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Schlagwort: Enchanted Darkness

Kapitel III: Zerstörende Dunkelheit


Die Schritte der Stiefel hallten auf dem Asphalt, den die leere Straße bedeckte. Kein anderer Mensch war auf der Straße. Nur einige wenige Lebewesen trauten sich überhaupt in dieser Nacht aus ihren Verstecken, um auf Beutejagd zu gehen. Am Himmel hing der Sichelmond zwischen den Sternen. Übermorgen würde er vollständig verschwunden sein. Wolkenfetzen trieben über den, ansonsten klaren, Himmel und warfen verwirrende Schatten auf die Erde. Ein leichter Wind war aufgekommen, nachdem sie ihre Schöpfungen aus der Ausstellung geholt hatte. Morgen würde diese ohnehin enden und sie brauchte ihre Arbeit, um einige zu verkaufen. Morgen würde sie auch neuen Lehm kaufen müssen, denn sie hatte ihre letzten Reste für die Exemplare in der Ausstellung verbraucht. Der Wind wehte den Umhang beiseite und lies die Umhängetaschen erkennen, in der ihre Erzeugnisse ruhten. Das lange blonde Haar zeichnete ihren Weg nach, wie eine Schleppe bei einem Brautkleid.

Rachegelüste

Die junge Frau schüttelte den Kopf, als sie den Vampiren nachblickte. Ihre Vögel hatten ihre Ziele gefunden das war unübersehbar gewesen. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie kannten Silver das hatte man ihnen angesehen und das war eine sehr nützliche Information. Dehdeh wandte sich um und ging ins Zimmer zurück. Wenn sie diese Vier im Auge behielt dann würde sie auch irgendwann Silver finden. Dann war die Jagd endlich zu Ende. In ihrer Hand nahm ein kleiner Schmetterling aus Ton langsam Gestalt an. Als sie die Galerie erreicht hatte, die die Eingangshalle dieser alten Villa umrahmte, strich sie dem Schmetterling mit dem Zeigefinger über den Rücken und kurze Zeit darauf begann das Insekt mit den winzigen Flügeln zu schlagen. Obwohl es vollkommen farblos war, so waren nun wo der Lehm ausgehärtet war die Zeichnungen auf den Flügeln klar zu erkennen. Die zarten Fühler am Kopf der Kreatur vibrierten ganz leicht, bevor er sich in die Luft erhob. Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen ging die Magi die hölzerne Treppe hinunter. Leise knarrte das Holz und in der Luft des frühen Morgens flirrte der Staub im Licht der aufgehenden Sonne. Vor der Tür atmete Dehdeh noch einmal kräftig tief durch und sah dem Schmetterling nach, der nun in den Garten geflattert war. Gerade, als sie den Steinweg betrat, der sich durch den Garten bis zum Zaun zog, explodierte der Schmetterling und ein glockenhelles Lachen hallte durch den verwilderten Garten der Villa.