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Monat: Januar 2010

Zeitsprung?

Die Vögel flatterten aufgeregt davon, als Cuervo über das Dach huschte und anschließend elegant in eines der Steinfenster glitt – welche hier noch keine Scheiben hatten. Der hohe Turm war viel zu auffällig und er kannte ihn ganz genau. Sein Ziel musste hier sein. In der Dunkelheit schlich er sich an den aufgetürmten Schriftrollen vorbei, kurz blieb sein Blick an einem Buch haften das auf dem Lesetisch lag.

[Muna, Dero] Blutsband III

Muna ging durch das Kaminzimmer zu ihm, stellte sich auf die Zehen und küsste Dero. Sie wusste, dass Markus nun mit sich zu kämpfen haben würde, doch er würde es lernen müssen. Sie hatte nicht vor, sich zwingen zu lassen, sich zwischen den Beiden zu entscheiden.
Als er die Lippen öffnete um ihre Zunge einzulassen schmeckte Sie wieder sein Blut und erschauderte. Er musste sich auf die Zunge gebissen haben um es hervorzubringen. Kurz huschte ihr durch den Kopf, was Tarot ihr heute erklärt hatte. Doch es störte sie zu ihrem eigenen Erstaunen nicht. Sie blickte ihm in die Augen und für einen kurzen Moment verstand sie, was er damit nun bezweckte. Er wollte sie kontrollieren, und Sie sollte dann ihrerseits Markus lenken, den er zum Primogen von Hamburg machen würde. Fest schloss sich sein Arm um sie und hielt sie.
Zwar wusste sie nicht, was er die letzten beiden Nächte im Sinn gehabt hatte, als er begann dieses Blutband aufzubauen. Obwohl sie eigentlich von ihrem innersten Wesen her jetzt wütend sein müsste, hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl jemanden wirklich zu lieben. Und allein um dieses Gefühl zu erleben konnte sie Dero Alles vergeben, was er getan hatte und akzeptieren, was er von ihr erwartete, auch wenn Sie nicht wusste, ob Sie es würde tun können. Es widersprach ihrem inneren Wesen so sehr jemand anders einzuschränken oder ihn zu manipulieren, da sie es selbst hasste, wenn man es mit ihr tat.
Doch dann vermeinte sie in seinen ruhigen braunen Augen und der Art wie er ihren Kuss erwiderte auch Zuneigung zu ihr zu erkennen und es war ihr egal, dass sie sich dies vielleicht nur einbildete. Fast wünschte sie sich, das es jetzt Zeit geben könnte für sie Beide, doch sie durfte auch Cyril nicht vergessen. Trotzdem war sie nicht in der Lage sich von diesem Mann, von dem sie nicht einmal wusste wie alt er war, zu lösen.
Erst als sie hörte, wie jemand eintrat und auch Dero unkonzentrierter wurde als er den Eintreffenden zu erkennen schien, löste sie den Kuss und hauchte ihm ein leises „Danke“ ans Ohr. Sie wusste nicht, ob er wusste, für was genau sie sich bedankte, aber das war kein Thema, um es jetzt hier zu erörtern. Sie trat von ihm weg, nicht wissend, dass es der letzte gemeinsame intime Moment gewesen sein würde.

[Muna] Telefonat

[Text Dimiona – Telefonat in Zusammenarbeit mit Druswyn]

Muna nickte Markus zu „Danke schön“ dann schob sie sich an ihm vorbei und gab ihm einen leichten Klaps auf den Hintern.
Sie griff nach dem Handtuch und trocknete sich ab – reichte dann das Tuch an Markus weiter, da nur eins vorhanden war.
Dann schlüpfte sie in die Kleidung die Tarot im Bad gelassen hatte und betrachtete dabei das Loch in der Wand.

„Ach und Markus – es wäre klasse, wenn du nicht immer wenn ich schreie durch die Wand rennen würdest – das wird auf die Dauer etwas teuer.“

Eine Audienz

Dero sah sich vor dem Thronsaal um, vor dem viele Vampire herumstanden und sich unterhielten. Zielstrebig ging er zu der Doppeltür, wurde von den beiden abgestellten Bodyguards aufgehalten.

„Was ist hier los?“, fragte Dero direkt, als er die erhobenen Hände erblickte, „Ich will jetzt zum Prinzen. ich wurde lange genug abgewiesen.“

„Tut mir leid, aber niemand darf den Prinzen jetzt stören.“

Dero hob eine Augenbraue: „Das wird sich zeigen. Ihr solltet nochmal darüber nachdenken einen Archonten abzuweisen.“

Doch ehe der Bodyguard antworten konnte, gesellte sich eine wunderschöne Frau mit feuerrotem Haar dazu. Firewall lächelte beschwichtigend: „Ich denke es geht in Ordnung, wenn er Einlass bekommt, wenn er so darauf besteht.“

GENESIS II

Cyril öffnete sein linkes Auge, das Rechte schmerzte noch immer – und nicht nur das. Seine komplette linke Hand war nur noch ein einziger tauber Klumpen, die rechte Brustwarze brannte und er spürte sein rechtes Bein nicht mehr, wäre er noch Sterblich, hätte alles unterhalb der Hüfte wohl verzerrt gekribbelt.

Der blutbespritzte Sabbat-Toreador schwang sich wieder auf Cyrils Brustkorb, als wäre er ein Stier, und grinste ihn an. Hinter ihm leuchtete noch immer das rote ERROR auf dem ‚Luftbildschirm‘ – Cyrils Peiniger deutete mit einer neuen Zigarette in diese Richtung.