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[Muna] Gedanken I

Es ist still in mir, so unnatürlich still. Kein pochender Herzschlag, kein fließender Atem.

Die letzten 24 Stunden kommen mir vor wie ein schlechter Traum und ich fühl mich voll verarscht. Aber erstmal der Reihe nach.

Nachdem mich diese Bestie Lorenzo angefallen hatte, ist ein weiterer Kerl aufgetaucht und hat ihn von mir abgelenkt. Ich hab ihn noch kurz gesehen bevor ich ohnmächtig geworden bin – wie ich später zuerst dachte. Eigentlich war ich aber am Sterben, wie mir Cyril dann später erklärt hat.

Aber ich greif schon wieder vor – ist verdammt schwierig dieses Chaos in eine sinnvolle Reihenfolge zu bekommen. Aber wen würde es verwundern.

Also, ich dämmerte weg. Und wachte irgendwann wieder auf und kam mir komisch vor – ohne dass ich allerdings hätte sagen können, warum. Dann ist mir wieder eingefallen, was passiert ist und ich hab reflexartig an meinen Hals gepackt. Aber da war nichts mehr zu spüren. Gerade wollte ich schon denken, ich hätte es mir nur eingebildet habe ich Geräusche gehört. Ein zweiter Sitzsack knisterte als wäre jemand aufgestanden. Stoff rieb übereinander. Ich wundere mich, wie genau ich das plötzlich höre. Es ist fast unangenehm laut.

Jemand geht vor mir in die Hocke. Ich öffne die Augen und blicke wieder in dieses Gesicht, das gleiche, das ich vor meinem Blackout gesehen habe. Ein junger Kerl, eigentlich ein recht hübsches Gesicht, freche Frisur und geschminkte Augen. Könnte mir gefallen. Er spricht mich an und sagt mir, dass er Cyril heißt, ohne es zu wollen antworte ich, dass ich Muna bin.
Aber dann erschrecke ich – hinter dem Jungen taucht dieser Itaker auf und eh ich etwas schreien kann, greift er Cyril an. Der muss aber durch mein Gesicht gewarnt worden sein.  Wie gelähmt muss ich zusehen, wie dieser Lorenzo dem Anderen auch in den Hals beißt. Es muss ihm ebenso weh tun, wie mir – er schreit und entblößt dabei ebensolche Fangzähne. Vor Entsetzen gelähmt kann ich mich nicht rühren.

Beide ringen miteinander, Cyril erreicht seine Waffe und schießt dem Itaker zwei dreimal in den Kopf. Aber statt umzufallen und tot zu sein, bleibt der stehen, rammt dem Jüngeren noch einen Holzpflock von hinten in die rechte Schulter und flieht, als er zu Boden sinkt und die Waffe dabei verliert.

Cyril bewegt sich nur noch schwach, es sieht aus als wäre seine rechte Seite gelähmt. Mit der Linken kann er das Holzstück in seinem Rücken nicht erreichen. Ich zögere – vor meinem inneren Auge sehe ich seine Zähne drohend vor mir aber schließlich reiß ich mich zusammen, stemm mich hoch und gehe zu ihm, knie mich hin und greife nach dem Holzstück wieder frag ich mich kurz, ob ich das richtige tue oder ob ich lieber abhauen sollte. Aber dann zieh ich das Ding aus ihm heraus, zieh mich aber sofort zurück in eine Ecke.

Es dauert einen Moment, dann rappelt er sich auf, greift sich seine Pistole und steckt sie in seine Jeans. Dann blickt er zu mir.

Die nächsten Minuten verschwimmen mir im Geist. Er erklärt mir irgendwas darüber, dass ich tot sei, jetzt eine Untote, eine Vampirin wäre. Ich nenn ihn verrückt, aber dann wird mir endlich klar, was mir an mir selbst so komisch vorkommt. Ich spüre mein Herz nicht mehr – kein warmes Blut, dass durch mich pulsiert, keinen Atem der meinen Brustkorb bewegt. In mir herrscht Stille .- die Stille des Todes. Mein Hirn weigert sich dies als Tatsache aufzunehmen.
Cyril drängt darauf, dass wir hier verschwinden. Unsicher folge ich ihm und steige nach einigem Zögern in sein Auto. Er sucht ewig nach seinen Schlüsseln, bis er schließlich merkt, dass sie noch im Zündschloss stecken.
Ich wünsch mir auf der folgenden Fahrt innerlich jetzt an einem Kit zu sitzen, meine ganze Verwirrung einfach nur in Rhythmus und Bewegung umsetzen zu können – das hat mir immer geholfen. Musik ist für mich einfach so etwas wie ein Heilmittel. Irgendwas muss ich gesagt haben – Cyril bietet mir an, die Anlage im Auto zu benutzen. Ich nehm an und kurz darauf kann ich in einen meiner Lieblingssongs abtauchen.  Ich drehe auf, damit ich nichts anderes mehr hören muss und singe dann mit

http://www.youtube.com/watch?v=9QOoH-Okd0U

A hand above the water
An angel reaching for the sky
It is raining in Heaven –
Do you want us to cry?
And everywhere the broken-hearted
On every lonely avenue
No-one could reach them
No-one but you

One by one
Only the Good die young
They’re only flyin‘ too close to the sun
And life goes on –
Without you…

Another Tricky Situation
I get to drownin‘ in the Blues
And I find myself thinkin‘
Well -what would you do?
Yes! -it was such an operation
Forever paying every due
Hell, you made a sensation
You found a way through -and

One by one
Only the Good die young
They’re only flyin‘ too close to the sun
We’ll remember –
Forever…

And now the party must be over
I guess we’ll never understand
The sense of your leaving
Was it the way it was planned?
And so we grace another table
And raise our glasses one more time
There’s a face at the window
And I ain’t never, never sayin‘ goodbye…

One by one
Only the Good die young
They’re only flyin‘ too close to the sun
Cryin‘ for nothing
Cryin‘ for no-one
No-one but you

Wieder war ich weggetreten – viele hatten sich schon immer darüber gewundert, wie ich es schaffen könnte bei Musik mich so in mich zu versenken, dass ich die Umgebung vergesse.
Mittlerweile waren wir wohl angkommen. Cyrils Käfer stand in einer Garage in der eine chaotische Unordung herrschte. Überall standen Kartons rum. Cyril nahm mich mit ins Haus.

Published inRollenspiel-Storys

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