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[Gruppe 1] Fairy in the box

„Hey!“

Der Ruf hallte durch das Lager und bewirkte, dass sich mehrere Köpfe in ein und die selbe Richtung drehten. Ein paar der monströsen Vampire erhoben sich sogar, Krallen wurden ausgefahren, mit Nägel versetzte Baseballschläger geschultert oder Hässlichkeiten präsentiert. Ein Geifern und Knurren erklang als Antwort.

Doch David spazierte einfach auf die Sabbatgruppe zu, äußerlich passte er perfekt zu ihnen. Sein Blick hob sich an die Decke der Lagerhalle, wo ein stählernder Käfig angebracht war. Die zwei Vampire darin wurden wie Kanarienvögel gehalten, essentiel wichtig waren allerdings nur die Pflöcke in ihren Leibern. Dem einen fehlte eine Hand.

„Hat Crimp euch nicht gesagt, ihr sollt sie ganz lassen?“, David nickte zu dem Käfig und schaute dann wieder zu dem Rudel Monster. Ein paar von ihnen blickten sich nun gegenseitig an, einer von ihnen ging ein paar Schritte auf David zu und musterte ihn scharf. Es war ein buckliger Nosferatu, dessen Arme auf dem Boden schleiften und dessen Kiefer schief an seinem Gesicht herabhing. Davids Fledermausohren drehten sich in seine Richtung.

Mehr ein Krächzen und kaum verständlich durch das entstellte Sprachwerkzeug sprach er David an: „Du, Blutskind der Ordnung.“ Davids Flügel zuckten als Antwort. Der Nosferatu schüttelte den Kopf und lachte dann hässlich, wobei seine fehlgeleitete Zunge aus dem Maul herausrollte. „Hat er dich zu dem gemacht, erfreulich!“

Davids Gesichtszüge zuckten und er mahlte mit dem Kiefer. Er musste seine ganze Willenskraft einsetzen, um den Zorn zurück zu halten. Dann drehte er die Ohren und schaute sich um, weiter hinten in der Halle waren Schleifspuren auf dem Boden zu erkennen.

„Ich bin eigentlich hier, um zu sehen ob ihr erfolgreich wart. Wo sind die Tzimisce?“

Der Nosferatu streckte seinen verbogenen Zeigefinger hinter sich: „Wir haben sie bereits eingefangen, die Kiste ist unterwegs.“

David nickte: „Sehr gut.“

Der bucklige wandte sich zu den anderen Sabbatvampiren herum: „Dann dürfen wir uns jetzt mit einem Festmahl die Nacht versüßen!“

Einer der Brujah antitribu sprang sofort auf und katapultierte sich an den Käfig, der an der Decke hing, kletterte diesen außen entlang und griff nach der Kette, um diese aufzubiegen. Das tausenfache Fußgetippelt ignorierte er – bis eine der Ratten ihn in die Hand Biss.

Die Lagerhalle füllte sich rapide, auf dem Boden war ein Teppich aus Fell und Nagezähnen, die Ratten bahnten sich zielstrebig ihren Weg an David vorbei zu den Sabbatvampiren. Die Luft wurde gefüllt von einem großen Schwarm Fledermäuse und der Hinterausgang, durch den vereinzelte Vampire flüchten wollten, wurde mit Feuer versiegelt. Der Flammenwerfer fräste große Löcher in das Rudel des Sabbats.

David stieß sich vom Boden ab und packte den Brujah an den Schultern, bekam einen schmerzenden Schlag gegen den Schädel und biss sich im Nacken des Vampirs fest. Erst als er seine Hände mit den Gangreltypischen Krallen bestückte, konnte er den Kraftprotz von dem Käfig lösen – indem er seine Arme zertrennte. Noch während der Brujah zu Boden fiel und in dem Tierschwarm unterging, breitete David die Flügel aus und zerschlug die Kette mit den Krallen. Der Käfig war verdammt schwer, David brüllte auf und versuchte mehr schlecht als Recht mit dem Käfig davon zu fliegen. Die letzten Meter aus der Lagerhalle, schliff der Käfig Funkensprühend über dem Boden.

David fluchte, hinter ihm ging die Lagerhalle in Flammen auf und er konnte dem Drang kaum widerstehen die Beiden einfach dazulassen und zu fliehen. Noch auf dem Grundstück landete er wieder, wandte sich sofort um und griff nach der Käfigtür. Aufjaulend ließ er sofort wieder davon ab und betrachtete seine qualmenden Handinnenflächen. Der Käfig war vollkommen mit Silber überzogen. Crimp musste gewußt haben, was passiert!

David griff sich wieder die Kette des Käfigs, nur diese konnte er ohne Schmerzen berühren. Er schliff den Käfig noch ein paar Meter weiter, aber ohne Hilfe war das ein selbstmörderisches Unterfangen, der Jäger, der hinten mit Feuer aufräumte, würde bald keine Beschäftigung mehr dadrin haben…

Published inRollenspiel-Storys

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