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Monat: Februar 2010

Kapitel 6 – Das Ende der Maskerade

Stimmung
Brody lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und betrachtete die flackernde Deckenlampe im Gang zu den Zellen. Die Tür zu den Büros war zwar geschlossen, aber er hörte jedes Wort darin. Die Beamten waren  mit Telefonaten überlastet, hinzu kamen die Leute, die persönlich vorbeischauten um ihrer Angst hier freien Lauf zu lassen. Irgendwo lief ein Fernseher mit Nachrichten – Schreie, splitterndes Glas und das knurren von widernatürlichen Kreaturen war zu hören. Überall war es Thema nummer eins: Werwölfe und Vampire lieferten sich offene Schlachten auf den Straßen und hatten eine Kirche, ein Gotteshaus zerstört! Wer war jetzt noch sicher? Es musste die meisten Menschen förmlich erschlagen, dass es offensichtlich Beweise für die Existenz von solchen Horrorkreaturen gab.

[Huan] Nacht zwischen dem 19.05 und dem 20.05 – Sic itur ad astra

Stimmungsmusik
Was für ein Scheißtag! Ich meine wir haben Mitte Mai und ich bin eben aus dem Krankenhaus heraus, in das mich diese zwei Idioten geprügelt haben, und schon könnte ich wieder drin liegen. Aber beginne ich mal meine Gedanken zu ordnen:

Tamara hat mich vom Krankenhaus abgeholt und mich erstmal nach Hause gefahren. Ich brauchte neue Sachen und musste auch dringend mal wieder vernünftig duschen. Sie fuhr zur Arbeit ins Spanks und meinte noch ich sollte später vorbeikommen. Ich sagte zu, immerhin konnte ich sie ja abholen. Die Dusche war wunderbar und das hatte ich die letzten vier Wochen im Krankenhaus, mal abgesehen, von meiner weicheren Federkernmatratze am meisten vermisst. Die Emails waren weniger aufschlussreich. Eine ganze Menge Werbung aber eine vom Prof. – Ich muss dringend das nächste Zwischenergebnis der Doktorarbeit präsentieren.

The White Tower

„Weiß… weiß weiß weiß weiß weiß… Ketten… weiß weiß weiß weiß weiß weiß… die Anderen…. weiß weiß weiß weiß weiß weiß weiß… Spice und Enigma… weiß weiß weiß weiß… Ich.“

Sarkras Gedanken drehten sich im Kreis, sein Kopf fühlte sich taub an, es war als würde er durch einen Tunnel starren. „Raus!“ rief irgendetwas in ihm, „Du musst hier raus!“ rief die Stimme noch einmal lauter. Man wollte ihn einsperren, ihn einpferchen. Keine Freiheit mehr, keine frische Luft, nichts, nur weiß.

[Huan] Mensch oder Monster?

Die Dunkelheit war unendlich weit. Unendlich still. Herrlich. Huan glitt durch diese endlose leere, die so still war das er nicht mehr wieder auftauchen wollte. Und doch zwang ihn etwas dazu. Ein brennen in seinem Geist. Nicht einmal Körperlich spürbar. Aber etwas kratzte an seinen Geist. Etwas Fremdes und doch irgendwie Vertrautes. Ein Hunger den er nicht zu deuten wusste. Zuerst war es nur ein Gefühl das immer stärker wurde. Dann formte es Worte. Worte in brennendem Feuer, in verzehrender Wut.

„Hunger!“

Er verstand nicht.

„Mehr!“

„Von was mehr?“

„Hunger!!“

„Was?“

„Ich habe Hunger!!!“

[Carlos] Preludium

Stimmung

Hinter Spanks Stirn arbeitete es, sein Blick war wieder auf das  Feuer gerichtet, welches seine Bar verschlang. Mehr noch, alles was er sich hier in der Stadt aufgebaut hatte, war in einer großen Explosion und einer anschließenden Feuerwalze vernichtet worden. Wieviele Kainiten waren heute zu Gast gewesen, sechs, sieben? Von dem Dutzend Sterblicher mal abgesehen, die hier einen qualvollen Tod gefunden hatten. Ob die Toreador dahinter steckten? Dann hatte er sie völlig unterschätzt. Aber sie konnten  ihm doch nicht wirklich verübeln, dass er dieses seltsame Konzert bei sich nicht im Laden haben wollte. Wynns Blick sprach vor einigen Tagen zwar von Unzufriedenheit, aber er würde doch niemals aus Rache das Spanks hochjagen… oder doch? Nein, die Toreador mussten doch am besten verstehen können, dass er diesen Treffpunkt von Vampiren und Menschen nicht zu einem Elysium für Vampire machen wollte. Auch nicht für ein paar Stunden. Aber wer was es dann?