell auf. Sie war von Goltas. Endlich hatte sie ihm geantwortet.
Ein extra Fenster sprang auf uns ihr wahres Gesicht erschien in einem Videoplayer.
„Was hast du getan du kleiner Idiot? Niemand kommt ins Shreknetz, wenn wir es nicht wollen. Du gehörst hier nicht her. Einen Zugang hast du. Noch einen brauchst du nicht!“
„Ja aber ich habe doch nur versucht auch von hier aus etwas herrauszufinden. Das ist doch auch in eurem Interesse oder?“
Seine Stimme klang verzweifelt. Er wusste nicht wieso ihre Worte ihn so trafen. Aber der Vorwurf tat weh.
„Wir haben dich in unseren Clan aufgenommen, damit du uns Informationen zuspielst. Nicht damit du sie herrausposaunst, wie ein Buschtrommler!“
Der scharfe Ton lies ihn zusammenzucken. Ihr Gesicht hatte sich zu einer Maske des Zorns verzerrt.
Immer noch floss schwarzes Wasser aus den beiden 24 Zoll Monitoren. Es reichte ihm bereits bis zum Bauch. Watend versuchte er die Tür zu erreichen. Aber mit jedem Schritt schien die Tür kleiner zu werden. Das Wasser hingegen stieg immer höher. Es reichte ihm bis zur Brust und seine Kraft verlies ihn. Er wollte schreien aber kein Ton kam aus seinem Mund, denn dieser füllte sich mit brackigem Wasser. Es schmeckte fast wie Blut. Nur irgendwie…verdreckt. Er würgte, was zur Folge hatte das er mehr Blutwasser schluckte. Die Kraft verließ sein Glieder. Die Füße verloren den Halt auf dem Boden und er glitt durch undendliche Schwärze. Er bekam keine Luft mehr und presste beide Hände auf seinen Mund, um nicht auch noch den letzten Rest Atemluft aus seinen Lungen zu pressen. Der Wasserdruck auf seiner Brust stieg immer weiter an.
„Nicht schreien!“
dachte er aber der Wasserdruck wurde stärker und er konnte nicht mehr an sich halten. Er schrie…
Plötzlich war da wieder Luft in seinen Lungen. Der brackige Geschmack in seinem Mund war zwar noch da und er war klatschnass. Aber er konnte wieder atmen und unter seinem Körper spürte er rauen Stein. Jan blickte auf und sah weiße Sandaletten. Sein Blick hob sich und streifte über eine blaue Jeans in der schlanke Frauenbeine steckten, über ein weißes Top bis hin in das grimmige Gesicht von Lena. Sie hatte wieder ihre andere Gestalt angenommen. Innerlich atmete er auf. Immerhin nicht mehr diese Grimasse ertragen.
„Dachtest du wirklich du könntest einfach alles was im Shreknetz steht weitergeben, ohne das wir es merken würden?“
zischte sie und griff nach seiner Schulter. Ohne Kraftanstrengung hob sie ihn hoch und betrachtete ihn, während sie seinen Körper vor sich hielt. Er ergriff ihren Arm und versuchte ihren Griff zu sprengen, aber die Finger waren wie ein Schraubstock.
„Du hast nichts begriffen!“
Ihre Linke holte aus und die Ohrfeige, die sie ihm gab schleuderte ihn meterweit von ihr fort. Schmerzhaft schlug er auf dem Asphalt auf, der vor der Polzeistation die Straße bildete. Ein Schmerz durchzuckte seine Brust. Er hörte die Rippe knacken, als er sich aufrichtete. Sein Blick verschwamm, leicht als er versuchte ihre Gestalt wieder zu fixieren. Sie kam leichten Schrittes auf ihn zu und ihre Linke umschloss seinen Hals. Der Druck zwang ihn dazu sie anzusehen. Ein Lächeln umspielte ihre vertrockneten blauen Lippen. In ihren Augen lag ein belustigtes Glitzern, als sie die andere Hand zur Faust ballte.
„Ich werde jetzt meinen Fehler korrigieren!“
Er konnte nicht schreien. Sich nicht bewegen, bis ihre Faust sein Gesicht durchdrang und seinen Kopf von den Schultern trennte.
Er zerfiel zu Staub…
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