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Nacht 4

Stimmung

Schneller, Weiter, Schneller… meine Füße trugen mich über den Boden, den ich nichtmal wahrnahm. Es ging nurnoch ums Laufen, Laufen um des Laufens Willen – um den Gedanken zu entfliehen, um die Emotionen in die Beine zu stecken und einfach fort zu treten. Schneller, Springen, Weiterlaufen, Schneller…

Sieh, wozu sie dich gebracht hat

Ich kam ins straucheln, der Katzenschwanz, der eben noch vor mir herwippte, verschwand in der Dunkelheit vor mir. Sie wartete nicht, ich war nicht schnell genug…

Sei still

Die Bank benutzte ich als Sprungbrett, ohne Erschöpfung rannte ich weiter. Vielleicht hatte es doch Vorteile tot zu sein.

Der Gedanke war kaum zuende geführt, als die Szene von eben mich einholte. Das Fleisch, die Knochen des Mannes den icha useinander schnitt. Wie ein Blitz schoß alles durch meinen Schädel und ich fühlte mich auf einmal so blind. Ich wurde langsamer, aber ich rannte weiter – blind, irgendeinem Instinkt folgend. Schneller…

Ich konnte Sie doch nicht damit allein lassen.

Schuldgefühle? Die solltest du nicht wegen IHR haben, sondern wegen dem, was DU getan hast!

Der traurige Blick von Ronja, auch er hatte sich in meinen Kopf gebrannt und ich hatte so eine Ahnung, dass es einer der Momente war die ich wirklich NIEMALS vergessen würde.

Früher ist dir soetwas nicht passiert – früher hattest du alles unter Kontrolle. Sieh dich an, du lässt deine Handlungen nun von Frauen bestimmen.

Ein aggressiver Sprung gegen den nächsten Baum, um diesen Gedanken loszuwerden, dabei wäre ich beinahe hingefallen und kam nur mit rotierenden Armen irgendwie vorwärts. Ein innerlicher Fluch und ich bemerkte, wie ich immer langsamer wurde. Wo war Omega?

Du suchst nach ihnen, weil du an beide gebunden bist. Vampirblut – Erinnere dich.

Ich blieb nun komplett stehen, eine Hand wanderte an meine Stirn – sie hätte glühen müssen, war aber eiskalt. Körperlich tot und die einzigen Emotionen durch Blut hervorgerufen? Ja, genau das war der Fluch. Das Blut beherrschte alles – mit Blut beherrschte man auch alles.

Ich bin kein Sklave von ihnen, weder von Omega noch von Ronja.

Ich blickte zurück, von wo ich gekommen war. Seltsamerweise erinnerte ich mich das erste Mal während meiner Existenz nicht an den Weg – zuviele Gedanken hatten mich abgelenkt und ich sah die Bilder jetzt wieder deutlich vor mir: Die Krankenbetten, an denen ich stand. Erst mein Vater – Jahre später meine Mutter. Ich kannte den Tod, ich wusste genau wie er aussah, aber mit mir schien er sich einen Scherz zu erlauben.

…oder war ich sein Werkzeug?

Meine Beine gaben nach und ich setzte mich einfach auf den Hosenboden. Ich hatte heute getötet – vollkommen ohne Ehre. Völlig inaktzeptabel.

Sie ist Schuld

Ich wollte schreien vor Wut über mich selbst, weinen, zetern – irgendwas. Aber ich war einfach nur starr, betäubt.

Vielleicht

Published inRollenspiel-Storys

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