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Druswyns Geschichte

Auf der Suche nach Antworten

Leise fluchte Druswyn, als sie erneut über einen größeren Ast stolperte. Sie hatte sich ihre Suche anstrengend vorgestellt, aber irgendjemand schien heute den ganzen Tag Spaß daran zu haben, sie an der Nase herumzuführen. Die junge Menschenfrau war in einer außerordentlich schlechten Stimmung. so entschied sie sich an dem Beerenbusch – den sie heute schon zum vierten mal sah – zu rasten.

Laut scheppernd setzte sie sich auf ihren Hosenboden und schaute in den Himmel. Die Mittagssonne spendete nur bedingt Wärme, aber der Umhang schützte Druswyn genügend. Als Hauptfrau war sie langwierige, nervenaufreibende Wanderungen gewohnt. Sie sehnte sich danach wieder auf dem Rücken eines Pferdes reisen zu können. Oh, wie verwöhnt sie doch gewesen war.

Angestrengt versuche Druswyn sich zu erinnern. Viel zu oft hatte sie diesen Ort in ihren seltsamen Träumen gesehen und dennoch… es war zu verschwommen gewesen um den Ort so einfach wiederzufinden.

Sie pustete sich eine rote Strähne aus dem Gesicht, bevor sie ihren Wasserschlauch an den Mund führte um daraus zu trinken. Sie musste es sich eingestehen – sie hatte sich verlaufen. Eine ihrer großen Schwächen … mangelnde Orientierung. Oft genug hatte Richard sich darüber lustig gemacht… wie wolle sie so je ein Heer führen?

Das Wasser schmeckte bitter, als sie an Richard denken musste. Wie verderbt konnten Menschen werden? Wie konnte sie ihn lieben? Er hatte sie geblendet, sie hatte ihm blind vertraut. Seitdem war sie vorsichtig geworden. Aus diesem Grunde hatte sie Andromos auch nicht erzählt, wo sie hingehen würde. Noch vor Sonnenaufgang war sie aufgebrochen.

Sie wollte endlich wissen was es mit diesem seltsmane Ort, den Schlachten die sie ständig sah und dem Mond, der ihr immerwieder ihre Träume erhellte auf sich hatte. Druswyn hoffte hier antworten zu erhalten.

Etwas stieß ihr gegen den Rücken, es hörte sich an wie ein Wanderstab – es könnte aber auch etwas anderes sein -, der gegen ihre Rüstung klopfte. Aus ihren Gedanken gerissen schrack sie zusammen und hätte beinahe ihren Wasserschlauch fallen gelassen. Hastig sprang sie auf, ihre rechte Hand bereits am Griff der Hellebarde, welche auf ihrem Rücken befestigt war.

Doch sie hatte ihren Gegenüber nicht so fixiert, wie sie es im Kampfe benötigte. Erstaunt erblickte sie die Weidenpforte hinter der Person. Sie war ihr die ganze Zeit so nah gewesen ohne es zu merken. Völlig überrascht schaute sie ihren Gegenüber nun an.

Ihre Kapuze war etwas nach hinten gerutscht, wodurch das rötliche Haar zum Vorschein kam. Unter ihrem rechten Auge war deutlich eine Narbe zu sehen und das, obwohl sie schätzungsweise erst 20 Sommer hinter sich hatte. Ihre grünen Augen strahlen eine gewisse Traurigkeit ob ihrer bisherigen Verluste aus und wäre sie in diesem Moment nicht so überrascht hätte man ihren – eigentlich starken – Kampfeswillen erkennen können.

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